Es ist nicht alles Gold, was glänzt!

admin | Montag, 26. März 2012 - 12:58

Gold ist ein Reinelement und gehört in die Kategorie der Schwermetalle. Gold ist ein sehr weiches Metall, wie beispielsweise auch Zinn oder Blei. Zudem lässt sich Gold sehr gut weiterverarbeiten, was u.a. für die Schmuckherstellung äußerst wichtig ist. Man kann es biegen, verformen und sogar zu einer hauchdünnen Folie verarbeiten, zu Blattgold. Man spricht in diesem Zusammenhang von einer sehr guten Duktilität. Duktilität kommt aus der lateinischen Sprache von “ducere”, was so viel wie ziehen, führen oder leiten heißt. Von diesem Wortstamm kommt auch die Bezeichnung “Duce”, was italienisch Anführer/Führer bedeutet und für den faschistischen Diktator Benito Mussolini gebraucht wurde. Gold wird (oder besser wurde) als Blattgold in der Buchbinderkunst verwendet, man kennt es aber auch in für die Dekoration von erlesenen Pralinen oder in einem Likör, den man Danziger Goldwasser nennt.

Nicht alle Goldfolien sind Blattgold!

Wenn man heute auf Druckerzeugnisse sieht, findet man vielfach auch ein glänzendes Gold, das als Goldfolienprägung bekannt ist und mit Hitze oder auch nur mit einem UV-Kleber übertragen werden kann. Diese Goldfolien sehen zwar wie Gold aus, aber haben mit Blattgold nichts zu tun. Es handelt sich um eine Trägerfolie aus Polyester, die mit einem Trennlack und einer Aluminiumbedampfung beschichtet ist und durch gelbe Farbe wie Gold aussieht. Auch Papier und Karton kann auf der Oberfläche aussehen, wie Gold. Auch diese Materialien werden mit Aluminium beschichtet. Man unterscheidet zwischen eine kaschierten Aluminiumfolie und einer Aluminiumbedampfung.

Vielfach bestehen Goldmünzen oder Goldschmuck aus Legierungen!

Reines Feingold ist nicht nur sehr teuer, sondern auch relativ weich und die Oberfläche ist sehr anfällig gegen Beschädigungen. Auf glänzenden Oberflächen aus Gold sieht man jeden kleinen Kratzer, was für eine Verwendung beispielsweise als Zahlungsmittel oder Goldschmuck, der im Tagesablauf an der Hand getragen wird, nicht sehr zweckmäßig ist. Gold als Legierung wird verwendet, um eine größere Oberflächenhärte zu erreichen oder auch um den Farbton für das Gold zu verändern. Auf diese Weise kann man ein dunkles Gold, ein leuchtend gelbes Gold oder sogar hellgrüne Töne, bis zu lachsrosa und silbrig-weiß erreichen. Aus Gold lässt sich mit vielen verschiedenen Metallen eine Goldlegierung herstellen, die insbesondere für technische Anwendungen mit hohen Anforderungen eingesetzt werden, um spezielle Eigenschaften zu bekommen. Die Goldlegierungen für die Schmuckherstellung werden in den bekannten Feingehaltsklassen 333er, 585er oder beispielweise 750er Gold hergestellt. Offiziell gibt es acht verschiedene Reinheitsklassen für Gold von 333er bis 999er Gold, d.h. von 8 Karat bis 24 Karat. Trotz der Unreinheit von Goldlegierungen bleibt man umgangssprachlich bei der Bezeichnung Gold, was allerdings in einigen Ländern beim 333er Gold nicht erlaubt ist. Die bekannten Stempel auf Goldschmuck sind eine freiwillige Deklaration der Hersteller. Eine vorhandene EU-Norm dafür existiert zwar, aber wurde als Vorschrift noch nicht in nationales Recht umgesetzt. Wenn alerdings beim Verkauf ein Stempel auf dem Goldschmuck ist, muss der Stempel die echten Werte enthalten.

Aus welchen Metallen bestehen gelbliche Goldlegierungen?

Oft ist an der Farbe des Goldes auch ein anderer Bestandteil der Goldlegierung zu erkennen. Das ist beispielsweise beim Rotgold so. Rotgold wird aus einer Legierung aus reinem Gold, Kupfer und meistens etwas Silber hergestellt. Das Kupfer gibt dem Gold den rötlichen Farbton, der eben wie Kupfer aussieht und das Silber verbessert die Verarbeitungseigenschaften. Wenn man bei dieser Zusammensetzung den Kupferanteil erhöht, bekommt man einen dunkleren Goldfarbton und wenn man wenig Kupfer in die Legierung gibt, bekommt man das sogenannte Gelbgold. Je höher der Goldanteil beim Gelbgold ist, umso größer ist der Goldanteil. Den Farbton für gelbes Gold kann man auf diese Weise stufenlos regeln und für jeden Geschmack den richtigen Goldton erzeugen. Lässt man das Kupfer ganz weg, bekommt man eine Goldfarbe, die einen grünlich-gelben Eindruck macht. Bei einem Feingoldanteil von 646 Teilen, erhält man die deutlichste Grünfärbung. Eine Besonderheit gibt es noch bei einer Goldlegierung aus Feingold und Titan. Mit nur einem Prozent Titananteil erhält man eine sehr hohe Festigkeit. Es entsteht eine Goldfarbe, die einem 750er Gold ähnlich ist, aber durch den Titananteil sehr widerstandsfähig wird. Aus diesem Grund findet man diese Goldlegierung vielfach in der Medizin und vor allem bei Eheringen wieder.

Welche Bestandteile hat Weißgold?

Weißes Gold, was in anderen Ländern auch Graugold genannt wird, ist eine Erfindung, die jetzt gerade 100 Jahre alt ist. Erfunden wurde es in der Stadt Pforzheim im Nordschwarzwald, die wegen der Schmuckherstellung einen hohen Bekanntheitsgrad hat. Auch die Waage für die Messung von Most in Oechsle wurde übrigens in Pforzheim erfunden. Weißgold wurde als Ersatz für das teurere Platin erfunden und ist besonders in der Kombination mit farblosen Brillanten sehr beliebt. Die Goldlegierung Weißgold wird durch die Mischung mit Palladium, Nickel oder bei geringerem Feingoldanteil mit Silber hergestellt. Durch den Einsatz von Metallen, die das ursprünglich gelbe Edelmetall Gold entfärben, wird der weiß-silbrige Farbton erreicht und meistens durch Silber auf seine gewünschte Reinheitsstufe gebracht. Für die industrielle Nutzung und für die Herstellung von Weißgold, das eine hohe Festigkeit aufweisen soll, wie beispielsweise die Anstecknadeln bei Goldbroschen oder feinen Stiften bei Ohrringen aus Weißgold, wurde eine relativ hoher Nickelanteil zugesetzt, der dem Gold eine hohe Stabilität bringt. Nickelhaltiges Weißgold wird aus einer Legierung von Feingold, Kupfer, Nickel und Zink hergestellt. Leider führte der Nickelanteil manchmal zu allergischen Hautreaktionen und wurde fast ausschließlich durch das wesentlich teurere Palladium ersetzt. Das Palladium muss zur Entfärbung der gelben Goldfarbe in einem höheren Anteil zugeführt werden, als es beim Nickel der Fall war. Das hat nicht nur eine Auswirkung auf die dunkler werdende Weißgoldfarbe, sondern auch auf den Preis. Die Goldlegierung für Weißgold aus Feingold, Palladium und Silber ist bei gleichem Feingoldanteil im Vergleich zu Gelbgold teurer.

Goldschmuck als Anlagegold?

Goldschmuck bekommt bei einer positiven Goldpreisentwicklung selbstverständlich auch einen höheren Wert, aber ist für die Geldanlage wegen seiner Lohnkostenanteile und Handelsspannen für die Schmuckstücke nicht geeignet. Die Herstellung von Goldschmuck erfolgt nur in wenigen Ausnahmen maschinell, was automatisch zu einem hohen Lohnkostenanteil führt. Dazu kommen die Verwaltungskosten, die Frachtkosten, die Gewinnspannen für den herstellenden Betrieb, meistens den Großhandel mit einem Aufschlag und die Handelsspanne für den Einzelhändler oder Goldschmied, der den Schmuck an den Endverbraucher bringt. Wer Anlagegold kaufen möchte, sollte bei den guten, alten Goldbarren mit einem Feingoldanteil von 999, das sind 24 Karat, bleiben.

 

 

 

 

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