Wegen tagesaktueller Goldmeldungen und der überraschenden Goldpreisentwicklung vertagen wir unsere Serie über die Gold Analysen und Gold Analysten noch einmal und wenden uns in dieser Wochen erneut dem aktuellen Geschehen um Gold, Gold Meinungen, Goldkurs und Goldpreisentwicklung zu. Die spannende Entwicklung des Goldpreises müssen wir auf jeden Fall im Auge behalten und auf mögliche Kursveränderungen reagieren. Durch die momentane Schwäche des Goldpreises hat sich die Nachfrage nach Gold in Asien wieder verstärkt. Die Analysten der britischen HSBC berichten von einer starken Goldnachfrage in Thailand und Indonesien. Auch ein Trend zu einem Schwarzmarkt für Gold hat insbesondere in Indien den Handel beeinflusst. Die Inder hatten die Importsteuer für Gold von 2% auf 4% erhöht und außerdem gibt es eine Goldverbrauchssteuer von 1%. Diese Steuern versucht man in Indien jetzt durch einen Gold-Schwarzmarkt zu umgehen. Es gibt aber nicht nur aktuelle Gold Meldungen aus Asien, sondern auch aus dem Inland.
Peter Gauweiler prüft deutsche Goldreserven!
Peter Gauweiler, der Euro-Skeptiker und Europa-Kritiker hat das Gold in der Deutschen Bundesbank gesehen. Das schreibt er jedenfalls selbst in einem Gastbeitrag in der Süddeutschen Zeitung. Gauweiler berichtet von einer Führung durch Bundesbank-Präsident Jens Weidmann, die ihn zusammen mit einigen anderen Bundestagsabgeordneten bis in die Goldkammer der Bundesbank in Frankfurt geführt hatte. Das im Goldtresor der Bundesbank lagernde Gold in Form von Goldbarren soll jährlich einer Inventur unterzogen worden sein. Allerdings ist der dort lagernde Goldschatz der Bundesrepublik Deutschland nur etwa ein Drittel des im Bundesbankbericht aufgeführten Goldbestandes. Im Geschäftsbericht der Bundesbank ist nachzulesen, dass ein Teil der deutschen Goldreserven bei drei ausländischen Notenbanken eingelagert ist. Namentlich werden die Federal Reserve Bank in New York (FED), die Bank of England in London und die Banque de France in Paris erwähnt.
Bundesbank bilanziert das Gold in einer Sammelposition!
Peter Gauweiler schreibt, dass die Bundesbank in ihrer Bilanz eine Sammelposition führt, die unter der Bezeichnung “Gold und Goldforderungen” den gesamten Goldbestand der Bundesrepublik Deutschland von 3.396.303 Kilogramm oder 109 Millionen Unzen Feingold führt. In der Bilanz zum 31. Dezember 2011 hatten die Goldreserven einen Wert von 132,9 Milliarden Euro. Durch die Bezeichnung der Bilanzposition “Gold und Goldforderungen” stellt der CSU-Politiker jetzt die Frage, ob es sich bei den in der Bilanz aufgeführten Goldreserven wirklich um Goldbarren handelt, oder darunter auch “Papiergold” ist, also verbriefte Goldforderungen als Wertpapiere. Wenn die gesamten Goldreserven des Landes nicht als physisches Gold vorhanden sind, sondern auch aus Goldforderungen bestehen, beispielsweise aus Goldleihgeschäften, sind damit auch Risiken vorhanden, die man mit physischem Gold nicht hat. Das Risiko, dass bei Fälligkeit der Goldschuldner nicht liefert oder nicht mehr liefern kann, ist auf jeden Fall gegeben. Gauweiler bemängelt, dass die Sammelposition für Gold und Goldforderungen gegen die Bilanzklarheit verstößt.
Goldpreis macht eine Aufwärtsbewegung!
Die Pessimisten gewinnen beim Goldpreis die Oberhand und mitten in eine Abwärtsbewegung, die bis auf knapp über 1.527 Dollar je Feinunze hinunterging, kam es zu einer unerwarteten Wende beim Goldpreis. Die Unberechenbarkeit des Goldpreises wurde damit wieder einmal eindrucksvoll bestätigt. Ob es an den schlechten Zahlen vom US-Arbeitsmarkt gelegen hat und die vielen glattgestellten Short-Positionen auf Gold auch eine entscheidende Rolle bei der plötzlichen Erholung des Goldpreises gespielt haben, kann nicht mit Sicherheit gesagt werden. Die Investoren schöpften nach den schlechten Wirtschaftsdaten und den sich nicht wesentlich verbesserten Arbeitsmarktdaten in den USA allerdings wieder Hoffnung auf eine weitere Lockerung der US-Geldpolitik und den erneuten Aufkauf von Staatsanleihen durch den US-Notenbank. Der Goldpreis hat inzwischen die Unterstützungslinie bei etwa 1.550 Dollar wieder erheblich überschritten und es ist zu hoffen, dass auch die 1.600-Dollar-Marke für die Feinunze Gold bald wieder genommen wird, obwohl der Goldchart noch erhebliche Risiken aufweist.
Kursrisiko Gold liegt bei ca. 1.524 Dollar je Feinunze!
Wenn sich der Goldpreis oberhalb von 1.550 US-Dollar aufhält, können die Goldanleger Ruhe bewahren. Bei 1.550 Dollar verläuft eine Unterstützungslinie. Ein hohes Risiko auf einen extremen Abschwung des Goldpreises besteht bei Goldkursen unter 1.524 Dollar. Sollte diese Marke unterschritten werden, dürfte es zu einem weiteren Abrutschen des Goldpreises kommen. Die Gründe für einen fallenden Goldpreis können sehr vielfältig sein. Langfristig orientierte Goldanleger lassen sich von den derzeitigen Abschlägen beim Goldpreis nicht beeinflussen. Die Volatilität des Goldpreises wird meistens durch die spekulativ orientierten Goldanleger befördert. Teilweise ist es eine Frage von fehlender Liquidität bei Anlegergruppen, es ist der Ausstieg aus Rohstofffonds, der die Fondsmanager zwingt Positionen zu verkaufen, Umschichtungen in großen Fondsvermögen im Rahmen einer charttechnischen Umschichtung oder auch fehlende Dollar-Bestände bei großen Banken. Zu diesen Gründen kommen natürlich die allgemein gültigen Stimmungslagen an den Finanzmärkten, die Krisen im Bereich Staatsverschuldung, die Unsicherheiten durch die Neuwahlen in Griechenland und die Angst nach wieder höheren Schulden durch die geforderten Wachstumsimpulse des neuen französischen Staatspräsidenten, denen auch US-Präsident Obama zugestimmt hat. Die Tatsache, dass der US-Präsident noch mehr Schulden anhäufen will, ist natürlich dem bereits laufenden Wahlkampf in den Vereinigten Staaten geschuldet.
Auch Gold Spekulanten weiter auf dem Rückzug!
Auch der an jedem Freitag erscheinende COT-Report hat die Skepsis an den Märkten bestätigt. Auch bei den Gold Spekulanten nimmt der Pessimismus weiter zu. Die Anzahl der Goldkontrakte hat sich zwar um 1% erhöht, aber die Optimisten unter den großen und kleinen Spekulanten wurden um weitere 8,3% weniger. Die größte Angst geht bei den kleineren Spekulanten um, die ein Minus von 12 Prozent verzeichneten, aber auch die Groß-Spekulanten verringerten sich immerhin um 7,4 Prozent.
Goldpreis in fünf Jahren bei 3.000 Dollar?
Als letzte Meldung heute noch eine durchaus wünschenswerte Nachricht für alle langfristig orientierten Goldanleger. Keine geringere Organisation, als der World Gold Council prognostiziert einen steigenden Goldpreis für die nächsten 5 Jahre auf 3.000 USD je Feinunze. Die Begründung der Gold – Profis ist allein in der Inflation und in der daraus resultierenden Steigerung der Förderkosten für Golderze zu suchen. Diese Meldung kam direkt vom WGC-Chef Aram Shishmanian und wurde von der international anerkannten Nachrichtenagentur Reuters verbreitet. Shishmanian erwartet eine steigende Nachfrage nach Gold aus China und Indien und geht davon aus, dass die Notenbanken demnächst ihre Währungsreserven zu größeren Teilen in Gold anlegen werden. Als weitere Goldpreistreiber sieht der Chef der Gold-Organisation die US-Pensionsfonds, die bisher keine großen Goldmengen halten. Er ist sich allerdings sicher, dass es keine Alternative zu Gold gibt und sich das Anlageverhalten der großen US-Pensionsfonds in den nächsten 20 Jahren extrem verändern wird.