Nicht irgendeine, sondern eine ganz besondere Medaille stellt die Eligiusmedaille dar. Sie ist dem Heiligen Eligius, dem Schutzpatron der Numismatiker, Münzsammler, Münzmeister, Goldschmiede und Graveure gewidmet. Gedenkt wird dem Heiligen Eligius immer am 01. Dezember.
Der Name Eligius oder Eulogius stammt aus dem Lateinischen und bedeutet der Auserwählte. In Frankreich ist der Schutzpatron der Numismatiker unter Saint Eloi bekannt. Geboren wurde er Hl. Eligius wahrscheinlich im Jahre 589 n.Chr. im französischen Chaptelat, nördlich von Limoges in der Region Creuse Limousin. Die Goldschmiedekunst erlernte er bei Abbo von Limoges. Eligius wurde dem Schatzmeister des Merowingerkönigs Chlothar II. (584-628) in Paris empfohlen. Er wurde mit der Herstellung eines goldenen Thronsessels und goldenem Kopfreliquiars beauftragt. Der Überlieferung zufolge soll er durch geschickten Einsatz des Rohstoffes zwei statt einem Thronsessel hergestellt haben und so wurde er bald selbst zum Schatz und Münzmeister. Dagobert I. (628-638) der Nachfolger Chlothars II. beauftrage den Hl. Eligius mit weiteren Goldschmiedearbeiten und ernannte ihn zum persönlichen Berater. Nach dessen Tod verließ er den Hof und wurde Priester. Im 641. Jahr des Herrn wurde der Heilige Eligius zum Bischof von Tours geweiht. Kurze Zeit darauf übernahm er das Amt in Noyon an der Oise. Von dort aus widmete er sich der Mission in Flandern, gründete Kirchen und Klöster (Paris, Solignac u.a.) und kaufte Sklaven und Kriegsgefangene frei. Er starb am 01. Dezember 659 oder 660 n.Chr. in Noyon, nördlich von Paris, das genaue Datum ist nicht eindeutig bekannt. Im Dom von Noyon und eingearbeitet in der Büste des Hl. Eligius in der Pfarrkirche Aftholderberg (Deutschland) befinden sich seine Reliquien.
Dargestellt wird der Hl. Eligius auf zahlreichen unterschiedlichen Abbildern z.B. mit Hammer und/oder Zange, einem widerspenstigen Pferd und zwei goldenen Sesseln.
Bei einer der bekannten Legenden über den Heiligen Eulogius handelt es sich um ein Pferd mit abgeschlagenem Bein und dem Heiligen als Hufschmied. Gott der Schöpfer lehrte Eulogius so Demut und in einem anderen Fall den teuflischen Pferdefuß zu erkenn und auszureißen.
Entwurf |
Gesamtgewicht |
Material |
Durchmesser |
Thomas Pesendorfer |
15,00 g |
Messing patiniert |
38,00 mm |
Die Vorderseite zeigt den Hl. Eligius sitzend in einer klassischen Abbildung, mit erhobenem Hammer in der rechten Hand während die linke den Münzstempel umschließt. Vor im liegen am Amboss sechs Münzronden. Die Mitra am Kopf ist von einem Heiligenschein umgeben. Der Umhang mit dem Bischofskreuz enthält feine Verschnörkelungen und das Zeichen des Graveurs „TP“ (Thomas Pesendorfer) am rechten unteren Ende. Links von der erhobenen Hand mit dem Hammer steht „ST. ELIGIUS“. Im Halbkreis um den Bischof ist wiederum ein Punktering, kurz unterbrochen vom Heiligenschein.
Das Zentrum der Rückseite der Medaille umgeben von einem Punktering ziert das Eligiuskreuz. Dabei handelt es sich um eine spezielle Form des Ankerkreuzes, welches auf vielen Münzen der Merowinger, die vom Heiligen Eligius geprägt wurden, zu finden ist. Im zweiten Punktering über dem Eligiuskreuz steht von links nach rechts „Patronus“ und unter dem Kreuz „Monetae“. Links und rechts der horizontalen Kreuzbalken ist jeweils ein weiteres Kreuz abgebildet.
Der Heilige Eligius ist nicht nur Schutzpatron der Numismatiker, Münzmeister, Münzsammler, Goldschmiede und Graveure sonder zahlreicher anderen Berufe: Wie z.B. der Uhrmacher, Zinngießer, Schleifer, Schlosser, Schmiede, sowie Pferdehändler, Sattler, Hufschmiede, Kutscher und Kutschenmacher. Ebenfalls noch Schutzpatron der Tierärzte, Bauern, Knechte, Bergleute, Lampenmacher, Schwertfeger und Büchsensammler. Als Schutzpatron der Pferde gilt er seit dem 17. Jahrhundert.
Beim Eligiuspreis handelt es sich um einen Preis der jedes Jahr von der Deutschen Numismatischen Gesellschaft (DNG) an verdienstvolle Personen rund um die Numismatik vergeben wird. Vorgänger des jetzigen Preises war der erstmals im Jahr 1978 von Herrn Dr. Gerd Freese gestiftete Preis zur Amtsübernahme als Vorsitzender der Deutschen Münzvereine. Ziel war und ist es das Interesse der Sammler an der Münzkunde zu vertiefen. Als deutscher Preisträger muss man Mitglied bei einem der Deutschen Numismatischen Gesellschaft angehörigen Vereins sein, ausländische Preisträger sind von dieser Regelung ausgenommen. Eine Jury, welche aus Münzsammler und Fachnumismatiker besteht, wird vom Präsidenten der DNG einberufen. Der Vorsitzende der Jury wird ebenfalls vom Präsidenten der DNG bestimmt. Bei Stimmengleichheit entscheidet die Stimme des Vorsitzenden. Neben der begehrten Eligius-Medaille erhält der Preisträger auch ein Preisgeld.
Bildquelle:
© Münze Österreich AG