Das war ein Kaufsignal für Gold, was der Holländer Jeroen Dijsselbloem da von sich gegeben hat. Dijsselbloem hatte gegenüber der Presse erklärt, dass man bei massivem Kapitalbedarf von maroden Banken ab jetzt immer überprüfen wird, ob Aktionäre, Anleihenbesitzer und sogar Bankkunden für die Sanierung in Anspruch genommen werden. Das ist eine völlig neue Qualität bei der Rettung von Pleiteländern und Pleitebanken. Bisher waren dafür die bekannten Rettungsschirme vorgesehen, die mit vielen Milliarden Euro aus Steuergeldern der EU-Bürger gespeist werden. Jetzt geht es an die Enteignung der Bankkunden, wie man am Beispiel Zypern feststellen konnte. So sehr man das Geschäftsmodell der Zyprioten auch verteufeln mag, ob das EU-Recht dafür ausreicht, um Bankkunden zu enteignen, muss man doch sehr bezweifeln. Für die Goldpreisentwicklung können solche Äußerungen nur positiv sein, denn den Sparern, Anlegern und Investoren wird auf diese Weise klar, dass ihr Geld nicht einmal mehr auf den Banken vor einem Zugriff der EU geschützt ist. Der Chef der Euro-Gruppe ist zwar später von seinen für Sparer und Anleger furchterregenden Sprüchen zurückgerudert und in vielen Stellungnahmen aus EU-Kreisen und aus den EU-Ländern konnte man davon hören, dass Zypern eine Ausnahme sei und man diese Verfahrensweise nicht auf andere Länder und völlig anders geartete Fälle anwenden könne.
Maximal 100.000 Euro auf dem Bankkonto – Rest in Goldbarren?
Es ist davon auszugehen, dass man auch in Zukunft nicht an Sparguthaben und Anlagevermögen unter 100.000 Euro geht und die gesetzliche Einlagensicherung damit erfüllt wird. Aus diesem Grund kann nur die Empfehlung sein, dass man Geldvermögen von mehreren 100.000 Euro auf verschiedenen Banken deponiert oder gleich einen Teil davon in Goldbarren anlegt. Trotzdem bleibt spannend, ob bei den nächsten Pleitekandidaten die gleiche Spielart der Enteignung von Bankkunden wieder Anwendung findet. Man hat zwar von der Dreistigkeit Abstand genommen, auch kleine Bankguthaben von Alleinerziehenden, von Rentnern und anderen ärmeren Bevölkerungskreisen in Zypern zu schröpfen, aber es bleibt doch ein bitterer Nachgeschmack bei dem Gedanken, dass das eigene Geld durch den Staat per Zwangsabgabe den Besitzer wechselt. Wenn es nur das Schwarzgeld der Russen wäre oder Geld aus dem Drogenhandel, könnte man noch eine gewisse Gerechtigkeit verspüren, aber die Enteignung trifft auch Zyprioten, die das Geld durch Arbeit verdient haben.
Für den Goldpreis kann es nur eine Richtung geben!
Im Moment hält sich der Goldpreis noch sehr gut bei knapp über 1.600 Dollar für die Feinunze und die Goldanleger hoffen, dass die Goldpreisentwicklung bald die wichtige Schwelle von 1.620 Dollar erreicht, was darüber zu Kaufsignalen führt und dem Preis für physisches Gold nur eine Richtung vorgeben kann – nach oben!