Die Financial Times berichtet, dass sich die Goldspekulanten nach der jüngsten Veröffentlichung des CoT-Reports (Commitment of Traders Report) in sehr positiver Stimmung befinden. Der Optimismus legte in der vorigen Woche bei den Anlegern, die auf einen höheren Goldpreis spekulieren, kräftig zu. Die Anzahl der Kontrakte, die man “open interest” nennt, hat zwar geringfügig um 0,5% abgenommen, aber bei den Netto-Long-Positions wurde ein Anstieg von 4,1% verzeichnet, was eine Gesamtzahl von 201.500 Kontrakte bedeutet. Dieser neue Optimismus wurde von kleinen und großen Spekulanten gleichermaßen geteilt. Bei den Kleinspekulanten (non-reportables) wurde ein Zuwachs von 7,8% gezählt und bei den Großspekulanten (commercials) waren es 3,2%.
Was ist der CoT-Report?
Commitments of Traders heißt der Bericht der Commodity Futures Trading Commission (CFTC), die als eine Art Regulierungsstelle für die Rohstoffbörse der USA gilt. Es handelt sich bei dem CoT-Report um die Auflistung der Futureskontrakte und einen um die Optionen erweiterten Bericht. Die Handelsaktivitäten der großen Marktteilnehmer werden beobachtet und dokumentiert. Solche Reports gibt es für verschiedene Rohstoffmärkte, u.a. auch für Gold, an denen sich mindestens 20 Händler beteiligen und bei denen die Positionen anzeigepflichtig sind. Alle Daten werden am Dienstag in jeder Woche nach Handelsschluss übermittelt und die Veröffentlichung des CoT-Reports erfolgt wöchentlich am Freitag. Es wird die Anzahl der Kontrakte verfolgt und die jeweilige Zahl der Short oder Long-Positionen. Aufgrund der Verteilung der Positionen der professionellen Anleger und der Annahme, dass diese Händler über bessere Informationen verfügen, unterstellt der beobachtende Anleger daraus eine zukünftige Marktbewegung.
Fachbegriffe im CoT-Report.
Neben den sonst auch üblichen Fachbegriffen der Börsianer, wie z.B. Futures (Börsen-Termingeschäfte), gibt es einige Begriffe, die man für die Interpretation eines CoT-Reports braucht. Die Anzahl der Kontrakte sind die oben bereits genannten “open interests” und die unterschiedlichen Marktteilnehmergruppen werden in “commercials”, “non commercials” und “non reportable” aufgeteilt. Als “commercials” bezeichnet man die großen Händler, die vorwiegend ihre Warentermingeschäfte absichern wollen. Solche Händer sind klassisch als “Hedger” bekannt. “non commercials” sind Trader, vielfach auch Daytrader, die als reine Spekulanten nur an den Preisbewegungen der Positionen verdienen wollen und unter “non reportable” werden alle anderen Marktteilnehmer einsortiert. Dabei handelt es sich um Privatpersonen, Gelegenheitstrader, kleinere Zocker und kleine Händler, die für ihre Kunden Warentermingeschäft abschliessen. Diese Positionen sind in der Regel nicht anzeigepflichtig und werden im CoT-Report durch die Differenz zwischen “commercial”, “non commercial” und “open interests” dokumentiert.