50 Euro Goldmünze – Die Erwartung

Die zweite 50 Euro Goldmünze der fünfteiligen Serie Klimt und seine Frauen wird am 27. Februar 2013 zum ersten Mal ausgegeben. Anlässlich des 150. Geburtstages von Gustav Klimt (1862 – 1918) startete die Münze Österreich AG mit der 50 Euro Goldmünze Adele Bloch-Bauer I im Jahr 2012 die Serie. Auf jeder der 50 Euro Goldmünzen ist ein Buschstabe geprägt worden. Alle fünf österreichische Goldmünzen nebeneinander ergeben dann den Nachnamen des Künstlers -  K L I M T. Der aktuelle Goldeuro zeigt „Die Erwartung“ und den Lebensbaum – ein Teil aus dem Stocletfries.

 Gustav Klimt und Emilie Flöge

Die Entwürfe zum Stocletfries entstanden Großteils am Attersee. Klimt verbrachte dort in der Villa Oleander seine Ferien. Die Villa Oleander wurde zwischen 1908 und 1912 von der Familie Flöge bewohnt. Die Tochter des Meerschaumpfeifenfabrikanten Hermann Flöge, Emilie Flöge 1874 – 1952), wurde die Lebensgefährtin von Gustav Klimt. Ihre Schwester, Helene Flöge, mit der sie in Wien erfolgreich einen Haute-Couture-Salon war mit dem Bruder von Gustav Klimt verheiratet. Emilie Flöge wurde von Gustav Klimt ab 1891 mehrfach porträtiert. Die Tänzerin, welche die Erwartung im Stocletfries symbolisiert, ist wahrscheinlich eine Abbildung von Emilie Flöge. Im Wiener Museum für angewandte Kunst (MAK) befinden sich unzählige und mühevoll restaurierte Skizzen zum Stocletfries.

Technische Daten

Die Wertseite der 50 Euro Goldmünze wurde von Helmut Andexlinger und die Bildseite von Thomas Pesendorfer entworfen.

Wertseite

Auf der Wertseite der Goldmünze ist auf einem Quadrat, jene Form die Gustav Klimts Werke dominieren, ein Teil des Lebensbaumes dargestellt. Der Lebensbaum ist jenem des Stoclet-Frieses nachempfunden. Die Jahreszahl „2013“ befindet sich in der linken unteren Ecke des Quadrats. Rechts im Vordergrund bis zum Rand der 50 Euro Goldmünze ist die Gottheit Horus in der Gestalt eines Falken abgebildet. Auf drei Seiten des Quadrats kann man im Uhrzeigersinn, beginnend mit der südlichen Seite „50 EURO“, dann „REPUBLIK“ und abschließen „ÖSTERREICH“ lesen.

Bildseite

Ein weiterer Ausschnitt aus dem Stoclet-Fries befindet sich auf der Bildseite des Goldeuros. Dieser Ausschnitt stellt „Die Erwartung“ dar. Mehr als zwei Drittel der 50 Euro Goldmünze Klimt und seine Frauen werden von der nach rechts blickenden Dame eingenommen. Auf der restlichen freuen Fläche sind Teile des Lebensbaumes zu finden. Ungefähr rechts, auf der Höhe der Schulter der Frau befindet sich ein Quadrat mit einem „L“. Das „L“ ist der zweite von den Anfangs erwähnten fünf Buchstaben.

Der Stocletfries

Der Stocletfries befindet sich im Palais Stoclet in Brüssel. Leider ist das Palais Stoclet nicht öffentlich zugänglich. Es befindet sich immer noch im Privatbesitz der Familie Stoclet. Das Palais wurde im Jahr 2009 zum UNESCO Weltkulturerbe ernannt. Der Brüsseler Unternehmer Adolphe Stoclet ließ das Palais von Josef Hoffmann (1806 – 1956) erbauen. Gemeinsam mit Koloman Moser gründete Josef Hoffmann im Jahr 1903 die Wiener Werkstätte. Das Palais Stoclet gilt als Paradebeispiel des Jugendstils und der Wiener Werkstätten. Der Stocletfries selbst besteht aus 15 Marmorplatten mit je zwei Metern Höhe und einem Meter Breite. Der dreiteilige Fries befindet sich im Speisesaal des Palais. An jeder Längsseite sind 7 Marmorplatten angebracht. An der Stirnseite befindet sich die 15. Marmorplatte – Der goldene Ritter. Die Längsseiten zieren je ein Lebensbaum einmal begleitet von „Der Erwartung“ in Form einer Tänzerin und einmal von „Der Erfüllung“ in der Abbildung ineinander verschlungener Körper eines Mannes und einer Frau. Es handelt sich bei der Darstellung der Erfüllung um dasselbe Motiv wie beim Kuss. „Viel mehr Gold hätte die Wand vertragen“ schrieb Gustav Klimt an Emilie Flöge als er im Mai 1914 erstmals seinen Fries im Speisezimmer des Palais Stoclet besichtigt hatte.

Der Rand der Goldmünze ist glatt.

Die 50 Euro Goldmünzen Serie „Klimt und seine Frauen“

• 2012 – Adele Bloch-Bauer I
• 2013 – Die Erwartung
• 2014 – Judith II
• 2015 – Hygieia
• 2016 – Der Kuss

Handel

Bei dieser Sammlermünze handelt es sich wieder um eine enorm begehrte Euro Goldmünze. Der Erstausgabepreis, der auf 30.000 Stück limitierten und in der höchsten Prägequalität Polierte Platte (PP, Proof) geprägten Goldmünze, liegt bei 510,00 Euro. Der österreichische Goldeuro ist von der Mehrwertsteuer befreit. Erhältlich sind die Goldeuros bei der Münze Österreich AG, Banken und Münzhändlern, sowie bei einigen Onlinehändlern. Da bei dieser Sammlermünze der Kunstaspekt in Vordergrund steht eignet sich Anlagemünzen (Bullionmünzen) wie der Wiener Philharmoniker besser zur reinen Goldanlage.