Die Rede zur Lage der Nation war der entscheidende Auftakt für den Wahlkampf des “Titelverteidigers” Barack Obama und er konnte keinen besseren Zeitpunkt dafür finden. Die mit Spannung erwartete Rede vor beiden Kammern des Kongresses in Washington war nicht nur eine Situationsbeschreibung, sondern vor allem eine Wahlkampfrede an die Bürger des Landes. Die Schwerpunktthemen waren Gerechtigkeit, Chancengleichheit und vor allem höhere Steuern für Großverdiener. Der US-Präsident betonte, dass wirtschaftliche Gerechtigkeit und eine faire Chance für jeden Amerikaner keine demokratischen- oder republikanischen Werte sind, sondern amerikanische Werte und bekam für derartige Aussagen mehrfach großen Beifall während der Rede.
Romney: 22 Millionen Jahreseinkommen und 14 Prozent Steuern!
Eine bessere Unterstützung, als die von einem möglichen Herausforderer, dem Republikaner Mitt Romney, konnte Obama nicht bekommen, denn der hatte nur einige Stunden vor der Rede auf Druck seiner politischen Gegner seine Steuererklärung für 2010 offengelegt. Romney hatte demnach 2010 ein Gesamteinkommen von knapp 22 Millionen US-Dollar und zahlt dafür ganze 14% Steuern. Angesichts solcher Zahlen ist Obamas Forderung nach einem Mindeststeuersatz von 30% für Großverdiener über 1 Million Dollar pro Jahr mehr als Verständlich und er sagte, dass man sich jetzt für ein Land entscheiden kann, in dem es einer sinkenden Zahl der Bürger richtig gut geht und es eine wachsende großen Anzahl Menschen gibt, die kaum über die Runden kommen. Ein weiteres Wahlkampfthema sind die Hausbesitzer, denen Obama eine Refinanzierung ihrer Immobilien zu niedrigen Zinsen in Aussicht stellte.
Höhere Steuern für Reiche!
Dieses Thema ist nicht nur als Wahlkampfthema für die USA richtig, sondern angesichts der Schuldenkrise auch für ganz Europa. Wir haben zwar in Deutschland und einigen anderen Ländern in Europa kein Steuerparadies, wie es der Steuersatz von Mitt Romney aufzeigt, aber es gibt auch hier viele Reiche, die sich das Einkommen durch Steuertricks kleinrechnen können und je weiter man nach Süden kommt, umso mehr werden Einkommen an der Steuer vorbei generiert. Wenn man die Schuldenlast nicht auf die nächsten Generationen abwälzen will, dann hat die Politik hier und jetzt in ganz Europa die Pflicht etwas dagegen zu tun. Höhere Steuern für Reiche für Einkommen und Vermögen, höhere Erbschaftssteuern, eine Erhöhung der Abgeltungssteuer und ähnliche Maßnahmen sind die richtigen Ansätze.
Was meinen Sie?
Sollten höhere Steuern für Reiche auch bei uns ein Wahlkampfthema werden?
Die anhaltende Unsicherheit um den Schuldenschnitt in Griechenland und der vorgezogene Rettungsschirm ESM zum 1. Juli 2012 haben die Goldpreisentwicklung etwas angebremst. Am Montag erreichte physisches Gold mit über 1.680 Dollar seinen Höchststand seit Mitte Dezember, verlor dann wieder etwas und heute ist wieder ein kleines Minus zu verzeichnen. Goldfutures sind auf hohem Niveau heute auch etwas gesunken und die Unruhe an den Märkten im Hinblick auf die Griechenland Verhandlungen, das Öl-Embargo der EU gegen den Iran und der Verabschiedung des vorgezogenen Rettungsschirms ESM zum 1. Juli 2012 ist deutlich spürbar.
500 Milliarden ESM Rettungsfonds verabschiedet!
Nicht nur Christine Lagarde, die Chefin des IWF, hatte nach einer Erhöhung des ESM Rettungsfonds gerufen, sondern auch verschieden andere Experten halten die halbe Billion Euro für zu wenig angesichts der auf die Pleiteländern zukommenden Rückzahlungsverpflichtungen von Staatsanleihen. Deutschland ist mit einem Anteil von 188 Milliarden Euro beim Rettungspaket dabei, davon 22 Milliarden in bar und den Rest auf Abruf. Angela Merkel hatte die Forderung nach einer Aufstockung zwar abgelehnt, aber betont, dass Deutschland “alles für die Rettung des Euro tun wird.”
Das wird noch sehr teuer!
Diktiert der Schuldner Griechenland den Zinssatz?
Im Moment scheint es bei den Verhandlungen um den Schuldenschnitt in Griechenland um 0,5% Zinsen zu gehen. Während die privaten Halter von Griechenlandanleihen nach einem Schuldenschnitt einen Garantiezins von 4% für den Austausch der Schuldverschreibungen fordern, sind die Griechen nach Pressemeldungen nicht bereit über 3,5% zu bezahlen. Diese Forderung soll von der EU und dem International Monetary Fund sogar unterstützt werden. Die Griechen brauchen am 20. März 2012 für die Abwendung der Pleite 14,4 Milliarden Euro frisches Geld von der EU und stellen an die Gläubiger dreiste Forderungen. Für den einfachen Schuldner ist es nicht vorstellbar, dass ein vor dem Staatsbankrott stehendes Land überhaupt noch Forderungen stellen kann; aber zu solchen Absurditäten hat es inzwischen offensichtlich durch den Euro schon geführt…
Der Volksmund hat dafür einen brauchbaren Spruch:
mitgegangen – mitgefangen – mitgehangen!
Wie immer, gibt es im Hinblick auf die Goldpreisentwicklung ein unterschiedliches Meinungsbild in der Fachwelt. Der Goldpreis hält sich “wacker” im Bereich bei 1.660 Dollar und es sieht im Moment so aus, als ob er eine kleine Verschnaufpause einlegt, um einen neuen Anlauf zu nehmen, damit die nächste Hürde geschafft wird. Wenn man sich die Prognosen der Goldanalysten ansieht, dann wird der Optimismus, wie es schein, immer größer. Die Begründungen für die positiven Aussichten für den Goldkurs, sind – wie üblich – vielfältig. Die Schuldenkrise ist seit langer Zeit ein Thema in den Analysen, dazu kommt manchmal die Charttechnik, das Sicherheitsbedürfnis der Anleger, die Inflationsangst, die Depotabsicherung und nun wird auch noch eine Verbindung zwischen dem Ölpreis und dem Preis für physisches Gold hergestellt. Einer der aussagekräftigsten Indikatoren für die Preisentwicklung bei Goldbarren ist aber der COT-Report.
Gold COT-Report: Von optimistisch bis bullish!
Der Freitag ist immer der Tag der Wahrheit für die Rohstoffmärkte, also auch für Gold. Der COT-Report zeigte steigendes Interesse der Investoren. Die Messzahl dafür ist die Anzahl der offenen Kontrakte, die man als “open interest” bezeichnet. Das Interesse an dem gelben Edelmetall war demnach um 3,6% gestiegen, denn die Zahl der offenen Kontrakte hatte sich von 417.923 auf 432.838 gesteigert. Auch die Zahl der Netto-Long-Position stieg bei den kleinen Spekulanten, den “non-reportables”, um 9,3% und bei den Großspekulanten (non-commercials) um 2,5%. Dieses gestiegene Interesse aller Investorengruppen ist ein Indikator für steigende Goldpreise.
Goldpreis 2012 bei 2.300 US-Dollar!
Die Welt online titelte: “Banker sehen den Goldpreis 2012 bei 2.300 Dollar”. Man sieht für das Jahr 2012 einen Aufwärtstrend für Gold und Erdöl, wobei als Risikofaktor nur ein zu starker Dollar eingeräumt wird. Die Welt-Redaktion stützt sich dabei auf die Einschätzungen von Bankern. Jochen Hitzfeld von der UniCredit ist der Meinung, dass wir in diesem Jahr eine Rohstoffrallye erleben werden und prognostiziert einen Anstieg von ca. sieben Prozent. Auch Goldman-Sachs zeigte sich optimistisch und rät dazu in den Depots die Sachwerte zu bevorzugen. Die Prognose der Analysten der US-Bank ist eine Kurssteigerung von stolzen 15%. Die Begründung für das starke Wachstum bei den Rohstoffen sehen die Experten weiterhin in den Wirtschaftszahlen der Schwellenländer, die noch immer einen steigenden Rohstoffbedarf haben. Selbst bei einer sich abschwächenden Konjunktur liegen die Prognosen für das Wirtschaftswachstum in China noch immer bei starken 8 Prozent für dieses Jahr.
HSBC sieht Verbindung zwischen Goldpreis und Ölpreis!
Die drohende Krise im Persischen Golf durch die Diskussion um eine mögliche Schließung der Straße von Hormus durch die iranische Armee hat den Ölpreis explodieren lassen. Die Investmentbanker der HSBC aus Großbritannien sehen einen kausalen Zusammenhang zwischen dem Öl- und Goldpreis. Bei einem anhaltend hohen Ölpreis oder einem durch eine Eskalation in der Region noch weiter steigenden Preis für das schwarze Gold, erwarten die Analysten auch steigende Goldpreise. Es wird seitens der Banker aus dem Königreich über eine mögliche Verschärfung der Lage philosophiert und in einem Interview mit CNN sprach einer der “Wahrsager” davon, dass dauerhaft höhere Ölpreise eine signifikant bullishe Auswirkung auf den Goldpreis haben werden. Steigende Ölpreise treiben nicht nur die Inflation an, sondern werden auch die Rohstoffindizes explodieren lassen, was dann auch letztendlich die Goldpreisentwicklung betreffen würde. Absichernd sagte der Analyst weiter, dass sich der Kursschub für den Goldpreis auch erst mit einer Verzögerung auf eine Erhöhung der Energiekosten zeigen könnte. Als weiteres Argument für einen steigenden Goldpreis wurde die weltweite Verknappung des Goldangebots ins Feld geführt, die auch durch höhere Produktionskosten und in der Folge durch Minenschließungen entstehen könnte.
Als Fazit wurde festgestellt, dass im Gegensatz zu Papiergeld Gold und Erdöl eben nicht beliebig vermehrt werden können und daher langfristig ohnehin mit steigenden Kursen gerechnet werden muss.
Pictet: Gold bei 3.000 Dollar!
Die Schweizer Privatbank Pictet, die vielen Anlegern sicher als Emittent von Investmentfonds bekannt ist, setzt sich mit ihrer Prognose für den Goldpreis an die Pole-Position. Der für das Wealth Management in Deutschland verantwortliche Armin Eiche sprach davon, dass Pictet den Goldpreis bei 3.000 US-Dollar sieht. Investment.com veröffentlichte ein Interview mit dem Investmentbanker des Schweizer Geldhauses. Eiche sprach über eine Krisenstrategie für vermögende Privatkunden der Schweizer Bank. Auf die Frage, wie die Strategie der Bankberater im Moment aussieht und ob die Reichen außer Cash und Gold noch andere Wünsche haben, antwortete er, dass Cash und Gold bei den Anlegern sehr beliebt sind, weil Termingeld und Bundesanleihen sich nicht lohnen. Dort gibt es teilweise schon einen Negativzins und man muss in den nächsten Jahren ohnehin mit einer hohen Inflationsrate rechnen. Dann der Kernsatz zur Goldpreisentwicklung: Zitat:
“Gold ist zwar schon in den vergangenen zwei Jahren gut gelaufen. Doch dieser Trend könnte sich noch weiter fortsetzen. Wir sehen beim Goldpreis ein Potenzial von 3.000 Dollar die Unze. Derzeit steht er bei 1.600 Dollar.”
Gold-Charttechnik: Nächste Hürde bei 1.680 Dollar!
Die Charttechniker argumentieren stets mit “wenn und aber.” Der Kursrutsch im Dezember wird inzwischen von einigen Analysen zwar als “Bärenfalle” gesehen, aber mit angemeldeten Zweifeln kann man später auch bei einer ausgezeichneten Ausgangslage immer sagen, dass man das Risiko ja gesehen und benannt hat. Charttechnisch hat der Goldpreis drei wichtige Hürden bereits in den letzen Wochen genommen. Das waren der Anstieg über die 38-Tage-Linie und die 200-Tage-Linie, wie auch der Sprung über 1.640 Dollar. Eine größere Hürde wartet auf den steigenden Goldpreis bei etwa 1.680 US-Dollar für die Feinunze. Wenn der Goldpreis diese starke Barriere nimmt, die als Kreuzwiderstand bezeichnet wird, wäre das nach Analystenmeinungen klar als Kaufsignal zu bewerten.
Machen Gold-Anleger nur Kasse oder ist die Goldhausse beendet?
Nach vielen positiven Berichten zur Goldpreisentwicklung, jetzt noch die unklaren bis negativen Einschätzungen , die man in den vergangenen Tagen lesen konnte. Die Volatilität des Preises für Goldbarren schieben einige Analysten darauf, dass Anleger Kasse machen. Nach dem Kursanstieg seit Anfang des Jahres um ca. 5% ist das Gold einigen Investoren zu teuer geworden und Spekulanten, die auf eine kurzfristige Rendite abzielen, steigen schon wieder aus. Der Aktionär zitiert eine dpa-Quelle, die von aufziehenden dunklen Schatten berichtet, aber Gold noch immer in der Gunst der Anleger steht. Gleichzeitig wird die Frage aufgeworfen, ob die Goldhausse vorbei ist und auf die widersprüchlichen Einschätzungen der Analysten verwiesen. Man beschreibt die Gründe für ein Investment in Gold, aber zitiert auch den sonst als Goldoptimisten bekannten Christoph Eibl von Tiberius Asset Management, der die Meinung vertritt, dass sich der Goldmarkt stark verändert hat und es einen Kursrutsch für Gold in diesem Jahr bis auf 1.300 Dollar geben könnte. Mit dieser Meinung vertritt Eibl im Moment allerdings eine sehr kleine Minderheit.
Es war ursprünglich geplant, dass die “Bereicherungskoalition” von SPD, Grünen und CDU im bevölkerungsreichsten Bundesland Nordrhein Westfalen die Diätenerhöhung um 500,00 Euro noch vor Weihnachten durch den Landtag “prügeln” wollte. Bei einer Diätenerhöhung konnte die Minderheitsregierung Kraft sogar auch die sonst als Fundamentalopposition bekannte NRW-CDU begeistern. Nur die kleine FDP und Die Linke lehnten den dreisten Griff in die Tasche der Steuerzahler ab. Wir hatten am 1. Dezember 2011 darüber ausführlich berichtet.
Öffentliche Anhörung nach erheblichen Bürgerprotesten!
Nach starken Protesten aus allen Bevölkerungskreisen, der u.a. durch den angebotenen Download des Bundes der Steuerzahler unter: http://www.steuerzahler-nrw.de in Fahrt kam, hat sich der Selbstbedienungsladen Landtag NRW dann im letzten Moment doch noch dazu entschlossen, etwas Geschwindigkeit aus dem Gesetzgebungsverfahren herauszunehmen. Wie es in deutschen Parlamenten so ist, wird zunächst einmal eine Arbeitsgruppe gegründet oder Experten befragt. Diese Befragung fand jetzt statt und dpa berichtete, dass es fast keine Zustimmung bei der Expertenanhörung in Düsseldorf gab. Die Erhöhung, vielleicht etwas geringer, ist aber noch nicht vom Tisch. Wer sich gegen die Diätenerhöhung ausdrücken will, kann jetzt eine “Online-Protestkarte” an seinen Abgeordneten schicken: http://www.steuerzahler-nrw.de/wcsite.php?wc_c=41421
Diätenerhöhung ist nicht berechtigt und politisch falsch!
Wir hatten in unserem Beitrag am 1. Dezember geschrieben, dass die NRW-Abgeordneten ihre eigene Diätenreform aus dem Jahr 2005 wahrscheinlich falsch verstanden haben. Der gleichen Meinung ist auch Georg Lampen, der 2005 Mitglied der Diätenkommission war. Lampen bezeichnete die Gehaltserhöhung für Abgeordnete “nicht berechtigt und politisch falsch”, denn die steuerfreien Pauschalen und die staatliche Altersversorgung seien 2005 bewusst mit einer satten Diätenerhöhung abgeschafft worden. Wenn man jetzt auf einer Erhöhung der Bezüge zur Aufstockung der Rente besteht, die übrigens nach nur 10 Jahren im Parlament bereits bei 1.250 Euro liegt, dann wäre das die Wiedereinführung der staatlichen Altersversorgung. Auch Staatsrechtler Professor Hans Hermann von Arnim lehnte eine Diätenerhöhung in dieser Form und Höhe ab und sagte, dass die Abgeordneten in vielen Landesparlamenten ohnehin schon übertrieben hoch bezahlt werden.
Auch 250 Euro Diätenerhöhung sind abzulehnen!
Im Moment wird hinter vorgehaltener Hand bereits über eine Erhöhung von eventuell “nur” 250 Euro diskutiert. Alle, die gegen diese Selbstbedienungsmentalität von Abgeordneten sind, die bereits jetzt 10.226 Euro im Monat bekommen (nicht verdienen!), sollten sich dem Steuerzahlerbund-Protest anschließen oder eine Protestmail direkt an die Fraktionen von SPD, Grüne und CDU im Düsseldorfer Landtag schicken.
Die Verhandlungen über einen Schuldenschnitt für die Griechen gehen weiter, berichtete dpa. Die Gespräche waren am vorigen Freitag in Athen unterbrochen worden und werden durch den Internationalen Bankenverband IIF offenbar jetzt fortgeführt. Das geht aus einer Verlautbarung hervor, die das Finanzministerium in Athen verbreitete. Es geht bei den schwierigen Verhandlungen immerhin um einen freiwilligen Schuldenerlass in einer Größenordnung von etwa 100 Milliarden Euro. Diese Summe sollen die privaten Gläubiger aus Banken, Versicherungen und Hedge-Fonds freiwillig in Athen auf den Tisch legen. Dieser Schuldenschnitt ist die Basis für ein weiteres Hilfsprogramm für Griechenland, das in einer Größenordnung von 130 Milliarden Euro geplant ist. Es wurde berichtet, dass sich die Hedge-Fonds noch weigern einen Schuldenschnitt von 50 Prozent mitzutragen und außerdem geht es um die Verzinsung der neuen Griechenanleihen, die nach dem Haircut die alten Papiere ersetzen sollen. Die Griechen möchten dafür 4% Zinsen zahlen und die Gläubiger bestehen im Moment noch auf einer Verzinsung von 5%.
Sind die Griechen am 20. März 2012 pleite?
Die Zeit drängt, denn erst müssen die Gläubiger zu einer Einigung mit dem hoch verschuldeten Land kommen. Geplant war ein Rahmenabkommen bis zum 23. Januar auf die Beine zu stellen. Danach müssen die Verhandlungsergebnisse durch die Euro-Länder genehmigt werden und erst dann folgt der EU-Gipfel, der sich für den Schuldenerlass und weitere Hilfen aussprechen muss. Wenn bis zum 20. März 2012 kein frisches Geld in Athen ankommt, können die Griechen fällige Anleihen nicht bedienen und wären pleite. Neben den Verhandlungen um den Schuldenschnitt, sind im Moment auch die Prüfer des Internationalen Währungsfonds (IWF) und der Europäischen Zentralbank (EZB) in der griechischen Hauptstadt. Sie kontrollieren mal wieder die Umsetzung der durch die Griechen zugesagten Reformen. Auch bei den beiden Prüfgruppen scheint nicht alles nach Wunsch zu laufen und man darf auf die Ergebnisse in der nächsten Woche gespannt sein. Wenn es keine entscheidenden Fortschritte des Reformprogramms gibt, sind die Verhandlungen über einen Schuldenschnitt vielleicht schon “Schnee von gestern”, denn von der Prüfung der IWF- und EZB-”Kommissare” wird seitens der Geldgeber die nächsten Auszahlung aus dem Hilfspaket für Griechenland abhängig gemacht.
Die Märkte nehmen die Ratingagentur Standard & Poor’s (S&P) nicht mehr ernst. Diesen Eindruck muss man haben, wenn man sich die Börsenkurse nach der Herabstufung von neun Euroländern und dem verlorenen AAA-Rating des Rettungsfonds EFSF anschaut. Schon die Börsen in Asien waren mit teils kräftigen Gewinnen gestartet und auch die Börsen in Europa zeigten sich zum Handelsbeginn völlig unbeeindruckt von dem Rundumschlag der US-Ratingagentur gegen den Euro. Der Nikkei-Index in Japan schloss am Ende mit einem Plus von 1,1 Prozent, in Hongkong legten die Börsen 2,4 Prozent zu und den größten Gewinn machte die Börse in Shanghai mit stolzen 3,9 Prozent im Plus. Auch physisches Gold hat seinen Aufwärtstrend weiter bestätigt und steht im Moment über 1.660 US-Dollar. Der Goldpreis in Euro hat knapp die 1.300-Euro-Marke übersprungen und wenn diese Linie deutlich überschritten wird und als Unterstützung hält, könnte der Weg zu neuen Höchstkursen wieder frei sein.
Bonität Frankreich, Italien und Spanien auf Kolumbien-Niveau!
Nach der Herabstufung von neun Euroländern war die Herabstufung des EFSF-Rettungsfonds eine logische Konsequenz, mit der alle Fachleute gerechnet hatten. Ist aber eine Gleichsetzung von Ländern wie Frankreich, Italien und Spanien mit Kolumbien, Indien oder die Bahamas eine seriöse Bewertung? Diese Frage muss man sich auf jeden Fall stellen. Leider erschweren die Herabstufungen die Eurorettung immer mehr, denn es ist damit zu rechnen, dass die nächsten Anleihen nicht mehr so günstig an den Markt gebracht werden können. Außerdem müssen einige Pensionsfonds umschichten und fallen in Zukunft als Anleger aus, was eine erhebliche Auswirkung auf die möglichen Abnehmer von neuen Emissionen haben wird. Der Grund dafür ist, dass viele Fonds in ihren Statuten festgelegt haben, dass nur in Triple-A-Anleihen investiert werden darf.
Bekämpfen die USA und die Briten den Euro?
Die Glaubwürdigkeit der US-Ratingagentur S&P ist nicht nur bei einigen Leitartiklern ein Thema in diesen Tagen, sondern auch in der Politik gibt es vermehrt Stimmen, die eine Nordatlantik-Allianz zwischen den USA und Großbritannien vermuten. Der EU-Abgeordnete Elmar Brok sprach nach einem Bericht des Westfalenblatt von einem gezielten Angriff auf Europa. Brok sagte weiter:” Wenn man sieht, welche Kampagnen Mitt Romney (eventuell Obamas Gegenkandidat bei der Präsidentschaftswahl in den USA) führt, der aus der Finanzwelt stammt, ahnt man, dass es da Zusammenhäng gibt. Es ist merkwürdig, dass Großbritannien seine Spitzenbewertung AAA behalten hat, obwohl Inflationsrate, Arbeitslosigkeit und Verschuldung höher sind, als im Durchschnitt der Euro-Länder.”
Die Münze Österreich emittiert am 25. Jänner 2012 die erste Goldmünze der neuen Serie „Klimt und seine Frauen“. Die 50 Euro Goldmünze Gustav Klimt ist dem Kunstwerk „Adele Bloch-Bauer I“ gewidmet. Gustav Klimt Das Jahr 2012 ist in ganz Österreich Gustav Klimt gewidmet. Gustav Klimt wurde am 14. Juli 1862 in Baumgarten bei Wien geboren, [...]
Der private Goldhandel ist in China eingeschränkt worden, was einem Berufsverbot für Goldhändler gleich kommt. Damit greift die chinesische Regierung massiv in den Goldmarkt des Landes ein, der sich besonders in den letzten Jahren in China in einer nicht kontrollierten Grauzone entwickelt hatte. Die chinesische Notenbank hat jetzt alle Goldhandelsunternehmen schließen lassen und auch die großen Goldbörsen in Peking, Kunming. Hunan,Tianjin und Zheijiang sind davon betroffen.
Behält China seinen Hunger nach Gold?
Bereits im vierten Quartal 2011 hat China nach einem Bericht des World Gold Council Indien als größten Markt für Goldschmuck überholt. Viele Analysten hatten erst für das Jahr 2012 prognostiziert, dass die Chinesen die Inder als größten Goldabnehmer weltweit ablösen werden, was jetzt als höchst unwahrscheinlich gilt. Das kann nur noch eintreten, wenn die chinesische Notenbank selbst einen großen Teil ihrer Devisenreserven von über 3 Billionen US-Dollar in Goldbarren anlegt. Über den Grund für die massive Einschränkung des privaten Goldhandels kann man nur spekulieren. Eine einfache Begründung wäre, dass die chinesische Notenbank die Spekulation mit physischem Gold verhindern will, weil der steigende Goldpreis in den letzten Jahren auch in China zu Spekulationen mit dem gelben Edelmetall geführt hatte. Ein anderer Grund wäre, dass die chinesische Notenbank langfristig jetzt einen massiven Goldankauf beginnt und die Goldpreisentwicklung stark beeinflussen will. Der Goldhandel weltweit ist jetzt sehr gespannt darauf, ob sich ein illegaler Goldhandel in China mit einem Schwarzmarkt für Goldbarren etablieren wird. Wie man die Machthaber in Peking allerdings kennt, wird man mit aller Härte die gesetzlichen Anordnungen durchsetzen und der Handel mit Gold dürfte im Reich der Mitte sehr schwierig werden.
Trotz Unsicherheit im Goldmarkt China bleibt die Stimmung positiv!
Die Goldpreisentwicklung zeigt zwar noch immer charttechnisch eine Seitwärtsbewegung, aber die Stimmung hat sich bei den Analysten stark verbessert. Bloomberg hatte mal wieder nach der Einschätzung von 23 Goldexperten gefragt, von denen 18 weitere Kursgewinne für physisches Gold sehen. Eine Quote von über 78% Optimismus für den Goldkurs hatte es seit Mitte November 2011 nicht mehr gegeben und es gibt auch Stimmen darunter, die jetzt mit massiver Goldnachfrage von der chinesischen Notenbank rechnen. Es bleibt spannend!
Mario Monti trainiert taktisches Schaulaufen in Europa. Er will mit Forderungen nach mehr Einfluss und Druck auf Merkel und Sarkozy bei seinen Landsleuten Eindruck machen. Ohne Sparerfolge seines Konsolidierungskurses, die sich nach seiner Meinung in geringeren Zinsen für italienische Staatsanleihen zeigen sollten, wird es eine Anti-Europa-Bewegung in Italien geben, sagte Monti vor seinem Gespräch mit Angela Merkel. Die Deutschen werden als Anführer in Europa gesehen und deshalb wird sich die Wut der Italiener auf die Deutschen fokussieren, konnte man hören. Über die Höhe der Zinsen entscheiden die Märkte, das ist dem früheren Wirtschaftsprofessor Monti wohl bekannt. Wenn er also einen Zinssatz zwischen dem der Deutschen und dem aktuellen Zins für Italienbonds als Belohnung für die Italiener fordert, dann kann der italienische Ministerpräsident nur Eurobonds meinen.
Monti will den Armen in Italien den Ferrari wegnehmen!
Signor Monti hat in seinem Land gleichzeitig einen Kampf gegen die Steuerhinterziehung begonnen. Etwa 120 Milliarden pro Jahr könnte der Wackelkandidat Italien im Jahr mehr einnehmen, schätzen die Steuerexperten, denn diese Summe geht dem italienischen Fiskus wegen Schwarzgeschäfte durch die Lappen. Monti beginnt mit einer ausgezeichneten Methode, denn man nimmt sich die Autos der Luxusklasse vor: Ferrari, Maserati, Mercedes S-Klasse, Porsche, Lamborghini, 6er und 7er BMW, Rolls Royce usw. Bei den ersten 250 untersuchten Luxus-Karossen-Fahrer wurden viele “arme Leute” gefunden, die weniger als 30.000 Euro Jahreseinkommen versteuert hatten, sagte der Chef der italienischen Finanzbehörde Attilo Befera. Nach der Kontrolle der Nobelautos in den Wintersportgebieten, wie im teuren Cortina d’Ampezzo, gingen im mondänen Badeort Portofino am vorigen Wochenende einige Besitzer von Luxusyachten ins Netz. Man darf sicher sein, dass es auch unter den Mittelmeer-Kapitänen mit eigenen Schiffen sehr viele “arme Leute” gibt, deren Firmen fast nichts verdienen oder rote Zahlen schreiben.
Steuerflucht in die Schweiz!
Steuerhinterziehung wird in Italien als eine Art Volkssport angesehen, dagegen will Monti jetzt mit Härte vorgehen. Rechnungen über 1.000 Euro dürfen beispielsweise nicht mehr in bar bezahlt werden. Nach solchen Aktionen, wie in Portofino und Cortina d’Ampezzo, werden die Steuerhinterzieher sicher mit ihrem Schwarzgeld weiter in die Schweiz flüchten und die Grenzpolizisten sollten in Richtung Svizzera jetzt scharf kontrollieren. Im Tessin soll es fast keine freien Bankschließfächer mehr geben. Wenn Monti im hoch verschuldeten Italien ernst machen will, sollte er alle Häfen kontrollieren, die es an der etwa 7.600 Kilometer langen Küste der Appeninhalbinsel gibt. Neben den vielen Luxusschiffen findert man dort im Sommer auch die Nobelkarossen auf den Hafenparkplätzen. Wenn Italien eine Schiffssteuer von 1.000 Euro pro Jahr pro Meter Schiffslänge neu einführen würde, wäre der Schuldenberg ganz schnell abgebaut. Das gilt übrigens selbstverständlich auch für Griechenland!
Erstmalig Negativzins bei deutschen Staatsanleihen!
Die Schweiz, die Niederlande und Dänemark hatten es in den letzten Wochen vorgemacht und die Deutschen haben jetzt nachgezogen. Jetzt wurde der “Spieß” bei der Zinsausschüttung umgedreht. Nicht mehr der Emittent, in dem Fall die Bundesrepublik Deutschland, muss für eine Staatsanleihe Zinsen an die Anleger zahlen, sondern Anleger waren bereit eine kleine Gebühr dafür zu bezahlen, dass sie für sechs Monate ihr Geld sicher parken können. Es ist tatsächlich gelungen, dass die deutschen Staatsbonds dem Fiskus bei der Anleihenauktion einen kleinen Zinssatz von 0,0122% bescheren. Für dieses “Schnäppchen” machten die Anleger ganze 3,9 Milliarden Euro locker und legten sie bei der Bundesrepublik Deutschland an, die ja bekanntlich von der Ratingagentur Standard & Poor’s Anfang Dezember “unter Beobachtung” genommen wurde, was eine drohende Abstufung der Bonität nach sich ziehen könnte. Die Anleger haben damit wohl Standard & Poor’s die “gelbe Karte” gezeigt!
EU- Anleihen für 3,75% bei 30 Jahren Laufzeit!
Die EU hatte gestern auch 3 Milliarden Euro eingesammelt, für die sie bei einer Laufzeit von 30 Jahren 3,75% bezahlen musste. Diese Anleihe ist für die Rettung der Pleiteländer Irland und Portugal aufgenommen worden, die jeweils 1,5 Milliarden Euro aus dem Europäischen Rettungsfonds ESFM bekommen. Für den Zinssatz von 3,75% hätte die EU in zwei Stunden 5,2 Milliarden Euro einnehmen können, war in den Nachrichten zu hören. Die Hauptinvestoren sind mit einem Anteil von etwa 70% Versicherungen und Pensionsfonds aus Deutschland. Für eine Anleihe über die gleiche Laufzeit muss Deutschland übrigens im Moment nur 2,45% Zinsen bezahlen.
Spanien-Anleihen kosten 6,7% und die Ungarn mussten 7,98% blechen!
Der Negativzins für die Schweiz, die Niederlande, für Dänemark und Deutschland ist ein großer Vertrauensbeweis der Anleger. Anders sieht es nach wie vor in Italien, Griechenland und Spanien aus. Als neuer Pleitekandidat sind die Ungarn hinzugekommen, die inzwischen von den Ratingagenturen auf Ramschniveau herabgestuft wurden. Eine mögliche Pleite der ungarischen Nachbarn beunruhigt im Moment die Banken in Österreich. Die Spanier hatten zuletzt für eine Laufzeit von 10 Jahren 6,7% bieten müssen und die Ungarn haben soeben bei einem Bedarf von nur 183 Millionen Dollar den stolzen Zinssatz von 7,98% auf den Tisch des Hauses legen müssen.
Übrigens:
Griechenland braucht am 20. März 2012 schon wieder 14,5 Milliarden Euro für eine fällige Staatsanleihe. Mal sehen, wer da wieder zahlt.