Da hat sich der Goldpreis in der vorigen Woche aber nicht von seiner besten Seite gezeigt, denn der Preis für das gelbe Edelmetall ging um gut zwei Prozent zurück. Für diesen Rückschlag gab es mehrere Faktoren, die jeweils eine Teilschuld an diesem kleinen Einbruch beim Goldkurs übernehmen mussten. Zum Wochenausklang endete der Gold Preisverfall bei gut 1.721 Dollar und es bleibt spannend um die Goldpreisentwicklung, denn nachdem die Unterstützung bei 1.730 nicht gehalten hat, könnte jetzt die wichtige Marke von 1.700 US-Dollar je Feinunze getestet werden. Fällt auch diese Unterstützung, dürfte der Weg des Preises für Goldbarren in Richtung 1.680 Dollar weisen. Bisher verbleibt noch immer ein Jahresgewinn von etwa 10% für Gold, aber unter 1.720 Dollar könnte es noch einmal zu einem Goldverkauf größeren Ausmaßes kommen und das Risiko eines weiteren Absturzes beim Gold ist relativ groß. Auch die Gold Spekulanten gaben einige ihrer optimistischen Positionen auf, denn die Anzahl der Gold Futures reduzierte sich immerhin um ca. 4,5 Prozent auf jetzt noch 462.826 Kontrakte. Die Großspekulanten waren es, die an den Terminmärkten für Unruhe sorgten, denn die Netto-Long-Position, die eine optimistische Markterwartung ausdrücken, fielen um 8,5 % auf nunmehr 194.020 Kontrakte. Die kleinen Spekulanten waren nicht ganz zu pessimistisch eingestellt und verringerten ihr Engagement nur um rund 3 Prozent auf 53.363 Futures. [...]
Der Goldpreis zeigt sich noch immer relativ stabil im Bereich knapp über 1.740 Dollar. Wenn sich diese Position noch etwas verbessert und wieder Notierungen von über 1.760 US-Dollar je Feinunze das Bild einer Bodenbildung zeigen, könnte es in den nächsten Tagen mit einigen Rücksetzern wieder zu einem erneuten Versuch kommen die 1.800 Dollar Marke zu erreichen. Unter dem Druck von Gewinnmitnahmen und dem Interesse großer US-Banken, die Anfang Oktober an der COMEX (New York Commodities Exchange) sehr umfangreiche Short-Positionen aufgebaut hatten, hatte die Goldpreisentwicklung in den letzten zwei Wochen etwas gelitten und fast drei Prozent verloren. Die COMEX ist ein Teil der NYMEX (New York Mercantile Exchange), der größten Warenterminbörse der Welt in New York. An der COMEX werden Gold, Silber, Aluminium und Kupfer gehandelt und die anderen Rohstoffe handelt man an der NYMEX. Auch die ETF Goldanleger, deren Wertpapiere mit durch physisches Gold abgesichert sind, haben in geringem Umfang den Optimismus verloren, obwohl die Goldmenge von über 2.577 Tonnen reines Gold in Goldbarren im Bereich des Allzeithochs ist. [...]
Das numismatische Jahr 2012 geht langsam aber sicher zu Ende. In den nächsten Wochen stehen noch zahlreiche Münzenmessen auf dem Kalender. Einer der Highlights ist bestimmt die Numismata Frankfurt 2012.
Dieses Wochenende, am 21. Oktober 2012, findet bereits die Münzmesse Hamburg statt. Bereits eine Woche später, vom 27.-28. Oktober 2012, geht die Münzenmesse Zürich über die Bühne.
Gleich 3 Termine gibt es dann am ersten Novemberwochenende. Zwei Termine möchten wir Ihnen dabei sehr empfehlen. Das ist zum einen die Internationale Edelmetall- und Rohstoffmesse, vom Freitag, dem 02. November 2012, bis zum Samstag, dem 03. November 2012. Zum anderen die Münzmesse Numismata Frankfurt 2012, welche natürlich für Numismatiker und Philatelisten ein Paradies ist. Ebenfalls am 03. November 2012 wird auch noch die Copenhagen Coin Fair veranstaltet. [...]
Das Thema Gold als Anlage war stets als die Flucht in den sicheren Hafen Gold gesehen worden und hat in den letzten Jahren stark an Bedeutung gewonnen. Dabei geht es den Gold Anlegern nicht einmal vorrangig um einen Kursgewinn beim Gold oder eine Vermehrung des Vermögens, sondern wie das bei einer konservativen Geldanlage normal ist, zunächst um den Werterhalt. Die Sicherung des Sparkapitals ist für die Mehrzahl der konservativen Anleger heute die Priorität und die Rendite ist weit in den Hintergrund gerückt. Wer heute Gold als Anlage wählt könnte in den nächsten Jahren der große Gewinner sein, denn der Wert des Papiergeldes ist in der Welt stark gefährdet. Das gilt nicht nur für die überschuldete Eurozone, sondern selbstverständlich auch für die USA. Die Japaner haben im Prinzip eine noch gefährlichere Entwicklung. Das sind nicht nur die Schuldenberge, die im Bereich von 220 – 230% vom Bruttoinlandsprodukt liegen und damit den zweifachen Wert der USA und fast den dreifachen Wert von Deutschland ausmachen, sondern es ist die Deflation, die in Japan inzwischen fast galoppierend voranschreitet. Das ist auch der Grund dafür, dass die Japaner trotz dieser enormen Staatsverschuldung noch immer ihre Staatsanleihen nahe Null Prozent in Japan verkaufen können. Schon bei einer Null-Verzinsung haben die Japaner in jedem Jahr einen Kaufkraftgewinn, denn die Preise für den Lebensunterhalt fallen und der Wert des Geldes steigt. Wie lange man diese Situation verkraftet, hängt davon ab, wie sich der Inlandskonsum und der Exportumsatz entwickeln. [...]
Der Numismatische Verein Zürich veranstaltet auch heuer wieder die Internationale Münzenmesse Zürich. Die Münzmesse findet bereits zum 41. Mal statt. Veranstaltet wird die Messe vom 27. bis zum 28. Oktober 2012. Die Münzenmesse ist strikt auf die Numismatik spezialisiert. Im Mittelpunkt stehen heuer die „Seegfrörni“-Medaillen. Diese Medaillen wurden anlässlich des zugefrorenen Zürichsees geprägt. Das letzte Mal war der Zürichsee im Jahr 1963 komplett zugefroren. [...]
Wie im Bereich von ca. 1.550 bis 1.650 US-Dollar je Feinunze, tritt der Goldpreis im Moment etwas auf der Stelle. Bei diesen Goldkursen ist die Goldpreisentwicklung etwa drei Monate stecken geblieben, bevor die Goldrallye begann. Die Marke bei 1.800 Dollar war bisher noch stabil und hat den Goldpreis abprallen lassen. Man könnte vermuten, dass die derzeitige Seitwärtsbewegung beim Goldkurs eine kleine Verschnaufpause ist und eine ordentliche Kräftigung der Goldpreisentwicklung notwendig ist, bevor es den zweiten Anlauf auf die Widerstandslinie gibt. Ist das die “Ruhe vor dem Sturm?” Mit dieser Frage werden sich die Gold Analysten mit ihren Analysen in den nächsten Tagen befassen müssen. Aus unserer Sicht wird es in den nächsten Wochen sicher wieder einen Anlass geben, der dem Goldpreis wieder auf die Sprünge hilft.
Finanzministertreffen war für den Goldpreis uninteressant!
Der Euro Rettungsfonds ESM wurde in Luxemburg von den Finanzministern der Eurozone ohne spürbare Auswirkungen auf die Goldpreisentwicklung verabschiedet. 500 Milliarden Euro, davon 190 Milliarden aus Deutschland, sollen einen Schutzwall gegen die Spekulanten auf den Finanzmärkten bilden und die Pleiteländer und Krisenländer in der EU vor dem Zusammenbruch bewahren. Aus dem alten EFSF Rettungsschirm sind noch etwa 200 Milliarden Euro vorhanden, was die Ausmaße des gesamt möglichen Finanzvolumens aus den Rettungsschirmen auf jetzt etwa 700 Milliarden Euro hinaufschraubt. Die Finanzminister beschließen gerade das enorme Rettungspaket und schon stehen die ersten Wackelkandidaten wahrscheinlich bereit. Die Experten rechnen damit, dass Spanien, Zypern und Slowenien möglicherweise den Schritt unter den ESM Rettungsschirm beantragen müssen. Es dauert meistens viel zu lange, bis sich die Regierungen der Krisenländer entscheiden die Hilfe bei den anderen Euroländern zu beantragen, denn die Regierungen haben Angst vor den zu erfüllenden Auflagen, vor den Protesten in der Bevölkerung und natürlich aus diesem Grund die nächste Wahl zu verlieren. Die Sparpakete sorgen außerdem für reichlich Unmut in den Ländern, die bereits Hilfen in Anspruch genommen haben.
ESM bekommt einen Tag nach der Gründung ein AAA von Fitch!
Das Triple-A für den ESM schon einen Tag nach der Gründung ist ein Vertrauensbeweis der Ratingagentur Fitch für den Rettungsfonds der EU-Länder. Fitch begründete die Bestnote für die Bonität mit der hohen Kapitalisierung. Dieses 1.Klasse-Rating ist für alle Beteiligten Länder wichtig, denn damit ist der ESM-Rettungsfonds in der Lage, sich am Kapitalmarkt günstig mit Geld zu versorgen. Man muss nur abwarten, mit welchem Zinssatz der ESM Anleger ködern will. Die Entscheidungen im ESM werden demnächst durch den “Gouverneursrat” getroffen, das sind die Finanzminister der 17 Länder der Eurozone. Was jetzt noch fehlt, sind die Bedingungen für die europäische Bankaufsicht für die Vergabe von Direkthilfen an Banken, aber darüber sind sich die Finanzminister noch nicht einig.
Der Goldpreis ist in der vergangenen Woche bei seinem seit langer Zeit wieder einmal ersten Anlauf auf die Widerstandslinie bei 1.800 US-Dollar gescheitert. Das Marktumfeld für die Goldpreisentwicklung ist zwar fundamental weiterhin absolut positiv, aber der erste Versuch über die wichtige Hürde zu kommen, ist nicht gelungen. Trotzdem sind die Gold Analysten und die Marktteilnehmer sehr optimistisch im Hinblick auf die Goldpreisentwicklung. Die Gold Spekulanten sind in der siebten Woche in Folge mit ungebremstem Optimismus an den Terminmärkten aktiv. Die Anzahl der Gold Futures (Open Interest) hat sich in der vergangenen Woche zwar um 2,8 Prozent verringert, aber die kumulierten Netto-Long-Position der großen und kleinen Goldspekulanten erhöhte sich noch einmal um 2,1% bzw. 2,6%. Die Nachfrage ist auch bei den langfristig orientierten ETF-Anlegern ungebrochen gut und auch die Notenbanken in den Schwellenländern sorgen kräftig für Nachfrage an den Goldbörsen.
Schwellenländer heizen den Goldmarkt an!
Die Goldpreisentwicklung hat selbstverständlich nicht nur etwas mit den Schuldenbergen, den Gelddruckmaschinen in den USA und Europa und der Eurokrise zu tun, sondern wie bei allen Waren spielt auch das Angebot und die Nachfrage bei der Preisbildung eine entscheidende Rolle. Wegen der Streiks in Südafrika geht die Angst um, dass die Goldförderung die starke Nachfrage in diesem Jahr vielleicht nicht decken könnte und dazu kommt die Gold Kauflaune bei den Schwellenländern, für die der Besitz von Gold noch eine andere Bedeutung hat, als das bei uns üblicherweise der Fall ist. Der Zusammenhang von Goldbesitz und Ansehen oder Goldbesitz und Macht ist dort sehr ausgeprägt. Das betrifft viele Länder, die es aus dem Bereich “Dritte Welt” heraus geschafft haben, wie beispielsweise Indien, aber auch die Chinesen sind im Goldrausch, denn auch dort spürt man den steigenden Wohlstand sehr deutlich. Wenn man sich einmal die Goldankäufe der letzten fünf Jahre ansieht, kann man feststellen, dass über zwei Drittel der Goldnachfrage aus den Schwellenländern kam und es hat den Anschein, als könnte dieser Wert noch überschritten werden. Aber nicht nur die Schwellenländer sind in Goldgräberstimmung, sondern auch die Notenbanken einiger anderer Länder legen ihre Währungsreserven in Teilen als physisches Gold in Form von Goldbarren an. Das ist nicht nur der Goldpreisentwicklung geschuldet, sondern vor allem auch dem Misstrauen in die Papierwährungen und in die begründete Angst vor Inflation. Noch bis 2007 konnte man die Notenbanken beim Goldverkauf beobachten, denn davor wurden in jedem Jahr einige 100 Tonnen des gelben Edelmetalls verkauft. In den letzten Jahren hat sich das Blatt gewendet und die Notenbanken sind vom Goldverkauf auf den Goldankauf umgeschwenkt. Im vorigen Jahr sollen es nach Pressemeldungen etwa 450 Tonnen Gold gewesen sein, die durch die fleißigen Goldankäufer der Nationalbanken in die staatlichen Tresore gewandert sind. Man spekuliert derzeit, ob diese Zahl von 450 Tonnen Gold in diesem Jahr noch überschritten wird. Man rechnet u.a. mit Goldankäufen der Chinesen, der Russen und der Mexikaner.
Ein kleiner Blick auf das Silber lohnt sich auch manchmal!
Der Silberpreis hat eine noch stärkere Performance hingelegt, als der Goldpreis. Die Silberpreisentwicklung ist allerdings noch komplizierte vorauszusagen, als das beim Goldpreis der Fall ist. Gold ist im Vergleich zu Silber eine Ersatzwährung, die zwar auch den Spekulanten manchmal ausgeliefert ist, aber bei weitem nicht in dem Maße, wie das beim Silberpreis der Fall ist. Man geht davon aus, dass etwa die Hälfte der Silberproduktion in die Industrie geht, ca. zwanzig Prozent wird zu Schmuckstücken verarbeitet und der enorme Anteil von dreißig Prozent der gesamten Silberproduktion ist reine Spekulationsmasse. Diese unschöne Kombination der Bedarfsanteile verhilft dem Silber immer wieder auf einen heißen Stuhl und ein spontaner Absturz beim Silberpreis ist wesentlich wahrscheinlicher, als das beim Goldpreis der Fall ist.
Wie geht es weiter mit dem Goldpreis?
Wer diese Frage sicher beantworten kann, der setzt entweder jetzt alles auf Gold oder verkauft bei den guten Goldpreisen seine Goldbarren jetzt ganz schnell. Die Mehrzahl der Gold Analysten ist sehr positiv gestimmt und die Stimmen auf einen Goldpreisentwicklung jenseits der 2.000 US-Dollar je Feinunze werden immer lauter und immer mehr. Die Deutsche Bank hatte ihre Goldprognose ja erst in den letzten zwei Wochen angehoben und jetzt sehnt man sich sogar in einem Report, der in den USA erschienen ist, nach einem Goldstandard. Die Deckung des Papiergeldes durch Gold war ja bekannterweise bis Anfang der 70iger Jahre des vorigen Jahrhunderts normal. Man spricht dem Gold sogar die Einordnung unter die Rohstoffe ab und ordnet Goldbarren direkt dem Geld zu. Man spricht in dem Report nicht von einer positiven Goldpreisentwicklung, sondern dreht das Argument um, in dem man von einer Abwertung des US-Dollar gegenüber dem Goldpreis spricht. Auch die Amerikaner bei der Deutschen Bank gehen von einem Goldpreis über 2.000 US-Dollar je Feinunze im ersten Halbjahr 2013 aus.
Gibt’s gutes Geld und schlechtes Geld beim Goldankauf?
Man sagt sprichwörtlich, dass man kein gutes Geld schlechtem Geld hinterherwerfen sollte. Diese Redensart wird oft dann gebraucht, wenn man in schlechte Wertpapiere investiert oder ein aussichtsloses Geschäft versucht zu retten. Der Report der Deutschbanker geht soweit, dass Sie unser gesamtes Papiergeld als “schlechtes Geld” bezeichnen und nur Gold als “gute Geld”. Die “Hellseher bei der Deutschen Bank” gehen davon aus, dass die Politik die Schuldenberge immer weiter wachsen lässt, weil eine Wirtschaft ohne Wachstum nicht denkbar ist und die Politiker keine Alternative zum Gelddrucken haben. In diesem Zusammenhang den Goldstandard wieder einzuführen, klingt etwas sehr naiv, denn wo sollen die riesigen Mengen Gold zur Deckung der enormen Papiergeldbestände denn herkommen? Der Gedankengang scheint von den Bankprofis offensichtlich nicht zu Ende gedacht worden zu sein und ob die Politik die Idee mit dem neuen Goldstandard aufgreifen wird, damit ist wohl eher nicht zu rechnen.
Warum steigt der Preis für das “gute Geld” Gold weiter?
Die Geldschwämme, die von den Notenbanken ausgeht, ganz vorn die FED und die EZB, wird dafür sorgen, dass das Vertrauen in die Papierwährungen immer weiter fallen wird. Die Angst geht inzwischen bei den großen Vermögen um, dass eine geplant höhere Inflationsrate von den schönen Erträgen, die man in den letzten Jahrzehnten einsammeln konnte, nichts mehr übrig lassen wird. Die Märkte werden von Ben Bernanke (FED) und Mario Draghi (EZB) mit Geld geflutet und die Konsequenz für einen Schuldenabbau kann dann irgendwann einmal nur noch die Geldentwertung sein. In den letzten 10 Jahren haben sich die Bilanzsummen von FED und EZB zusammen genommen zwischen dem vier und fünffachen vergrößert, etwa von 1 ½ auf ca. 7 Billionen US-Dollar. Man kann nur hoffen, dass die Notenbanken das Problem im Griff behalten und die Geldentwertung langsam, geplant und vor allem kontrolliert abläuft. Sollte das nicht geschehen, darf man sich über die Auswirkungen besser keine Gedanken machen…
Na, wer hätte das noch vor einigen Monaten gedacht? Der Goldpreis in Euro und wegen der Deckelung des Wechselkurses des Schweizer Franken ist auch der Goldpreis in CHF auf einem neuen Allzeithoch. Der Grund dafür ist natürlich der schwache Euro, denn vom Goldpreis Allzeithoch in US-Dollar von 1.920 $ sind wir immerhin noch ca. gut 140 Dollar je Feinunze entfernt. Der Goldpreis war im September 2011 in nicht einmal drei Wochen um 388 Dollar gefallen und hat sich in den letzten Monaten sehr lange in einer Seitwärtsbewegung aufgehalten. Die Kaufstimmung für physisches Gold war bei vielen Gold Analysten getrübt und auch die Zocker an den Terminbörsen verloren die Lust am Gold. Die Lage hat sich, wie wir wissen, inzwischen völlig gedreht. Der Goldpreis hat sich mit viel Rückenwind der Gold Analysten aus seiner Seitwärtsbewegung herauskatapultiert und auch unter den Zockern ist wieder eine Goldgräbermentalität ausgebrochen, die es viele Monate nicht mehr gab.
Troika ist nur ein Papiertiger und festigt den Goldpreis!
Die Goldpreisentwicklung wird von verschiedenen Faktoren beeinflusst, auch und in den letzten Monaten ganz besonders, von den Entwicklungen in den Euro Krisenländern. Die Drohgebärden von Schäuble, Merkel & Co. sind jedoch inzwischen so oft wiederholt worden, dass die Wirkung gleich Null ist. Die Euro-Skeptiker hatten auf die Troika gehofft, die mehrfach in Athen war und das Ergebnis ist wohl: “Außer Spesen nichts gewesen!” Die Troika nennt die Fortschritte in Griechenland “nicht ausreichend” und die Griechen haben wieder einmal ein großes Loch entdeckt, in dem die Euro-Milliarden irgendwie versickern, aber sie müssen sich auch nicht anstrengen, denn die nächsten 31 Milliarden Euro kommen, hörte man aus EU-Kreisen bereits. Die Griechen müssen zwar das Ende September ausgehandelte neue Sparpaket von ca. 12 Milliarden Euro noch im Parlament billigen, aber damit ist höchstwahrscheinlich zwischen dem 8. und 16. Oktober zu rechnen. Die Abgeordneten in Griechenland werden wieder einmal zustimmen und die EU wird die große Überweisung auf den Weg bringen. Man sollte die Prüfungen der Troika, bestehend aus Internationalem Währungsfonds (IWF), Europäischer Zentralbank (EZB) und EU-Kommission besser einstellen, damit die vielen Spesen und Reisekosten wenigstens eingespart werden, denn die Troika ist doch nur ein Papiertiger, der seine Krallen ausfährt, aber nicht beißt.
Verschafft EU-Gipfel dem Goldpreis in Euro das nächste Allzeithoch?
Der EU Gipfel wird den Goldkurs am 18. Oktober höchstwahrscheinlich wieder beflügeln. Die Griechen werden das 12 Milliarden Euro Sparpaket beschlossen haben und der EU Gipfel wird den Griechen die Zustimmung zur Überweisung von weiteren 31 Milliarden Euro nicht verweigern. Wenn Griechenland dann noch einen Aufschub für den Abbau der Schulden bekommt, dann könnte es eine erneute Goldpreis-Rallye und den Sturm auf ein neues Allzeithoch geben. Etwas Unruhe könnte zwar an den Märkten eintreten, wenn Spanien komplett unter den ESM Rettungsschirm will, aber auch das wird den Preis für Goldbarren langfristig nach oben treiben, selbst wenn es einen kleinen Rücksetzer gibt.
Nach dieser Devise scheint der Goldankauf im Moment abzulaufen. Das betrifft in erster Linie natürlich physisches Gold, aber auch der Optimismus der Gold Spekulanten ist weiterhin ungebrochen und man hat den Eindruck, als ob sie sich in einem Kaufrausch befinden. Der COT-Report verändert sich wöchentlich ständig in die gleiche Richtung, denn die Anzahl der Gold Futures ist schon wieder um 2,3 Prozent auf nunmehr 489.516 Kontrakte gestiegen, dem Höchststand seit einem Jahr. Die kumulierten Netto-Long-Position, die eine optimistische Markterwartung widerspiegeln, sind bei den großen Gold Spekulanten (Non-Commercials) um 6,7% gestiegen, während die kleinen Gold Spekulanten in der letzten Woche mit ihrem Engagement um 0,1% nachließen. Die Nachfrage nach Goldbarren und Goldmünzen ist groß und auch Finanzprodukte, die mit physischem Gold besichert sind, erfreuen sich bei den Sparern, Anlegern und Investoren großer Beliebtheit. In diesem Punkt scheinen sich die Gold Spekulanten und die auf Sicherheit bedachten Goldanleger im Moment einig zu sein.
Ist die Kurskorrektur beim Gold schon “Schnee von gestern?”
Alle rechneten in der vorigen Woche mit einem Zurücksetzer beim Goldkurs, denn der Goldpreis machte einen überhitzten Eindruck. Zur Wochenmitte gab es eine kleine Delle unter 1.740 Dollar je Feinunze, aber dann ging es erstaunlicherweise schon wieder etwas bergauf. Im Moment ist die Goldpreisentwicklung relativ unübersichtlich und es könnte eine Seitwärtsbewegung folgen, denn der Goldpreis verharrt charttechnisch in einem Niemandsland zwischen den Bullen und Bären. Ob der dritte Anlauf auf die 1.800 Dollar – Marke seit November des vorigen Jahres erfolgreich wird, kann noch nicht sicher prognostiziert werden, aber vieles spricht dafür, dass dem Goldpreis nur ein kleiner Ruck fehlt, um dieses Ziel zu nehmen. Wodurch dieser Ruck bei der Goldpreisentwicklung ausgelöst wird, ist noch unklar, aber es gibt viele Möglichkeiten, die dafür sprechen, dass der starke Widerstand bei 1.800 US-Dollar je Feinunze irgendwann in absehbarer Zeit nachgeben wird. Die Goldpreisentwicklung ist nicht berechenbar, deshalb kann dieser Ruck durch eine positive oder eine negative Nachricht ausgelöst werden. Ist es beispielsweise der Abschluss des Troika-Berichts und die Konsequenzen für Griechenland oder der Beginn der Geldschwämme durch die FED mit monatlich 40 Milliarden Dollar für den Aufkauf von US-Staatsanleihen? Folgen noch weitere geldpolitische Maßnahmen in den USA in den letzten Wochen des Präsidentschaftswahlkampfs oder muss Spanien bald komplett unter den Rettungsschirm? Es bleibt spannend!
Der Bereich um 1.750 – 1.780 $ scheint derzeit für den Goldpreis die Grenze zu sein, denn er wurde schon mehrfach in dieser Höhe ausgebremst. Einmal war es natürlich die Charttechnik, die in bei einigen Goldanlegern und Goldinvestoren zu Gewinnmitnahmen geführt hat. Der Goldpreis machte einen überhitzten Eindruck und fast alle Gold Analysten sahen vor einem erneuten Versuch die Schwelle bei 1.790/1.800 Dollar zu überwinden einen Zurücksetzer beim Goldkurs. Der kleine Ausrutscher nach unten kam auch, aber ist bei weitem nicht so extrem ausgefallen, wie es sich die Goldexperten vorgestellt hatten. Natürlich ist die Krise in Euroland noch immer ein Unsicherheitsfaktor, der auch den Goldpreis beeinflusst. Das geschieht im Zusammenhang mit einem stärkeren Dollar, der durch die Unruhen in Griechenland, in Spanien, in Portugal und in Teilen auch in Italien gegenüber dem Euro an Wert zulegt und damit den Goldkurs drückt. Die Protestwelle in Spanien verunsicherte die Märkte wieder einmal soweit, dass die spanischen Staatsanleihen erneut in den unbezahlbaren Bereich von 6 Prozent kamen und damit die Situation für Spanien wieder enorm verschlechterte. Ein weiterer Punkt, der den Goldkurs im Moment bei seiner Entwicklung behindert, sind die Streiks in Südafrika. Wilde Streiks in den Minen in Südafrika sind eine Hemmschwelle für das positive Bauchgefühl beim Gold. In der Platingewinnung haben die Minenarbeiter eine Lohnsteigerung von über 20% durchgesetzt, was in den Goldminen im Land an der Südspitze des schwarzen Kontinents natürlich zu Reaktionen führte. Wenn die wilden Streiks in den großen Goldminen des Landes zunehmen, könnte es außerdem zu Gold Förderengpässen und zu einem negativen Effekt bei den Goldanlegern kommen, die dann möglicherweise in andere Geldanlagen ausweichen.
Es gibt einige Gründe, die den Goldpreis im Moment unter 1.800 Dollar halten und es gibt mindestens so viele Gründe dafür, dass der Goldpreis die wichtige Widerstandslinie überspringen wird. Einer der aktuell markantesten Gründe dafür ist die Goldnachfrage. Es sind Goldsparer, Goldanleger und Goldinvestoren aus allen Einkommens- und Bevölkerungsschichten, die als Reaktion auf die Unsicherheiten der Währungen in der Welt einen Teil ihres Vermögens in physischem Gold anlegen.
Goldbarren und Goldmünzen haben Hochkonjunktur!
Für die gute Konjunktur beim Gold sorgen u.a. auch die Notenbanken in der Welt. Das Anwerfen der Gelddruckmaschinen, manche nennen es “quantitative Lockerungsmaßnahmen” (QE3) und andere nennen es einfach Ankäufe von Staatsanleihen, führt bei den Menschen zu großer Unsicherheit und Inflationsangst. Diese Angst vor der Geldentwertung ist eine Konjunkturspritze für die Goldindustrie, denn die Nachfrage nach dem gelben Edelmetall steigt. In Indien wird die Nachfrage nicht nur wegen der Hochzeitssaison angeheizt, sondern natürlich auch durch den Verfall der Rupie. Neben den indirekten Kaufanreizen für Goldbarren treten viele Notenbanken aber auch selbst als Goldkäufer auf. Nach den Daten des Internationalen Währungsfonds (IWF) waren es u.a. Russland, Südkorea, Kasachstan, Paraguay und die Türkei, die durch größere Mengen Goldankäufe aufgefallen waren. Dieser Trend der Notenbanken hält schon seit etwa drei Jahren an, was ein negatives Bild auf das Papiergeld wirft. Das gilt nicht nur für die eigenen, teils unsicheren Landeswährungen in Schwellenländern, sondern betrifft auch die beiden Leitwährungen US-Dollar und Euro. In den letzten Wochen verdichten sich die Hinweise, dass auch die FED, die chinesische Notenbank, die Bank von Japan und die EZB ihre Goldreserven erhöhen, was zu einer erhöhten Goldnachfrage und einem massiven Schub bei der Goldpreisentwicklung führen könnte. Besonders die Chinesen mit ihren enormen Währungsreserven könnten bei der Goldpreisentwicklung eine große Rolle spielen!
Zweitgrößter Goldproduzent der Welt sieht Goldpreis bei 2.500 Dollar!
Wir hatten darüber berichtet, dass einige Großbanken ihre Goldpreisprognosen erhöht hatten. Dazu gehörten auch die Deutsche Bank und die Commerzbank. Jetzt war zu lesen, dass der Chef des zweitgrößten Goldproduzenten Newmont Mining, Richard O’Brian, auf der MINExpoConference in Las Vegas einen Goldpreis von 2.500 US-Dollar je Feinunze in den nächsten drei Jahre für möglich hält. Diese Aussage hat sicher Gewicht, aber noch interessanter ist, dass O’Brian den Boden für den Goldpreis bei 1.600 Dollar für die Feinunze sieht. Eine Bodenbildung beim Goldpreis, also ein Mindestpreis für Gold, hat auch immer etwas mit den Förderkosten zu tun und es ist davon auszugehen, dass der Chef von Newmont Mining weiß wovon er spricht…
Im Moment steht der Goldpreis auf der Stelle und Goldanleger, Goldsparer und Goldinvestoren sind sehr gespannt wie sich die Goldpreisentwicklung in den nächsten Tagen und Wochen zeigt. Erst wenn der stabile Widerstand bei 1.790 Dollar nachhaltig durchbrochen wird, kann der Goldkurs die nächste Hürde anvisieren, die bei ca. 1.840 US-Dollar je Feinunze liegt. Ist der Preis für Goldbarren so robust, dass er diese beiden wichtigen Marken jetzt schafft, ist ein weiterer Anstieg, auch über 1.900 US-Dollar möglich. Legt der Preis für physisches Gold jedoch eine Verschnaufpause ein und prallt an den Widerständen ab, muss man schauen, wie weit der Weg nach unten geht, um neue Luft für den Gipfelsturm auf ein neues Gold Allzeithoch zu holen. Auf welche der beiden Varianten im Moment die Emittenten von neuen Derivaten auf den Goldpreis setzen, kann man nur schwer erkennen. Wenn sich ein Goldanleger einen Inline Optionsschein der Société Générale (siehe unten) anschaut, der seine k.o.-Linien unten bei 1.550 Dollar und oben bei 1.900 Dollar hat und eine Fälligkeit schon am 9. November 2012, dann kann er bei dieser Bandbreite für den Goldkurs leicht unsicher werden.
Auf was setzen die Franzosen? Auf eine Goldpreisexplosion oder einen Goldpreisabsturz?
Charttechnisch gesehen ist ein Rücksetzer relativ wahrscheinlich, aber gleich auf 1.550 Dollar? Im Blick auf die aktuelle Festigkeit des Goldpreises sollte man davon ausgehen, dass die Emittenten dieses Zertifikates von einer Goldpreis-Rallye bis leicht über 1.900 Dollar bis zum 9. November ausgehen. Aber das ist nur eine nicht gestützte Vermutung, weil man als Betrachter davon ausgehen muss, dass auch und gerade die französischen Banken kein Geld zu verschenken haben.
Erwarten die Banken große Schwankungen beim Goldpreis?
Die Banken wollen Geld verdienen, das ist jedem klar und war noch nie anders. Trotz einer Anhebung oder vielleicht wegen einer Anhebung der Goldprognose von einigen führenden Bankinstituten, gibt es im Moment Hebel-Bull-Zertifikate auf den Goldpreis, mit denen man in wenigen Wochen erhebliche Renditen machen kann. Die französische Société Générale beispielsweise hat soeben einen Inline Optionsschein* emittiert, mit dem man in ca. 7 Wochen mehr 15% Rendite einfahren kann, was einer Jahres-Performance von etwa 107% entspricht. Die Verlustlinien für diesen Inline Optionsschein liegen bei 1.550 Dollar und 1.900 Dollar. Ausgehend vom aktuellen Kurs von gut 1.760 $ sind also fast 140 Dollar Luft nach oben und sogar ca. 210 US-Dollar Fallhöhe nach unten möglich.
*Erklärung Inline Optionsschein
Ein Inline Optionsschein ist eine Wette auf eine bestimmte Kursspanne, also ein K.O.-Produkt. Der Goldpreis darf während der gesamten Laufzeit die beiden Verlustpunkte unten und oben nicht erreichen. Sobald der Goldkurs außerhalb der vorgegebenen Bandbreite notiert, ist der Optionsschein wertlos.
Neben dem Inline Optionsschein gibt es noch den Easy Inline Optionsschein. Bei diesem Zertifikat ist der Kursverlauf während der Laufzeit ohne Bedeutung, sondern es zählt nur der Kurs am letzten Bewertungstag.