Die Grenzen zwischen einer Bullionmünze und einer Sammlermünze verschwimmen zusehends mehr. Da kann es dann auch schon vorkommen dass sich sogar ein Fachmann folgende Frage stellen muss: Bullionmünze oder Sammlermünze?
Eine Bullionmünze ist eine Münze zur Geldanlage. Die Anlagemünze kann aus Gold oder anderen Münzmetallen wie Silber, Palladium usw. bestehen. Ursprünglich und streng definiert galten nur Münzen mit einem Gewicht von 1 Unze (1 oz), d.s. 31,103 g, als Bullionmünzen. Mittlerweile spricht man auch bei kleineren Stückelungen wie ½ Unze, ¼ Unze oder 1/10 Unze von Anlagemünzen. Der Wert einer Bullionmünze richtet sich, trotz des häufig aufgeprägten Nominales, nach dem aktuellen Goldkurs zzgl. eines Aufgabeausschlages.
Die Feinheit einer Bullionmünze aus Gold beträgt meistens 999/1000. Wie immer gibt es auch bei der Feinheit Ausnahmen. Bei der der Prägequalität handelt es sich hauptsächlich um eine sogenannte Normalprägung. Die Auflagezahl richtet sich bei Anlagemünzen nach der Nachfrage und ist nicht limitiert wie bei Sammlermünzen.
Bezüglich der Motive von Anlagemünzen gibt es auch wieder sehr unterschiedliche Varianten. Bullionmünzen wie der Wiener Philharmoniker haben seit der Erstausgabe immer das gleiche Motiv. Beim Gold Panda werden zwar immer Pandas abgebildet aber jährlich neue Variationen geschaffen. Die Britannia hatte bis zum Jahr 2000 immer dasselbe Motiv. In ungeraden Jahren wird nun das Motiv der Britannia abgeändert. Hier eine allgemeine Aussage zu treffen ist also nicht möglich.
Den Zweck einer Sammlermünze verrät bereits der Wortlaut selbst. Im Vordergrund steht also der Aufbau einer Sammlung. Eine Wertanalge ist bei einer Sammlermünze auch gegeben aber zweitrangig. Geprägt werden Sammlermünzen in Gold, Silber, Palladium und anderen Münzmetallen.
Für Numismatiker zählt bei Sammlermünzen nur die höchste Prägequalität – Polierte Platte! Nur in dieser Prägequalität kommt das Münzmotiv perfekt zur Geltung. Es ist faszinierend wie kleinste Details scharf abgetrennt darstellbar sind. Unterschiedliche Ebenen machen die Abbildungen auf der Sammlermünze nahezu lebendig. Die Feinheit bei Sammlermünzen kann ganz unterschiedlich ausfallen. Meistens liegt sie aber unter 999/1000. Sammlermünzen werden nur in limitierte Auflage ausgegeben.
Die diversen Münzprägeanstalten sind nun dazu übergegangen sogenannte Bullion-Sammlermünzen zu prägen und zu verkaufen. Derartige Goldmünzen sind meistens in edlen Etuis oder Holzkassetten erhältlich. Die Stückanzahl ist streng limitiert. Die Prägung erfolgt bei Bullion-Sammlermünzen in der höchsten Prägequalität PP (Polierte Platte). Eine Bullion-Sammlermünze gibt es z.B. vom Krügerrand oder vom Australischen Lunar. Daneben gibt es auch Sets mit den Bullion-Sammlermünzen in den unterschiedlichen Stückelungen. In Großbritannien wurden zum Jubiläum der Queen ebenfalls streng limitierte Sets von der Goldmünze Britannia verkauft.
Zuerst sollt man sich die Frage stellen zu welchem Zweck man eine Goldmünze kauft. Zur Veranlagung oder wegen des schönen Motivs oder beides.
Wollen Sie nur eine Veranlagung in physischem Gold, so sind ganz klar nur Bullionmünzen (Anlagemünzen) zu 1 einer Unze wie z.B. der Wiener Philharmoniker zu empfehlen. Für ein größeres Investment in physisches Gold sind Goldbarren die richtigen Anlageobjekte.
Sammlermünzen sind hauptsächlich für Numismatiker und jene die es noch werden wollen gedacht. Wie bereits beschrieben liegt hier das Hauptaugenmerk auf den Motiven, der Prägequalität und der Serie. Zur Veranlagung sind Anlagemünzen die eindeutig bessere Variante.
Sie sind unentschlossen ob Sie nun eine Münzsammlung starten sollen oder doch nur eine Veranlagung in Gold möchten. Dann ist der Schritt zu Bullion-Sammlermünzen genau jener den Sie machen sollten. Allmählich werden sich Ihre Präferenzen herauskristallisieren.