Nahezu ein Jahr ist vergangen seit die zehnte 25 Euro Silber-Niob Bimetallmünze von der Münze Österreich AG ausgegeben wurde. Am 23.01.2012 hat das Warten ein Ende. Die elfte Niobmünze, „Tunnelbau“, an diesem Tag offiziell emittiert. Der Niobkern erstrahlt dabei in einem hellblau. Die künstlerische Arbeit des Graveurs und die Prägung sind wieder einmal einzigartig. Die Bimetallmünze stellt einen Genuss für jeden Numismatiker dar, der die Ehre hat die Münze in der Hand halten zu dürfen.
Mit dem Ausbau der Bahn im 19. Jahrhundert traf man vor allem im alpinen Raum auf natürliche Hindernisse, die man nicht umgehen konnte. Die erste normalspurige Gebirgsbahn Europas, die Semmeringbahn, welche 1854 eröffnet wurde, schrieb dabei Geschichte. Als technische und organisatorische Meisterleistung seiner Zeit galt hier der in sechs Jahren errichtete Semmeringtunnel. Dieser wurde noch mit Methoden aus dem Bergbau errichtet. Fast 100 Jahre später revolutionierte unter anderem Ladislaus von Rabcewicz den Tunnelbau in Österreich und weltweit unter der Bezeichnung „Neue Österreichische Tunnelbaumethode“ (NÖT) bzw. „New Austrian Tunneling Method“ (NATM). In seinem Werk „Gebirgsdruck und Tunnelbau“ erörterte er bereits 1944 die Bedeutung des Zeiteinflusses zwischen dem Ausbruch des Hohlraums und dessen anschließenden Sicherung. Franz Pacher lieferte 1964 dazu die felsmechanischen Erklärungen als Wechselspiel zwischen Gebirgsdruck und Aufbauwiderstand.
Gemäß NÖT umfasst ein Arbeitszyklus beim Tunnelvortrieb folgende Schritte:
Nennwert |
Gewicht |
Ring |
Kern |
Durchmesser |
Auflage Stk. |
25,00 EUR |
16,50 g |
Ag 900 |
Nb 99,8 |
34 mm |
65.000 hg |
Der Entwurf für die Silber-Niob Bimetallmünze Tunnelbau stammt von Herbert Wähner.
Die Gestaltung der Bimetallmünze ist wieder ein Meisterwerk für sich. Eine moderne Tunnelbohrmaschine verjüngt sich perspektivisch vom Zentrum, dem blauen Niobkern, nach links. Die Tunnelbaumaschine schiebt dabei Geröll vor sich hin. Darunter steht im Silberkranz umgeben vom Geröll von links nach rechts „REPUBLIK ÖSTERREICH“. In drei Zeilen ist über der zum Rand auslaufenden Maschine „25 EURO 2013“ zu lesen. Über der Maschine sind stilisierte Berge ersichtlich.
Die Bildseite der 25 Euro Niobmünze ist wie die Wertseite vollflächig geprägt. Das Portal eines zweiröhrigen Straßentunnels zieht sich von links unten ins Zentrum des blauen Niobkerns. Im Hintergrund des Niobkerns sind Berge ersichtlich. Im Silberkranz zentral unten steht von links nach rechts „TUNNELBAU“ geschrieben. Darüber ist im Silberkranz ein Bergarbeiter mit Helm und Presslufthammer dargestellt. Links über der Abbildung des Tunnelportals befindet sich eine schematische Abbildung einer Tunnelverkleidung des 19. Und 20. Jahrhunderts.
Der Rand der Münze ist glatt.
Nachfolgend nun eine kurze Übersicht über bereits von der Münze Österreich AG emittierte österreichische Bimetallmünzen in Silber-Niob.
Jahr |
Nominale |
Bezeichnung |
Ausgabetag |
Stück |
2003 |
25 Euro |
700 Jahre Stadt Hall |
29.01.2003 |
50.000 hg |
2004 |
25 Euro |
150 Jahre Semmeringbahn |
18.02.2004 |
50.000 hg |
2005 |
25 Euro |
50 Jahre Fernsehen |
09.03.2005 |
65.000 hg |
2006 |
25 Euro |
Europäische Satellitennavigation |
01.03.2006 |
65.000 hg |
2007 |
25 Euro |
Österreichische Luftfahrt |
28.02.2007 |
65.000 hg |
2008 |
25 Euro |
Faszination Licht |
12.03.2008 |
65.000 hg |
2009 |
25 Euro |
Jahre der Astronomie |
11.03.2009 |
65.000 hg |
2010 |
25 Euro |
Erneuerbare Energie |
10.03.2010 |
65.000 hg |
2011 |
25 Euro |
Robotik |
16.03.2011 |
65.000 hg |
2012 |
25 Euro |
Bionik |
22.02.2012 |
65.000 hg |
Die begehrte Sammlermünze ist wie die acht Ausgaben davor streng auf 65.000 Stück limitiert. Erhältlich sind die Niobmünzen in der Qualität handgehoben bei der Münze Österreich AG, im Münzhandel und bei Banken.