Die Reaktion am Goldmarkt mit einem Goldpreis von jetzt wieder unter 1.600 Dollar ist durch die Enttäuschung der Goldanleger über die bisher nicht erfolgte weitere Lockerung am US-Geldmarkt durch den US- Notenbankpräsident Ben Bernanke zu begründen. Die Ankündigung, dass die FED das Programm “Operation Twist” bis zum Ende des Jahres verlängert, hat den erhofften Schwung in die Goldpreisentwicklung nicht gebracht. Wieder einmal werden 267 Milliarden US-Dollar in die Hand genommen, um langlaufende Staatsanleihen aufzukaufen und durch neue Kredite mit günstigeren Zinsen zu ersetzen. Bisher wurden bereits 400 Mrd. Dollar für solche Aktionen eingesetzt. Den niedrigen US Leitzins mit einer Spanne zwischen 0,00 bis 0,25% haben die Notenbanker in den USA nicht angerührt. Sie bestätigten noch einmal ihre Entscheidung den Niedrigzins bis mindestens Ende des Jahres 2014 zu belassen. Die Goldinvestoren und Börsianer hatten darauf gehofft, dass die FED wesentlich mehr einsetzen würde, um Staatsanleihen in großem Stil aufzukaufen. Die weitere Lockerung der Geldpolitik in den USA, die unter dem Kürzel QE 3 bekannt ist, wurde nicht eingeleitet.
Die Unterstützungslinie bei 1.600 Dollar scheint im Moment verloren. Wenn die Goldpreisentwicklung weiterhin negativ ist und der Preis für Goldbarren unter 1.540 Dollar je Feinunze fällt, könnte es einen Absturz bis 1.436 Dollar geben. Beim Gold bleibt es sehr spannend. Man kann nur hoffen, dass keine weiteren Negativmeldungen die Märkte unruhig machen. Trotz steigender Schuldenstände und neuen schlechten Meldungen aus Spanien profitiert der Goldpreis im Moment nicht.
Neue Regierung in Griechenland braucht schnell wieder eine Milliarde €!
Jetzt soll endlich mal ein Fachmann das Finanzressort in Griechenland übernehmen. Der bisherige Chef der National Bank of Greece Vasilios Rapanos soll nach Agenturberichten der neuen Finanzminister des Pleitelandes werden. Es wird kolportiert, dass er eher den Sozialisten nahe steht und man kann nur gespannt sein, ob er das an seinen Maßnahmen bei der Eintreibung der Steuern von den Reichen erkennen lässt. Jetzt fährt wohl die Troika mal wieder für einige Tage ins sonnige Athen und macht erneut einen Kassensturz in Griechenland. Angeblich will sich die neue Regierung an die Vereinbarungen mit Brüssel halten, aber dafür mindestens zwei Jahre mehr Zeit haben. Die Griechen brauchen wieder einmal ganz schnell eine weitere Milliarde Euro aus der Tranche aus dem Mai und wollen die nächste Tranche über etwa 5 Mrd. Euro verhandeln. Das Fass ohne Boden bleibt uns erhalten!
Chinesen kaufen mehr Gold als die Inder!
Die Inder helfen der Goldpreisentwicklung im Moment durch einen massiven Goldankauf nicht, weil die Rupie in Indien schwächelt. Die Chinesen suchen einen Ausweg aus der Inflation und haben die Goldnachfrage wieder gesteigert. Sie werden in diesem Jahr auf jeden Fall die Weltmeister im Goldkauf werden.
Der Goldpreis macht was er will und lässt sich ganz schwer prognostizieren. Das sind zwar für die Goldpreisentwicklung keine besonders neue Nachrichten und auch keine spannenden Informationen, aber manchmal sind die Kursausschläge beim Gold völlig anders, als es die Goldexperten “vorgedacht” hatten. Man muss allerdings annehmen, dass Ende der vorigen Woche noch viele Goldanleger daran geglaubt haben, dass sich die Griechen mehrheitlich für die Linksextremen entscheiden würden und sich der Anti-Euro-Kurs in Griechenland durchsetzt. Das scheint nach den bekanntgegebenen Ergebnissen der Wahlen am Sonntag nicht der Fall gewesen zu sein. Die Aktienmärkte hatten gestützt durch die Wahlen in Griechenland mit einem kräftigen Aufschlag begonnen, aber die Märkte vertrauen den Griechen offenbar nicht und die Aktien gaben die Kursgewinne vom Börsenstart schnell wieder ab. Der Goldpreis ist hingegen mit einem Kursverlust in den Handel gegangen, aber schein sich trotz oder gerade wegen der weiterhin nicht geklärten Situation in Griechenland wieder etwas zu erholen.
Stabilisiert eine Regierungsbildung in Griechenland den Goldpreis?
Wie es im Moment scheint, können die beiden Parteien, die Griechenland gegen die Wand gefahren haben, das Land in Zukunft mit einer Mehrheit regieren. Trotzdem hört man unverständliche Aussagen aus Athen, die die Märkte und den Goldpreis nicht zur Ruhe kommen lassen. Der Parteichef der Pasok-Partei Venizelos will die radikale Linke mit in die Regierungsverantwortung nehmen, obwohl die das Sparpaket ablehnen und keine Schulden zurückzahlen wollen. Der Wahlgewinner Antonis Samaras von der Neo Dimokratia faselt davon, dass er das Sparpaket mit der EU nachverhandeln will und zusätzliche Wirtschaftshilfen beanspruchen will, um das Land wieder auf die Füße zu bringen. Seit wann stellen die Pleiteländer, die bereits Milliarden durch den Kamin geschickt haben, jetzt auch noch Forderungen? Aus Brüssel hört man schon von möglichen Fristverlängerungen der geschlossenen Rettungsverträge und einige Politiker aus verschiedenen EU-Ländern verbünden sich mit denen, die Eurobonds und damit die Vergesellschaftung der gesamten Schulden in Europa wollen. Man kann nur hoffen, dass die Griechen jetzt schnellstens zur Vernunft kommen, eine stabile Regierung bilden, die beschlossenen Sparpakete umsetzen und endlich damit anfangen die Steuern einzutreiben.
Die politische Lage ermuntert die Goldspekulanten!
Wie in der vorletzten Woche, waren die Goldspekulanten auch in der vorigen Woche optimistisch eingestellt. Der COT-Report vom vorigen Freitag zeigt zwar eine geringe Abnahme der offenen Gold Kontrakte (Open Interest) um 2,8%, aber die optimistische Erwartungshaltung der Goldspekulanten erhöhte sich erneut um weitere 1,7%. Bemerkenswert ist wieder einmal, dass die Kleinspekulanten (Non-Reportables) vorsichtiger sind und ihre Gold-Kontrakte um 2,9% zurückgingen, aber die Großspekulanten ihre Goldkontrakte um 2,7% erhöhten. Ob die Großspekulanten, meistens institutionelle Goldanleger, ihr Exposure in der vorigen Woche nur wegen der Griechenwahl erhöht haben, werden wir bei den Zahlen des COT-Reports an diesem Freitag feststellen.
Gold Analysen, Gold Analysten, Gold Meinungen – Teil 8!
Wie bereits in der vorigen Woche angekündigt, setzen wir unsere Serie über Gold Analysen und Gold Analysten fort. Heute mit Gold Opinion Leader, die mit Goldprognosen zwischen 3.000 und 10.000 US-Dollar je Feinunze auf sich aufmerksam gemacht haben. Beginnen wollen wir mit einigen dieser Vorhersagekünstler, die für die Jahre 2011 und 2012 mit ihren Goldprognosen “etwas daneben” gelegen haben. Ich denke, dass man einen Goldpreis von 10.000 Dollar für dieses Jahr auch bereits in diese Kategorie “knapp vorbei ist auch daneben” einordnen kann.
Patrick Kerr
Patrick Kerr ist Analyst und Geschäftsführer bei Amerifutures Rohstoffe & Optionen und ging am 20. November 2009 mit der mutigen Aussage an den Markt, dass sich der Goldpreis bis Ende 2010 oder kurze Zeit danach bis auf eine Höhe von
5.000 bis 10.000 Dollar je Feinunze
bewegen wird. Kerr begründete seine abenteuerliche Goldprognose mit der Geldentwertung und damit, dass sich der Goldpreis im Jahr 2009 ungewöhnlich entwickelt hätte und für Futures mit einem Goldpreis von 1.150 Dollar spekuliert wird.
Porter Stansberry
Porter Stansberry ist Begründer, Inhaber und Analyst von Stansberry Associates Investment Research. Er schrieb in einer Kolumne am 2. Dezember 2009, dass der Goldpreis bis 2012 auf einen Wert von sage und schreibe
10.000 US-Dollar je Feinunze
klettern wird. Für Porter Stansberry liegt die Begründung für seine Goldpreisprognose in den Staatsschulden der Vereinigen Staaten von Amerika. Die USA haben bekanntlich eine Staatsverschuldung von über 15 Billionen Dollar. Stansberry argumentiert damit, dass die USA ihre Staatschulden nicht mehr zurückzahlen können und alleine die Refinanzierung auslaufender Staatsanleihen nicht mehr bedienen kann. Wörtlich spricht der Analyst von einer Staatspleite in den USA. Wie man einen Staatsbankrott managt, wurde nach der Aussage Stansberrys in einem geheimen Papier von den Ökonomen Alan Greenspan und Pablo Guidotti aus dem Jahr 1999, erläutert. Diese Formel wird Greenspan-Guidotti-Regel bezeichnet. Alan Greenspan war bekanntlich der frühere Notenbankpräsident der USA, der FED.
Peter Schiff
Der Präsident und Chief Global Strategist für Darien Euro Pacific Capital Peter Schiff sagte in einem Artikel vom 27. Mai 2010, dass der Goldpreis in 5 bis 10 Jahren zwischen
5.000 und 10.000 $
liegen wird. Schiff sagte in einem Interview mit Bloomberg, dass die Menschen Angst vor dem Verfall der Währungen auf dieser Welt haben und deswegen der Goldpreis in diese Höhen steigen wird. Peter Schiff wunderte sich zu diesem Zeitpunkt über den noch niedrigen Goldpreis von ca. 1.250 Dollar je Unze.
Pete George
Peter George ist Investment Analyst bei Trinity Holdings in Südafrika. Er war zwischen 1969 und 1981 Mitglied der Johannesburg Stock Exchange,von 1983 bis 1987 Vorsitzender der Wit Nigel Gold Mine und Mitglied der südafrikanischen Bond Exchange in den Jahren von 1993 bis 1997. Mit diesem umfangreichen Fachwissen, ist George als Gold Analyst und Verfasser von Gold Kommentaren weltweit bekannt. Schon am 12. Oktober 2005 schrieb Pete George, dass der Goldpreis
Zwischen 2011 und 2013 bei 3.500 Dollar je Feinunze liegt und 2015 sogar die Marke von
10.000 Dollar
erreichen wird. Pete George zieht in seiner Gold Analyse einige Gold Zyklen als Beispiele für seine Theorie heran und sieht einen Gold Bullenmarkt für 12 Jahre zwischen 1999 und 2011. Konkret nennt der Analyst den August 2011 für einen Goldpreis von 3.500 Dollar. Diese Gold Analyse war zwar sehr mutig, aber leider bisher falsch.
Michael S. Rozeff
Endlich mal jemand, der für uns den wirklichen Goldpreis ausgerechnet hat. Professor Michael S. Rozeff, ist emeritierter Professor für Finanzen und Managerial Economics an der Management Schule der Universität Buffalo. Rozeff war Mitherausgeber von verschiedenen Finanz-Fachzeitschriften und hat weltweit mit Artikeln über die Börse, Ertrags-Prognosen, Dividendenpolitik und den Insiderhandel, wie auch über Gold und andere Edelmetalle auf sich aufmerksam gemacht. Der Professor hat am 12. Oktober 2009 exakt ausgerechnet, dass der Goldpreis
Zwischen 2.865 und 7.151 Dollar liegen muss.
Er macht diesen Goldpreis an sehr komplizierten Rechenmodellen fest, die sich an die Geldmenge auf der Welt und den bisher produzierten Goldmengen festmachen und nimmt eine Golddeckung der Währungen der Welt zu 50 – 100% an. Wenn man das auf diese Art und Weise berechnen könnte, hätte der Goldpreis eine feste Berechnungsgröße und würde nicht den Kursschwankungen der Märkte unterliegen, sondern nur der steigenden Geldmenge.
Der Goldpreis ist wieder über 1.600 Dollar je Feinunze geklettert und befindet sich im Moment in einer Startposition nach oben. Jetzt müssen nur noch die richtigen Signale kommen und wir erleben eine neue Goldrallye. Der Weg für die Goldpreisentwicklung wird sich in wenigen Tagen entscheiden und aktuell sieht es um den Goldkurs ziemlich gut aus. Wenn jetzt der US-Notenbankchef Ben Bernanke noch die von den Märkten lange erwarteten weiteren geldpolitischen Lockerungsmaßnahmen ankündigt, die allgemein unter dem Kürzel QE 3 bekannt sind, kann es für den Goldpreis eine sprunghafte Entwicklung geben. Nachdem die Marke von 1.600 $ mal wieder deutlich genommen scheint, ist die nächste wichtige Hürde für die Goldpreisentwicklung 1.620 US-Dollar für die Feinunze, danach folgt eine Widerstandslinie bei 1.641 Dollar und ab 1.667 Dollar ist mit einem weiteren massiven Goldankauf zu rechnen.
Nachdem der FED-Chef in der vorigen Woche den Märkten den Gefallen noch nicht getan hatte, hoffen die Goldinvestoren jetzt auf die nächste Sitzung. Die schlechten Arbeitsmarktdaten aus den USA hatten bei den Goldanlegern die Hoffnung auf weitere Maßnahmen in der Geldpolitik geschürt, aber der Notenbank-Präsident erteilte den Märkten zunächst noch eine Absage. Die Zusage der EU-Finanzminister für Finanzhilfen aus dem ESFS Fonds für die spanischen Banken hatte für eine Beruhigung auf den Finanzmärkten gesorgt, die den Dollarkurs etwas gedrückt und damit dem Goldpreis nach oben geholfen hatten. Durch die Schwächung der US-Währung, die für den Goldhandel die wichtigste Währung ist, wurde Gold billiger und die Nachfrage für physisches Gold erhöhte sich. Diese größere Goldnachfrage hatte für die positive Goldpreisentwicklung gesorgt. Was jetzt eine Gold Rallye noch bremsen kann, wäre nur eine Verschlechterung der Situation in der Eurozone, etwa durch Griechenland und Italien, die zu einer Schwächung des Euro führt. Steigt der US-Dollar weiter gegenüber dem Euro, fällt auch leider der Goldpreis wieder.
Die österreichische Finanzministerin Maria Fekter hat gerade den italienischen Premier Monti sehr verärgert. Fekter sagte am Montag, dass sie nicht ausschließen könne, dass nach Spanien auch Italien jetzt Finanzhilfen von der EU beanspruchen könnte. Sie sagte zwar, dass es kein Thema sei, dass Italien komplett unter den Rettungsschirm schlüpfen werde, aber solche Vermutungen von einem Finanzminister eines EU-Landes werden natürlich sofort von den Medien verarbeitet. Da half es auch nicht sehr, dass Fekter am Dienstag ihre Aussage wieder relativierte und davon sprach, dass es keine Anzeichen dafür gebe, dass Italien einen Antrag auf Finanzhilfen stellen will. Diese Diskussion in Österreich fand der italienische Premierminister Monti “vollkommen unangemessen”, dass sich eine Finanzministerin eines EU-Landes mit der Lage in einem andern Mitgliedsstaat der EU äußert. Monti verzichtete anlässlich einer Pressekonferenz in Rom auf weitere Kommentare zu der Einlassung Fekters.
Die Finanzmärkte reagierten trotzdem auf die Diskussion um die Situation in Italien. Die Zinsen für italienische Anleihen mit einer Laufzeit von zehn Jahren kletterten auf 6,2% und in Spanien sind im Moment Staatsanleihen mit 6,5% für diese Laufzeit auch kein Schnäppchen mehr. Zinsen über 6% sind nach allgemeiner Einschätzung in Fachkreisen die Grenze des Bezahlbaren für Staatsanleihen.
Nicht nur der Goldpreis wartet auf die Wahlen in Griechenland, sondern sogar Ben Bernanke, der Präsident der US-Notenbank hat angekündigt, dass vor der nächsten Sitzung keine finanzpolitischen Maßnahmen mehr getroffen werden und zu diesem Zeitpunkt auch das Wahlergebnis in Griechenland bekannt sei. Es ist schon erstaunlich, dass der FED-Präsident zwischen weiteren Lockerungsmaßnahmen zur Stützung der US-Wirtschaft und zur Bekämpfung der hohen Arbeitslosigkeit in den Vereinigten Staaten, ein Wahlergebnis in einem Land in den Zusammenhang stellt, dessen Einwohnerzahl bis auf etwa 2,5 Millionen Menschen nur etwa der Stadtbevölkerung New Yorks entspricht und gerade einmal etwa gut 60% der Bevölkerung des Großraums New York. Bernanke sagte vor dem Kongress, dass die Notenbanken mehrere Optionen zur Ankurbelung der Wirtschaft hätten. Gleichzeitig betonte der Chef der FED, dass die EU Griechenland nicht in der Eurozone belassen könnte, wenn die Griechen gleichzeitig das ausgehandelte Sparprogramm neu verhandeln wollen oder gar ablehnen. Auch der Goldpreis tritt um die 1.600 Dollar wieder einmal etwas auf der Stelle und man hat den Eindruck, als ob knapp 11 Millionen Griechen den Goldpreis und die US-Finanzaktivitäten lahm legen.
Spanien unter EU Rettungsschirm ist gut für die Börse!
Die Ankündigung, dass die Banken in Spanien sofort bis zu 100 Milliarden Euro aus dem EFSM Rettungsfonds bekommen können, hat offensichtlich die Börsianer positiv gestimmt, denn die Indizes genehmigte sich zum Start in die Börsenwoche einen “kräftigen Schluck aus der Pulle”. Es werden wieder einmal Banken vor der Pleite bewahrt, die Schuldenberge werden größer und die Unsicherheit steigt. Trotzdem steigen die Aktienkurse und der Goldpreis bleibt davon weitgehend unbeeindruckt. Das ist schon irgendwie eine verkehrte Welt. Bei einem Volumen von geschätzten 300 Milliarden Euro in Form von Bauruinen in Spanien, die keiner mehr haben will und auch keiner mehr bezahlen kann, erscheint die vorläufige Einschätzung von maximal 100 Milliarden Euro für die Zocker und Traumgagenbezieher in den Banken von Spanien etwas naiv. Ob die 100 Milliarden ausreichen werden, ist noch lange nicht sicher, aber dann gibt es eben weitere 100 Milliarden von der Politik, die sich das Geld ganz einfach wieder von den Steuerzahlern holen. Auf 100 Milliarden Euro mehr oder weniger kommt es heute ja nicht mehr so an. Irgendwann werden die Schuldenberge von einer bewusst getriebenen Inflation schon weniger, denn bezahlen kann diese Schulden in der Welt ohnehin keiner mehr.
Die Zocker setzen wieder auf Gold!
Die Spekulanten hatten sich in den letzten Wochen mehr und mehr vom Gold verabschiedet, aber sind jetzt offenbar wieder zurück. Die Spekulationen um das Hilfeersuchen der Spanier an die EU und die bevorstehenden Wahlen in Griechenland mit einer voraussichtlichen Mehrheit, die bereits angekündigt hat, dass sie weder die Schulden zurückzahlen will, noch das Spardiktat der Troika aus EU, IWF und IWF erfüllen will, hat den Goldspekulanten wieder Mut gemacht einzusteigen. Im jüngsten COT-Report (Commitments of Trader) haben sich die Netto-Long-Position um insgesamt 19,4% erhöht. Eine Steigerung der optimistischen Markterwartungen von 130.709 auf 156.122 Futures ist eine kräftige Zunahme, die sich bei Klein- und Großanleger ähnlich präsentiert hat.
Wie angekündigt, befassen wir uns weiterhin mit den Gold Analysen und Gold Meinungen von Experten oder Leuten, die sich wenigsten dafür halten. Heute steigen wir in den Bereich von Gold Prognosen ein, die über 7.000 US-Dollar je Feinunze liegen. Die Einschätzungen der Gold Opinion Leader werden teilweise ind er Rückschau immer abenteuerlicher, was man insbesondere von den Ableitungen und Begründungen sagen kann, warum sich der Preis für Goldbarren in enormen Kursbewegungen nach oben begibt. Wir werden uns auch in den nächsten Wochen weiter mit den Gold Analysten befassen und Sie werden erkennen, dass die Prognosen für die Goldpreisentwicklung immer realitätsfremder werden, obwohl die zitierten Gold Analysten sich ihren Namen nicht als Märchenerzähler oder Fantasten gemacht haben, sondern in den meisten Fällen durchaus als seriöse Finanzfachleute.
Joseph Russo
Der Chefredakteur und Analyst von Elliot-Wave-Technologie, Joseph Russo, verfasste am 16. April 2007 einen Aufsatz, in dem er einen Goldpreis von
7.000 bis 8.000 Dollar prognostiziert.
Russo studierte die Elliott-Wellen-Theorie und die technische Analyse der Finanzmärkte und arbeitete zu dieser Zeit daran, sich den Branchentitel “Chartered Market Technician” zu verdienen. Joseph Russo vermied bei seiner Goldprognose ein Zieldatum zu nennen und entzog sich damit einer kritischen Bewertung seiner Thesen, weil man einen Goldpreis zwischen 7.000 und 8.000 Dollar durchaus irgendwann einmal sehen kann. Das fehlende Vertrauen in Papiergeld ist eines seiner Argumente und vor allem die Inflation. Russo kombiniert die Charttechnik mit einem Geldwertverlust des US-Dollar in einer Baisse mit einer Dauer von 100 Jahren. Er argumentiert mit einem Kaufkraftverlust des Dollars seit dem Start des Federal Reserve Systems im Jahr 1913 von ca. 95% und der Tatsache, dass die FED kein System hat, die Inflation zu beschränken. Die Zunahme der Geldmenge und die wachsenden Schuldenberge werden nach Russo dafür sorgen, dass die Papierwährung ständig abgewertet wird und das Gold an Wert gewinnt.
Auch Immobilien verlieren ihren Wert!
Die Immobilienpreise in den USA hatten sich zwischen 1999 und 2006 nahezu verdreifacht. Russo ist zu diesem Zeitpunkt u.a. der Meinung, dass alle Immobilienkäufer ab 2003 keine Gewinne mehr mit ihren Häusern erwirtschaften werden und ab 2005 gekaufte Immobilien werden auf Dauer Verluste bringen. Russo kritisiert den Aufbau der Welt auf Pump, wobei Privatschuldner, Unternehmen und die Staaten gleichermaßen beteiligt sind. Steigende Gewinne bei Aktien und Anleihen, höhere Immobilien- und Rohstoffpreise, die Kriege in der Welt und steigende Staatsschulden sind eine Entwicklung, die auf Dauer nicht funktionieren kann. Die Welt wurde nach Russo auf einem System von Illusionen aufgebaut und es findet sich keiner, der diese Entwicklung bremst.
In diesem Aufsatz stellt Joseph Russo abschließend die philosophischen Fragen, wer hier wen zum Narren hält und wen diese Entwicklung etwas kümmert? Seine Antwort darauf ist “niemand”! Es kümmert sich niemand solange darum, solange es für den Einzelnen nicht schmerzhaft ist. Solange das System bei allen vorhandenen Schulden seinen Bürgern das Gefühl des Reichtums gibt, verkauft es sich selbst und niemand tut etwas dagegen.
Die Meinung der Redaktion:
Die Gedanken zur Goldpreisentwicklung von Joseph Russo sind hinsichtlich der Begründungen für den Goldpreisanstieg zwar faktisch nicht nachprüfbar, weil sie ohne Termin abgegeben wurden, aber seine Betrachtungen sind mindestens im Bereich der Gold Analysten ungewöhnlich und wie wir meinen bemerkenswert.
Was meine Sie zur Theorie Russos?
Bricht unser auf Illusionen aufgebautes System der Schuldenmacherei irgendwann zusammen? Haben wir diesen Zeitpunkt schon bald erreicht? Wir freuen uns auf Ihre Meinung.
Dennis van Ek
Dennis van Ek ist Chef bei Mercer in Amsterdam. Mercer ist eine international anerkannte Finanzberatungsgesellschaft. In einem Bericht vom 28. November 2008 kann man lesen, dass van Ek den Goldpreis im Jahr 2015 bei
9.000 US-Dollar je Feinunze sieht.
Immerhin gibt Dennis van Ek für seine Goldpreisprognose ein Datum an. Wir haben das nachprüfbare Datum 2015 zwar noch nicht erreicht, aber man kann sich vielleicht in drei Jahren noch an seine Gold Prognose erinnern. In seiner Stellungnahme ermuntert er die niederländischen Pensionsfonds zu Kauf von physischem Gold und begründet diese Empfehlung mit einer spektakulären Goldpreisentwicklung in den nächsten Jahren. Van Ek sieht im Gold die Versicherung gegen den Verfall der Währungen in der Welt. Er erklärte weiter, dass die Menschen, die nicht an das Gold als Teil eines modernen Geldsystems glauben, völlig falsch liegen. Der Meinung, dass nur noch digitales, also virtuelles Geld zu einem modernen Geldsystem gehört, erteilte er eine Absage.
Van Ek hatte von einer Gold Beimischung im Depot von drei bis fünf Prozent für jedes Portfolio gesprochen, weil beim Goldpreis viel Raum für eine Bewegung nach oben besteht. Wenn alle im November 2008 auf van Ek gehört hätten, wäre diese Annahme Wirklichkeit geworden, egal ob die 9.000 Dollar erreicht werden, oder nicht.
Vahid Fathi
Der Rohstoff-Industrie-Analyst Vahid Fathi vom Marktforschungsunternehmen Morningstar widersprach Dennis van Ek damals kräftig. Wie falsch dieser Gold Analyst gelegen hat, beweisen die Zahlen seit dem November 2008.
Hat der Freitag in der vorigen Woche die Wende für den Goldpreis eingeläutet? Diese Frage stellen sich viele brave Goldanleger, Goldsparer und Goldinvestoren. Der Goldpreis schien auf fast aussichtsloser Position und innerhalb von wenigen Stunden entstand eine Volatilität beim Goldpreis, die man sonst nur von zweifelhaften Geldanlagen kennt. Eine Goldpreisentwicklung von mehr als 5% an einem Handelstag kann man nicht als normal bezeichnen. Zwischen dem Tagestiefstkurs und dem Tageshoch lagen immerhin ganze 83 Dollar und der Goldpreis schloss mit 1.626,05 US-Dollar an diesem denkwürdigen Tag.
Was war mit dem Goldpreis passiert?
Die Veröffentlichung der US-Arbeitsmarktdaten war für die Goldpreisentwicklung am letzten Freitag verantwortlich. Fachleute hatten mit fast 160.000 neuen Jobs gerechnet und schließlich kamen nach der Datenlage nur weniger als 70.000 neue Arbeitsplätze in den USA dabei heraus. Diese Zahl ist garantiert nicht untertrieben, denn man darf davon ausgehen, dass die Zahlen für die US-Konjunktur in diesem Wahljahr garantiert nicht „abgerundet“ werden, sondern eher etwas geschönt an die Öffentlichkeit kommen. Mit diesem Wissen im Hinterkopf mussten viele Zocker ihre Short-Positionen auf Gold auflösen und schnellstens am Terminmarkt Gold kaufen. Diese Kaufwelle bescherte dem Goldpreis einen Kursanstieg, der sogar die davor düstere Charttechnik wieder in völlig anderem Licht erscheinen lässt. Warum diese Kurssteigerung? Die Zocker mussten ihre Short-Positionen mit Gold eindecken und diese Kaufwelle für Gold löste diese Gold Rallye aus. Alle Zocker gehen jetzt davon aus, dass die FED in absehbarer Zeit weitere geldpolitische Lockerungsmaßnahmen ankündigen wird, um die desaströse US-Konjunktur wieder anzukurbeln. Man kann davon ausgehen, dass die Amerikaner bald ihre Schuldenbremse in der Verfassung wieder einmal ändern müssen, denn alleine mit der Geldpolitik wird man das konjunkturelle Problem in den USA nicht lösen können. Die Gelddruckmaschine der US-Notenbank wird wahrscheinlich wieder einmal angeworfen, um im Wahljahr noch einmal Impulse für eine Konjunkturbelebung und eine Besserung am Arbeitsmarkt zu setzen.
Ist die Goldpreisentwicklung nachhaltig?
Alleine die wichtige Widerstandslinie bei 1.600 Dollar genommen zu haben, reicht nicht aus, um die Goldpreisentwicklung nachhaltig verändert zu sehen. Ob die in einem Schlag genommene 1.620 Dollar-Marke auch die nächsten Tage überstehen wird, kann man noch nicht sagen. Wichtig ist natürlich, dass der dreimonatige Abwärtstrend durchbrochen wurde, aber wir hatten schon mehrfach darüber geschrieben, dass den Goldpreis diese Marken und Widerstandslinien nur marginal erreichen. Der Goldpreis hat gerade am vorigen Freitag wieder einmal gezeigt, dass er unabhängig von Trendlinien, der Charttechnik und vor allem völlig losgelöst von den Meinungen der Gold Analysten unberechenbar ist.
Ist ein Ruck durch die Gold-Investoren gegangen?
Vielleicht war der letzte Freitag ein Lernerfolg für die Gold Investoren, die in den letzten Monaten den sicheren Hafen Gold verlassen hatten und der Meinung waren, dass der Dollar eine bessere Spekulation ist. Spekulativ mag das zwar richtig sein, aber die Sicherheit, die es bei Goldbarren gibt, kann der Dollar angesichts der wirtschaftlichen Schwäche in den USA und insbesondere mit Blick auf die Unsicherheiten am US-Arbeitsmarkt und der zu erwartenden Zunahme der Staatsverschuldung der Vereinigten Staaten, nicht bieten. Die Wahlen in Griechenland stehen an und in Spanien verschlechtert sich die Situation täglich. Die Spanier können sich nicht mehr zu einigermaßen vertretbaren Konditionen finanzieren. Die letzten Anleihen lagen im Bereich von 6,7% und die Zinsgier der Investoren wird täglich größer! Aktuell wird darüber spekuliert, ob Zypern unter den Euro-Rettungsschirm gehen muss, was ja angesichts der griechischen Bevölkerung auf Zypern und damit der griechischen Mentalität keine Überraschung mehr ist… Wenn sich die Schuldenkrise in Europa weiter verschärft und die Gold Anleger den Ruck in der vorigen Woche gespürt haben, könnte der Goldpreis in den nächsten Wochen dadurch wieder eine äußerst positive Entwicklung nehmen. Könnte….das ist beim Goldpreis und der Goldpreisentwicklung wegen seiner Unberechenbarkeit leider immer zu betonen! Trotzdem hoffen wir darauf…es sei denn die Griechen machen uns bei den Wahlen einen gewaltigen Strich durch die Rechnung!
Der Mai ist vorüber und man möchte das alte Volkslied noch einmal verändern und den Text auf “und die Gold -Kurse schlagen aus” verändern. Ob das im Moment die Andeutung einer Bodenbildung beim Goldpreis ist oder ob es sich um ein kleines Aufbäumen vor dem Absturz handelt, ist noch nicht sicher zu sagen. Tatsache ist, dass der Goldkurs im Mai eine sehr schlechte Performance hingelegt hat und der Wonnemonat mit einem Minus von 6,1% abgeschlossen wurde. Das ist ein “kräftiger Schluck aus der Pulle” würde man in Norddeutschland sagen. Das war immerhin der dritte Monat in Folge, in dem der Goldpreis Federn gelassen hat und der größte Monatsverlust seit 13 Jahren. Dieser Maiverlust für Goldanleger ist der Eurokrise und dem Wertverlust des Euro zu verdanken, der in einer ähnlichen Größenordnung wie das Gold gegenüber dem Dollar verloren hat. Der starke Dollar ist zwar für eine Verbesserung der Goldpreisentwicklung nicht förderlich, aber immerhin haben die Goldanleger, die ihr Gold in Dollar verkauft haben und dann die US-Dollar in Euro wechselten, Ende Mai durch die Wechselkursveränderung nur einen ganz geringen Verlust von etwa 0,3 Prozent gehabt.
Das hatten die Gold Analysten nicht vorhergesehen!
Die Schuldenkrise in Europa und die Eurokrise hatten die Gold Analysten bei ihren Gold Prognosen aus den Jahren 2007 bis 2010 nicht auf dem Plan oder sie haben die Auswirkungen von Unsicherheit und Krisenbewältigung auf den Goldpreis anders eingeschätzt. Der Goldpreis wird in zunehmendem Maße von den Krisen ebenso geschüttelt, wie es die Aktienmärkte schon immer getan haben. Der “sicher Hafen Gold” ist nicht mehr der rettende Gedanke, denn die äußeren Umstände in einigen Euroländern machen keinen Mut zu Kapitalanlagen dieser Art. Neben den nicht aufhörenden Horrormeldungen aus Griechenland wird Spanien immer mehr zum nächsten Krisenpunkt. In Spanien gibt es nicht nur eine Immobilienkrise, sondern auch eine Bankenkrise, eine allgemeine Wirtschaftskrise und vor allem eine Krise am Arbeitsmarkt. Die Arbeitslosenzahlen, insbesondere der jungen Menschen, steigen unaufhaltsam und es ist zu befürchten, dass Spanien kurz vor dem Kollaps steht. Die Sparziele der EU sind bei einer solchen Lage auf dem Arbeitsmarkt nicht das Papier wert, auf dem sie geschrieben wurden. Spanien muss etwas gegen die Arbeitslosigkeit tun und braucht dazu viel Geld. Damit keine neuen Schulden gemacht werden, müssen sich die Spanier etwas auf der Einnahmeseite einfallen lassen. Um die armen Bevölkerungsschichten und die Arbeitslosen nicht noch mehr zu belasten, bietet sich für die Spanier eine Besteuerung der Zweitwohnsitze, der Ferienwohnungen und Ferienhäuser an. Außerdem wären noch die Erhöhung der Hafengebühren, eine Bootssteuer und eine starke Erhöhung der Einkommens-, Vermögens- und Erbschaftssteuern mit hohen Freibeträgen an, damit wirklich nur die Millionäre zur Kasse gebeten werden. Mal sehen, ob die Spanier dazu den Mut haben…
Gold Meinungen, Gold Analysen und Gold Analysten Teil 6!
Jetzt kommen wir mit den Gold Analysten schon in einen Bereich hinein, der in weiten Teilen bei einer Prognose für den Goldpreis um die 5.000 Dollar je Feinunze liegt. Sie werden staunen, dass das noch lange nicht das “Ende der Fahnenstange” ist, denn die Serie über Gold Analysen der Gold Opinion Leader geht noch eine ganze Weile weiter. Heute beginnen wir mit zwei Damen, die sich mit ihrer Meinung besser bedeckt gehalten hätten, denn sie hatten einen Goldpreis zwischen
3.000 und 5.000 Dollar
bereits für den Februar 2012 in einem Artikel vom 22.09.2009 angekündigt.
Es handelt sich bei diesem beiden Damen um Mary Anne und Pamela Aden von Aden Forecast, einer sonst weltweit anerkannten Investment Publikation, die monatlich mit einem 12-seitigen Newsletter erscheint. Aden Forecast hat sich auf Edelmetalle, Währungen und Märkte mit natürlichen Ressourcen spezialisiert. Mit diesem Anspruch hätte man eine andere Vorhersage für die Goldpreisentwicklung erwarten können.
Pierre Lassonde
Pierre Lassonde ist einer der renommiertesten Gold Analysten unserer Zeit. Man kann ihn als Veteran in der Gold Liga bezeichnen, denn er war eine Zeit lang Chairman von Franco Nevada Mining, Präsident von Newton Mining und Vorsitzender des World Gold Council. Als alter cleverer Fuchs hat sich Pierre Lassonde in seinem Beitrag vom 20. September 2008 nicht auf einen Termin festnageln lassen und prognostizierte eine mittel- bis langfristige Goldpreisentwicklung auf
4.000 bis 5.000 US-Dollar je Feinunze.
Barry Dawes
Auch Barry Dawes hat sich nicht auf eine Terminierung für seine Vorhersage des Goldpreises eingelassen, aber ging in einem Interview vom 18. 06.2010 davon aus, dass wir in den nächsten Jahren einen Goldpreis von
5.000 US Dollar sehen werden.
Dawes ist Managing Director bei Martin Place Securities Pty Ltd in Syndey, Australien. Immerhin sah Dawes den Grund der enormen Goldpreissteigerung in der weltweiten zu hohen Staatsverschuldung.
Christopher Wyke
Christopher Wyke ist in London ansässig und Produktmanager Emerging Market Debt und Commodities bei der Schroder Investment Management Ltd., eine Vermögensverwaltung nach eigenen Angaben mit einem Betreuungsvolumen von 277 Milliarden US-Dollar. Auch Wyke traute sich keinen Zeitrahmen für seine Einschätzung des Goldpreises zu, aber sagte am 19. 06.2008, dass er sich einen Goldpreis von
5.000 Dollar durchaus vorstellen kann.
Als Begründung führte Wyke, der für etwa 10 Milliarden Anlagekapital verantwortlich ist, die weltweite Inflation an und die steigende Nachfrage nach Goldbarren bei geringer werdenden Goldreserven in der Erde und schwächeren Fördermengen.
Chris Mack
Chris Mack ist Präsident der Handel Placer und veröffentlicht Gold Kommentare und Beiträge zu anderen Themen im Bereich Geldanlage in verschiedenen Medien. Mack schrieb am 21.09.2010 einen beeindruckenden Artikel auf munknee.com, in dem er in klaren Zahlen einen Goldpreis für 2015 von exakt
6.241,64 US Dollar ermittelte.
Mack begründet seine abenteuerliche Berechnung mit grundlegenden Messungen an historischen Preisentwicklungen und Inflationsraten. Außerdem sagte Mack, dass Gold zu einer Hausse von 15 bis 18 neigt. Er gab nur zu bedenken, dass die Goldpreisentwicklung durch eine Abwertung des US-Dollar noch ein höheres Ausmaß haben könnte. Hier die Zahlen seiner Beispielrechnungen:
Berechnungsgrundlage |
zu erwartender Goldpreis 2015 |
angenommene Inflationsrate 6% bis 2015 |
10.226 $ |
Nasdaq zwischen 1995 und 2.000 Faktor 6,6 |
8.658 $ |
Goldpreisentwicklung zwischen 1975 und 1980 |
7.949 $ |
auf die aktuelle Inflation angepasst |
7.698 $ |
Dow-Gold Verhältnis 1980 Faktor 1,5 |
7.240 $ |
bei einer Dollar-Abwertung auf 80% |
6.500 $ |
Dow-Gold Verhältnis 1930 Faktor 2 |
5.430 $ |
Nikkei Entwicklung 1985 bis 1990 Faktor 3,63 |
4.719 $ |
durch Geldmengenwachstum |
4.697 $ |
Endverbraucherpreise mit 6% Inflation |
3.618 $ |
Endverbraucherpreisentwicklung |
2.382 $ |
Durchschnitt |
6.241,64 $ |
Wie man auf die Idee kommen kann, irgendwelche wahllos ausgesuchten Vergleichszahlen für eine Goldpreisprognose zu verwenden, wurde in der Veröffentlichung nicht erklärt…
Früher hat man gesagt, dass unruhige und unsichere Zeiten gut für den Goldpreis und die Goldpreisentwicklung sind. Dieser Zusammenhang ist heute nicht mehr gültig. Schon bei der Lehman-Pleite hat man gemerkt, dass auch der Goldpreis unter dem Druck der Märkte gelitten hat und ähnlich ist es jetzt mit der Griechenpleite. Griechenland hat Europa zunächst an den Rand des Abgrunds gebracht und dann wurden die unüberschaubaren Milliardenpakete geschnürt, die mit Kürzeln wie ESM und EFSM versehen wurden, weil man einen harmlosen Namen brauchte, um Sicherheit zu suggerieren. Der Zusammenhang zwischen der Bankenkrise und der Schuldenkrise der Staaten ist die Finanzwirtschaft. In Folge der Unsicherheit an den Finanzmärkten verkaufen die Anleger Finanzprodukte aller Art und den Banken und Fondsgesellschaften gehen die liquiden Mittel aus. Um an Liquidität zu kommen, verkaufen die Finanzinstitute Gold oder Finanzprodukte, die auf dem Goldpreis basieren. Dieser Goldverkauf führt dann zu Kursverlusten beim Gold und der Goldpreis geht in die Knie. Die Unsicherheit in Griechenland und eine mögliche Ansteckung auf andere schwache Schuldenstaaten in Europa kann in der letzten Konsequenz den Euro zerstören oder wird den Goldpreis weiter schwächen.
Ist der 17. Juni 2012 für den Goldpreis entscheidend?
Am 17. Juni 2012 wird in Griechenland wieder einmal gewählt. Die Griechen haben zwar zuletzt erst am 6. Mai 2012 gewählt, aber die Parteien konnten keine Mehrheit für eine Regierungsbildung erreichen. Man wählt eben in Griechenland so lange, bis die linksradikale Syriza Partei mit dem Selbstdarsteller Alexis Tsipras eine Mehrheit bekommt. Dieser “Linksaußen” hat bereits erklärt, dass eine Regierung Griechenlands unter seiner Führung keine Schulden zurückzahlen wird. Mit einer solchen Politik müssen die Zahlungen der Euroländer an die Griechen eingestellt werden, das Land ist endgültig pleite und muss aus dem Euro ausscheiden. Wenn die Griechen diese Chaoten in die Regierung wählen, dann haben sie keine Rettung mehr verdient. Das könnte allerdings auch negative Folgen für den Goldpreis haben – und nicht nur für den Goldpreis…
Zieht Griechenland den Goldpreis in den Abgrund?
Die durch die Griechen ausgelöste Eurokrise hat den Goldpreis schon jetzt beschädigt. Sollte Griechenland aus dem Euro ausscheiden, muss die EZB höchstwahrscheinlich wieder viele Milliarden in die Hand nehmen, um nicht nur Banken, sondern auch Länder, wie Portugal, Spanien und vielleicht auch Italien stützen, damit sie nicht wie Dominosteine nach den Griechen umfallen. Das führt dazu, dass der Dollar noch mehr an Stärke gewinnt und damit den Goldpreis enorm unter Druck setzt. Es ist zu befürchten, dass die Griechen es schaffen, den Goldpreis unter die 1.500 Dollar-Marke zu drücken, was dann automatische Goldverkäufe auslöst und den Goldpreis weiter in den Keller treibt. Wenn dem Beispiel der Griechen weitere Ländern folgen sollten, würde der Euro kräftig leiden, was allerding dann für den Goldpreis wieder positiv sein müsste.
Im Moment hat man den Eindruck, als ob die Wahl nur noch zwischen der Pest und der Cholera zu treffen ist. Bezeichnenderweise kommt die Bezeichnung “Cholera” übrigens aus dem Griechischen und bedeutet, wie wir wissen, Gallenbrechdurchfall…
Wenn man sich nur den Goldkurs in Euro anschaut, könnte man von einem Hoffnungsschimmer sprechen. Beim Goldkurs in Dollar sieht das zwar zum Wochenanfang nicht mehr ganz so schlecht aus, aber die Euro-Schwäche, bzw. Dollar-Stärke, spiegelt sich auch bei den unterschiedlich aussehenden Charts des Goldpreises wider. Der Euro steht in der Nähe seines 52 Wochen Tiefststandes und es ist eher zu befürchten, dass der Europreis weiter nachgibt. Die Situation in Europa ist seit der gescheiterten Regierungsbildung in Griechenland und den anstehenden Neuwahlen nicht besser geworden und das Ausfallrisiko für Griechenland belastet die Finanzmärkte trotz einiger verzweifelter entgegengesetzter Kommentare weiter. Darunter leidet auch noch immer der Goldkurs, der ohne eine wirkliche Richtung in der vorigen Woche einen unsicheren Zick-Zack-Kurs hingelegt hatte. Die Goldpreisentwicklung wird sich, wie wir bereits berichtet hatten, möglicherweise nach den Wahlen in Griechenland erst in eine erkennbare Richtung begeben. Die Preisspanne für Goldbarren zwischen 1.523 und 1.600 US-Dollar je Feinunze ist quasi “Niemandsland”, denn die beiden Unterstützungslinien bzw. Knackpunkte für den Goldkurs liegen bei diesen Werten. Das Unterschreiten des unteren Wertes dürfte einen weiteren Abschwung bedeuten und das Überschreiten des oberen Wertes kann ein Signal für eine Goldpreisentwicklung nach oben bedeuten.
Den COT-Report vom letzten Freitag, der die Aktivitäten der Goldspekulanten zeigt, ist unterschiedlich zu interpretieren. Die Open Interest, also die offenen Gold-Kontrakte, sind um 3,2% gestiegen, was immerhin den höchsten Stand seit Mitte März bedeutet. Die optimistischen Markterwartungen sind allerdings wieder einmal um 2,4% gesunken. Dieser Wert ist allerdings den Kleinspekulanten geschuldet, die ihre Kontrakte von 24.775 auf 20.447 reduzierten und damit um 12 Prozent abgenommen haben. Die Großspekulanten sehen offensichtliche wieder Licht am Ende des Tunnels, denn sie haben die Anzahl ihrer Gold-Kontrakte von 114.142 auf 115.151 erhöht, was eine Steigerung von 0,9% ausmacht. Die Tatsache, dass die großen Spekulanten wieder vorsichtig einsteigen, kann Hoffnung suggerieren.
Der Goldkurs hat seine Ruhe verloren. Das ist das Signal, was man aus der Goldpreisentwicklung der letzten Monate erkennen sollte. Einen Goldkurs auf Achterbahnfahrt hätte früher keiner für möglich gehalten, aber die Volatilität des Goldkurses im Mai lag bei ca. 18%. An eine solche Volatilität beim Gold in 20 Tagen hätte noch vor einem Jahr keiner geglaubt, denn zu dieser Zeit bewegte sich die Volatilität Gold noch unter 10%. Wenn man die Hoffnung der Großspekulanten hier anknüpfen lassen möchte, kann man argumentieren, dass der Goldkurs von etwa der heutigen Preisebene ausgehend ungefähr vor einem Jahr zu einer Gold Rallye ansetzte, die zum Höchstkurs für Gold aller Zeiten führte.
Gold Analysen mit einem Goldkurs zwischen 2.000 bis 5.000 Dollar
Jim Sinclair
Der bekannte US-Investor und Trader Jim Sinclair ist ganz konkret geworden und hat mal eine richtige Ansage gemacht. Sinclair veröffentlichte auf arabianmoney am 8. September 2010, dass der Goldkurs bis zum 14. Januar 2011, spätestens aber am 14. Januar 2011 bei 1.450 US-Dollar steht. Weiterhin wird der Goldkurs bis Juni 2011 auf 3.000 bis 5.000 US-Dollar je Feinunze steigen. Das war natürlich trotz der konkreten Vorhersage ein Voll-Flop. Der Goldkurs stand am 8. September 2010 bei 1.367 Dollar und hatte es bis zum 14.1.2011 gerade einmal auf 1.479 Dollar gebracht. Wir hatten zwar im September 2011 dann den höchsten Goldkurs aller Zeiten, bei etwa 1.920 US-Dollar je Feinunze, aber von 3.000 bis 5.000 Dollar keine Spur. Sinclair schrieb in seinem Artikel, falls er mit seiner Gold Prognose für den 14.1.11 mit 1.650 $ nicht richtig liegen sollte, ist aber ganz sicher, dass der Goldkurs fünf Monate später weit über diesem Wert liegt. Mit seiner Tendenz hatte Jim Sinclair zwar richtig getippt, aber bei seiner Preisfindung für Goldbarren lag er doch bisher sehr daneben.
Jeff Nichols
Jeffrey Nichols ist Managing Director von American Previous Metals Advisors und in den USA seit über 25 Jahren als Edelmetall-Spezialist bekannt. Nichols kommentierte am 15.10.2010, dass es bis zum Jahresende 2010 eine Steigerung des Goldkurses auf etwa 1.500 Dollar geben wird und sagte ohne Termin Goldpreissteigerungen auf 2.000, 3.000 oder sogar 5.000 Dollar voraus.
Da Jeff Nichols sein Geld auch als Redner verdient und oft und gerne über den Goldkurs und die Goldpreisentwicklung spricht, kann man davon ausgehen, dass er die eine oder andere provakante These einstreut, um weitere lukrative Angebote zu bekommen. Es schein so, als ob Nichols damit Erfolg hat. Mit einer konkreten Vorhersage des Goldpreises leider nicht.
Luke Burges
Luke Burges ist Chefredakteur von Fachblättern und Internetplattformen für Aktien und Gold. Wie alle anderen Analysten stützt Burges seine Prognose auf die Schuldenkrise in den USA und auf den unsicheren Euro. Luke Burges veröffentlichte seine Prognose für den Goldkurs am 02.04.2010. Zu diesem Zeitpunkt lag der Goldkurs bei etwas über 1.100 Dollar.
Eine Goldprognose für eine Preisspanne von zwischen 2.000 und 5.000 Dollar abzugeben, ist zwar relativ optimistisch bei diesem Goldkurs, aber mit der Bandbreite der Ungenauigkeit schon wieder uninteressant.
Gold Analysen mit einem Goldkurs zwischen 2.300 bis 5.000 Dollar
Larry Edelson
Larry Edelson ist ein sehr angesehener Gold Analyst. Mit einem BA-Abschluss der Columbia Universität und seiner Karriere an der Wall Street machte Edelson bereits Ende der 70er Jahre auf sich aufmerksam. 1980 gründete er seine eigene Brokerage Firma, war als Finanzanalyst tätig und Berater im Money Management. Mitte der 80er Jahre war Edelson einer der größten Goldhändler der Welt mit einem täglichen Handelsvolumen von 1,4 Milliarden Dollar. Heute ist Edelson bei Weiss Research und man hört von Ihm als Buchautor.
Am 3. Oktober 2010 prognostizierte Larry Edelson den Goldkurs in den Jahren 2011 und 2012 bei mindestens 2.300 Dollar und bis März 2015 soll der Goldkurs nach diesem wirklich qualifizierten Goldkenner in der Nähe von 5.000 US-Dollar je Feinunze liegen.
Als Grund für diese Entwicklung des Preises für Goldbarren nannte er nicht die Inflation, sondern die Tatsache, dass man erkennt, dass die Vereinigte Staaten nicht mehr zu reparieren sind. Die FED wird viele Billionen Dollar drucken und unter das Volk bringen, um die Situation so lange wie möglich unter Kontrolle zu behalten, meinte Edelson in seinem Statement.
Diese Gold Analyse ist eine der wenigen Stellungnahmen, die als Grund für den Goldpreisanstieg die Schuldenberge in den USA und die Geldpolitik der US-Notenbank anführt. Die von Edelson genannten 2.300 Dollar werden zwar voraussichtlich in diesem Jahr nicht mehr erreicht werden, aber wenn man seiner These folgt, sollte man als Goldanleger die Schuldenentwicklung und die Finanzpolitik in den USA beobachten. Leider wird der Wahlkampf in diesem Jahr in den USA zu einer weiteren Erhöhung der Schulden führen. Diese Prognose kann man wahrscheinlich ohne Risiko abgeben…
Gold Analysen von 2.500 bis 5.000 Dollar
Peter Degraaf
Peter Degraaf ist gebürtig aus den Niederlanden und zog 1952 mit seiner Familie nach Kanada. Zunächst befasste er sich privat mit Goldmünzen und Briefmarken, bis er mit seiner Familie in Kanada zeitweise vier Goldshops und Briefmarkenshops führte. Durch das Münzgeschäft reiste er in Kanada, den USA und Europa, wurde schließlich Präsident der Ottawa Münz- und Briefmarken-Association. Degraaf entwickelte sich zu einem “Meister” der technischen Analyse und betätigte sich als Anlageberater, Gold Analyst und Autor von vielen Veröffentlichungen. Degraaf rät seit 50 Jahren zu Gold innerhalb eines Anlageportfolios und setzt sich für die Wiedereinführung des Gold Standards ein.
Degraaf sagte bereits am 18.09.2008 einen Goldkurs von 2.500 bis 5.000 US-Dollar je Feinunze voraus. Für diese Entwicklung setzte Peter Degraaf eine Gold Hausse von 6 Jahren als Zeitlimit, die nach seiner Vorhersage demnach bis 2014 anhalten sollte. Als wesentliche Unterstützung für seine Goldprognose nennt er die weltweite Inflation. Als Beleg dafür hat er auf seiner Website http://www.pdegraaf.com einen Inflationsrechner eingebaut.
Der Goldpreis ist kurz unter 1.600 Dollar geradezu abgeprallt und hat wieder den Weg in Richtung Süden angetreten. Die Hoffnung von Goldkursen, die über die beiden nächsten Barrieren bei 1.606 US-Dollar je Feinunze und 1.620 Dollar steigen und damit wieder den Weg für eine bessere Goldpreisentwicklung freimachen, ist für den Moment geplatzt. Jetzt ist die Gefahr eines Absturzes für den Goldpreis wieder erheblich gestiegen und die Goldanleger schauen gebannt auf die Unterstützungslinie bei 1.525 Dollar. Fällt diese charttechnisch wichtige Unterstützung, kann es zu einem massiven Goldverkauf kommen, der den Goldpreis in den Abgrund fallen lässt. Der Bereich um die Unterstützungslinie für den Goldpreis von ca. 1.525 US-Dollar ist gleichzeitig die Begrenzung nach unten für den langfristigen Aufwärtstrend. Es würde bei einem Kursverfall Gold unter diese Marke ein Verkaufssignal auslösen, das durch die einsetzenden Verkaufsautomatismen für Goldbarren zu einem erheblichen Wertverlust führen könnte.
Warum ist der Goldpreis in Gefahr?
Der starke US-Dollar ist einer der Auslöser für den schwächeren Goldpreis. Schon seit einigen Wochen fällt der Euro-Dollar-Kurs und reißt den Goldpreis mit nach unten. Auch die Hoffnung in den EU-Sondergipfel für eine Erholung des Goldpreises und eine Stärkung des Euro gegenüber dem Dollar sind inzwischen “Schnee von gestern”, denn der EU-Sondergipfel konnte keine positiven Signale für eine Stabilisierung des Euro liefern. Im Gegenteil! Die unterschiedlichen Zielsetzungen des neuen französischen Präsidenten Hollande und Bundeskanzlerin Merkel konnten kein neues Vertrauen schaffen und die Stimmen werden immer mehr, die dem Merkel-Sparkurs nicht mehr folgen wollen. Das sind nicht nur die Griechen, sondern auch andere Gesellschaften, beispielsweise die Italiener und auch die arbeitslosen Jugendlichen in Spanien haben für das Kaputtsparen der Wirtschaft kein Verständnis. Die Euro-Krise führt inzwischen zu einer Kapitalflucht in den Dollar, der damit an Stärke gewinnt. Wenn der Dollar steigt, fällt das Gold und umgekehrt. Diese Koppelung hilft auch dem indirekt verbesserten Goldpreis in Euro nicht weiter, denn die internationalen Goldmärkte interessiert der Goldkurs in Euro nicht. Mit einer Zunahme der Schuldenkrise in der Eurozone kommt das Gold durch den stärker werdenden US-Dollar immer mehr unter Druck. Die Neuwahlen in Griechenland werden wir wahrscheinlich noch abwarten müssen, bevor es eine klare Richtungsentscheidung für den Goldpreis gibt.
Was passiert, wenn die Griechen aus dem Euro austreten?
Die Finanzmärkte können das Ausscheiden Griechenlands aus der Eurozone wahrscheinlich relativ leicht verkraften. Dafür gibt es viele Milliarden in den Rettungspaketen, um wackelnde Banken zu stützen. Für Deutschland rechnet man mit einem Verlust von ca. 80 bis 100 Milliarden Euro, vielleicht auch 120 Milliarden, die ein Austritt Griechenlands den deutschen Steuerzahler kosten würde. Obwohl dieses Szenario eine erneute Unsicherheit darstellt, wird der Goldpreis wahrscheinlich davon nicht profitieren, weil sich der Dollar weiterhin durch eine wachsende Stärke präsentieren wird. Was passiert aber mit den Griechen in einem solchen Fall. Bei einer Wiedereinführung der Drachme wird es mindestens ein Jahr für die Griechen ganz hart. Der Wechselkurs der Drachme wird so weit abgewertet, dass sich Griechenland nur in sehr begrenztem Umfang Importe leisten können wird. Das betrifft dann insbesondere Öl und Benzin. Griechenland wird in weiten Teilen ohne Treibstoff sein und auf den Eselkarren zurückfallen, wie auch andere Importgüter für die Wirtschaft kaum noch bezahlbar sein werden. Die Griechen müssen sich auf das konzentrieren, was man im eigenen Land herstellt und Überschüsse können sicher durch die Verbilligung der Wirtschaftsgüter in fast jeder beliebigen Menge exportiert werden. Die Tourismusbranche wird in Griechenland einen enormen Aufschwung erleben und wird wahrscheinlich die Türkei als Billigurlaubsland in kurzer Zeit ablösen.
Welche Ansteckungsgefahr gibt es in Europa und für den Goldpreis?
Die Ansteckungsgefahr einer Staatspleite für Portugal, Irland, Spanien und Italien ist zwar vorhanden, aber wird inzwischen mit etwas mehr Gelassenheit betrachtet. Wenn die Griechen es nach einem Euro-Austritt und einem Tal der Tränen wieder schaffen, ihre Probleme zu beherrschen, könnte die Ansteckungsgefahr in den anderen Schuldenländern allerdings groß sein, dass sie dem Beispiel Griechenlands folgen wollen und alle Regierungen abgewählt werden, die den Sparkurs der EU weiter fortsetzen. Das könnte zu einem Auseinanderbrechen der Euro-Zone führen und zu wirtschaftlichen Turbulenzen, an die man heute nicht denken mag. Um das zu verhindern, wird die EZB wahrscheinlich weitere Milliarden in den Markt pumpen und man kann jetzt schon darauf wetten abschließen, dass es für Angela Merkel immer problematischer wird, ihre Standhaftigkeit im Hinblick auf die Einführung von Euro-Bonds und die direkte Unterstützung der Euroländer zu behaupten. Diese Entwicklung schwächt den Euro und stärkt den Dollar. Leider wird der Goldpreis diesen Druck spüren und der lang erhoffte Goldpreisanstieg könnte dabei auf der Strecke bleiben.
Wegen tagesaktueller Goldmeldungen und der überraschenden Goldpreisentwicklung vertagen wir unsere Serie über die Gold Analysen und Gold Analysten noch einmal und wenden uns in dieser Wochen erneut dem aktuellen Geschehen um Gold, Gold Meinungen, Goldkurs und Goldpreisentwicklung zu. Die spannende Entwicklung des Goldpreises müssen wir auf jeden Fall im Auge behalten und auf mögliche Kursveränderungen reagieren. Durch die momentane Schwäche des Goldpreises hat sich die Nachfrage nach Gold in Asien wieder verstärkt. Die Analysten der britischen HSBC berichten von einer starken Goldnachfrage in Thailand und Indonesien. Auch ein Trend zu einem Schwarzmarkt für Gold hat insbesondere in Indien den Handel beeinflusst. Die Inder hatten die Importsteuer für Gold von 2% auf 4% erhöht und außerdem gibt es eine Goldverbrauchssteuer von 1%. Diese Steuern versucht man in Indien jetzt durch einen Gold-Schwarzmarkt zu umgehen. Es gibt aber nicht nur aktuelle Gold Meldungen aus Asien, sondern auch aus dem Inland.
Peter Gauweiler prüft deutsche Goldreserven!
Peter Gauweiler, der Euro-Skeptiker und Europa-Kritiker hat das Gold in der Deutschen Bundesbank gesehen. Das schreibt er jedenfalls selbst in einem Gastbeitrag in der Süddeutschen Zeitung. Gauweiler berichtet von einer Führung durch Bundesbank-Präsident Jens Weidmann, die ihn zusammen mit einigen anderen Bundestagsabgeordneten bis in die Goldkammer der Bundesbank in Frankfurt geführt hatte. Das im Goldtresor der Bundesbank lagernde Gold in Form von Goldbarren soll jährlich einer Inventur unterzogen worden sein. Allerdings ist der dort lagernde Goldschatz der Bundesrepublik Deutschland nur etwa ein Drittel des im Bundesbankbericht aufgeführten Goldbestandes. Im Geschäftsbericht der Bundesbank ist nachzulesen, dass ein Teil der deutschen Goldreserven bei drei ausländischen Notenbanken eingelagert ist. Namentlich werden die Federal Reserve Bank in New York (FED), die Bank of England in London und die Banque de France in Paris erwähnt.
Bundesbank bilanziert das Gold in einer Sammelposition!
Peter Gauweiler schreibt, dass die Bundesbank in ihrer Bilanz eine Sammelposition führt, die unter der Bezeichnung “Gold und Goldforderungen” den gesamten Goldbestand der Bundesrepublik Deutschland von 3.396.303 Kilogramm oder 109 Millionen Unzen Feingold führt. In der Bilanz zum 31. Dezember 2011 hatten die Goldreserven einen Wert von 132,9 Milliarden Euro. Durch die Bezeichnung der Bilanzposition “Gold und Goldforderungen” stellt der CSU-Politiker jetzt die Frage, ob es sich bei den in der Bilanz aufgeführten Goldreserven wirklich um Goldbarren handelt, oder darunter auch “Papiergold” ist, also verbriefte Goldforderungen als Wertpapiere. Wenn die gesamten Goldreserven des Landes nicht als physisches Gold vorhanden sind, sondern auch aus Goldforderungen bestehen, beispielsweise aus Goldleihgeschäften, sind damit auch Risiken vorhanden, die man mit physischem Gold nicht hat. Das Risiko, dass bei Fälligkeit der Goldschuldner nicht liefert oder nicht mehr liefern kann, ist auf jeden Fall gegeben. Gauweiler bemängelt, dass die Sammelposition für Gold und Goldforderungen gegen die Bilanzklarheit verstößt.
Goldpreis macht eine Aufwärtsbewegung!
Die Pessimisten gewinnen beim Goldpreis die Oberhand und mitten in eine Abwärtsbewegung, die bis auf knapp über 1.527 Dollar je Feinunze hinunterging, kam es zu einer unerwarteten Wende beim Goldpreis. Die Unberechenbarkeit des Goldpreises wurde damit wieder einmal eindrucksvoll bestätigt. Ob es an den schlechten Zahlen vom US-Arbeitsmarkt gelegen hat und die vielen glattgestellten Short-Positionen auf Gold auch eine entscheidende Rolle bei der plötzlichen Erholung des Goldpreises gespielt haben, kann nicht mit Sicherheit gesagt werden. Die Investoren schöpften nach den schlechten Wirtschaftsdaten und den sich nicht wesentlich verbesserten Arbeitsmarktdaten in den USA allerdings wieder Hoffnung auf eine weitere Lockerung der US-Geldpolitik und den erneuten Aufkauf von Staatsanleihen durch den US-Notenbank. Der Goldpreis hat inzwischen die Unterstützungslinie bei etwa 1.550 Dollar wieder erheblich überschritten und es ist zu hoffen, dass auch die 1.600-Dollar-Marke für die Feinunze Gold bald wieder genommen wird, obwohl der Goldchart noch erhebliche Risiken aufweist.
Kursrisiko Gold liegt bei ca. 1.524 Dollar je Feinunze!
Wenn sich der Goldpreis oberhalb von 1.550 US-Dollar aufhält, können die Goldanleger Ruhe bewahren. Bei 1.550 Dollar verläuft eine Unterstützungslinie. Ein hohes Risiko auf einen extremen Abschwung des Goldpreises besteht bei Goldkursen unter 1.524 Dollar. Sollte diese Marke unterschritten werden, dürfte es zu einem weiteren Abrutschen des Goldpreises kommen. Die Gründe für einen fallenden Goldpreis können sehr vielfältig sein. Langfristig orientierte Goldanleger lassen sich von den derzeitigen Abschlägen beim Goldpreis nicht beeinflussen. Die Volatilität des Goldpreises wird meistens durch die spekulativ orientierten Goldanleger befördert. Teilweise ist es eine Frage von fehlender Liquidität bei Anlegergruppen, es ist der Ausstieg aus Rohstofffonds, der die Fondsmanager zwingt Positionen zu verkaufen, Umschichtungen in großen Fondsvermögen im Rahmen einer charttechnischen Umschichtung oder auch fehlende Dollar-Bestände bei großen Banken. Zu diesen Gründen kommen natürlich die allgemein gültigen Stimmungslagen an den Finanzmärkten, die Krisen im Bereich Staatsverschuldung, die Unsicherheiten durch die Neuwahlen in Griechenland und die Angst nach wieder höheren Schulden durch die geforderten Wachstumsimpulse des neuen französischen Staatspräsidenten, denen auch US-Präsident Obama zugestimmt hat. Die Tatsache, dass der US-Präsident noch mehr Schulden anhäufen will, ist natürlich dem bereits laufenden Wahlkampf in den Vereinigten Staaten geschuldet.
Auch Gold Spekulanten weiter auf dem Rückzug!
Auch der an jedem Freitag erscheinende COT-Report hat die Skepsis an den Märkten bestätigt. Auch bei den Gold Spekulanten nimmt der Pessimismus weiter zu. Die Anzahl der Goldkontrakte hat sich zwar um 1% erhöht, aber die Optimisten unter den großen und kleinen Spekulanten wurden um weitere 8,3% weniger. Die größte Angst geht bei den kleineren Spekulanten um, die ein Minus von 12 Prozent verzeichneten, aber auch die Groß-Spekulanten verringerten sich immerhin um 7,4 Prozent.
Goldpreis in fünf Jahren bei 3.000 Dollar?
Als letzte Meldung heute noch eine durchaus wünschenswerte Nachricht für alle langfristig orientierten Goldanleger. Keine geringere Organisation, als der World Gold Council prognostiziert einen steigenden Goldpreis für die nächsten 5 Jahre auf 3.000 USD je Feinunze. Die Begründung der Gold – Profis ist allein in der Inflation und in der daraus resultierenden Steigerung der Förderkosten für Golderze zu suchen. Diese Meldung kam direkt vom WGC-Chef Aram Shishmanian und wurde von der international anerkannten Nachrichtenagentur Reuters verbreitet. Shishmanian erwartet eine steigende Nachfrage nach Gold aus China und Indien und geht davon aus, dass die Notenbanken demnächst ihre Währungsreserven zu größeren Teilen in Gold anlegen werden. Als weitere Goldpreistreiber sieht der Chef der Gold-Organisation die US-Pensionsfonds, die bisher keine großen Goldmengen halten. Er ist sich allerdings sicher, dass es keine Alternative zu Gold gibt und sich das Anlageverhalten der großen US-Pensionsfonds in den nächsten 20 Jahren extrem verändern wird.