Die Ratingagentur Moody’s hat die Bonität Japans um eine Stufe gesenkt. Trotz der höchsten Verschuldung einer Industrienation weltweit, hält man Japan im Ausblick für weiterhin stabil. Als Begründung für die Herabstufung der drittgrößten Volkswirtschaft der Erde wurden das hohe Haushaltsdefizit und der weitere Anstieg der Staatsschulden genannt. Zuletzt hatte Japan vor neun Jahren das Top-Rating verloren und war auf Aa2 herabgesetzt worden. Japan hat inzwischen eine Staatsverschuldung von ca. 200% BIP. Bei den USA sind es zur Erinnerung etwa 100% des Brutto-Inlandsprodukts und die Griechen hatten sich zu Jahresbeginn mit 147% des BIP verschuldet.
Höchstverschuldung in Zimbabwe und dann kommt Japan!
Japan hat die höchste Verschuldung einer Industrienation mit jetzt über 200% des BIP. Nur Zimbabwe übertrifft das Land der aufgehenden Sonne noch und notiert derzeit 234% Staatsverschuldung. Doch das stört die Japaner nicht wirklich. Die Nachfrage nach Japan Staatsanleihen ist noch immer ungebrochen, sagte der Finanzminister Yoshihiko Noda. Das ist umso erstaunlicher, wenn man weiß, dass es für die Japan-Bonds mit zehnjähriger Laufzeit nur 1,25% Zinsen gibt. Mit Japan Staatsanleihen wird fast nicht gezockt. Etwa 95% der Anleihen halten japanische Bürger und inländische Investoren. Auch die Börse reagierte auf die Herabstufung nur mit einem “müden Lächeln” und lässt den Nikkei mit nur ca. -1% fast unverändert. Es gibt eigentlich keine spürbare Schuldenkrise Japan, wenn da nicht die steigende Goldnachfrage wäre.
Unsicherheits-Indikator: Japaner kaufen Gold!
Japan hatte vor etwa 10 Jahren eine schwere Bankenkrise. Seit dieser Zeit ist Gold bei den Japanern ohnehin sehr beliebt, denn sie haben die Werthaltigkeit des Edelmetalls entdeckt. Nach dem schweren Erdbeben und dem Tsunami in diesem Jahr, bei dem das Atomkraftwerk Fukushima havarierte, ist die Goldnachfrage in Japan bereits stark gestiegen. Nach der jetzigen Abstufung durch die Ratingagentur Moody’s wird sich der Goldkauf in Japan wahrscheinlich noch verstärken.