Die letzten Tage und Wochen tritt der Goldpreis auf der Stelle und die Gold Analysten sind mit neuen Gold Analysen sehr zurückhaltend. Man hat den Eindruck, als ob es an einer zündenden Meldung fehlt, die den Goldpreis in Richtung Norden treibt. Bisher hat Ben Bernanke, der US-Notenbankchef, den Goldanlegern diesen Gefallen noch nicht getan. Alle optimistischen Gold Analysten, das waren nach einer Bloomberg-Umfrage in der vorigen Woche immer hin etwa 50% der Opinion Leader für Gold, gehen davon aus, dass das Ankaufprogramm für US-Staatsanleihen (QE 3) erneuert wird und damit der Goldpreisentwicklung einen Impuls verleiht. Es ist eine sichere Angelegenheit für eine positive Goldpreisentwicklung, wenn die Geldmenge steigt und die Unsicherheit wächst.
Goldpreis ist aktuell nach Goldman Sachs unterbewertet!
Die Gold Analysten von Goldman Sachs sind der Meinung, dass Gold im Moment unterbewertet ist. Diese Feststellung treffen sie in Relation zum US-Realzinsniveau. Durch die gute Goldpreisentwicklung im ersten Halbjahr 2011 ist die Korrelation zwischen dem Preis für Feingold und dem Zinsniveau aufgebrochen. Die Gold Analysten der Investmentbank sind der Meinung, dass eine faire Bewertung für Gold aktuell über 1.700 US-Dollar je Feinunze sein würde. Das Rechenmodell für diese Goldmeinung wurde leider nicht veröffentlicht. Eine scheinbar schlaue Meinung mit einer Bezugsgröße zu präsentieren, schafft Vertrauen, denken sich die Gold Meinungsmacher vielleicht und eine Korrelation zu irgendeiner anderen Größe wird man ja wahrscheinlich für jede Meinung finden können.
Für eine positive Goldpreisprognose braucht man keine Analysten!
Um derzeit dem Goldpreis eine “goldene Zukunft” zu prognostizieren, muss man kein Gold Analyst sein. Etwas gesunder Menschenverstand reicht aus, um bei den Schuldenkrisen in Europa und der Schuldenkrise in den USA einen steigenden Goldpreis vorherzusagen. Hohe Arbeitslosigkeit in Spanien, Pleite in Griechenland, einen gefährlichen Sog in der Schuldensumpf für Irland, Portugal, Italien und auch vielleicht Belgien, sind eine ausgezeichnete Voraussetzung für einen steigenden Goldpreis. Das schwindende Vertrauen in die Papierwährungen wird für kleinere Anleger und Großinvestoren ein Investment in Goldbarren immer näher bringen. Dazu die riesigen Währungsreserven in China, die geradezu nach eine Anlage in Gold schreien. Die Chinesen werden schon bald die Inder als größter Gold-Importeur ablösen und voraussichtliche wird es in China nicht die Goldschmuck-Industrie, wie in Indien, sondern die Notenbank sein, die sich als großer Goldankäufer entpuppt.
Hier die nächsten drei Gold Meinungen!
Graham French
Graham French ist ein bekannter Fondsmanager und seit einiger Zeit für M&G Global Basics tätig. French hat leider nur eine Langfristprognose gewagt und im Mai 2010 gesagt, dass der Goldpreis
zwischen 2.000 und 3.000 US-Dollar je Feinunze
in 5 Jahren ansteigen könnte.
Für das Jahr 2010 bedeutete diese Gold Prognose immerhin eine Verdoppelung des Goldpreises. Der Gold Analyst und Fondsmanager machte seine Analyse an verschiedenen Punkten der Geldpolitik fest. Die hohen Verschuldungen in den USA, aber auch in Großbritannien und in vielen anderen Ländern der Welt werden nach der damaligen Ansicht des Frenchs dazu führen, dass es in einigen Ländern Ausgabenkürzungen und Steuererhöhungen geben wird. Außerdem ging er davon aus, dass die Zinsen unter der Inflationsrate liegen werden, damit langfristig die Schulden dadurch reduziert werden. Auch Bürgeraufstände, hohe Arbeitslosigkeit bei jüngeren Menschen und Altersarmut sagte der Gold Analyst durch die Ausgabenkürzungen der Staaten voraus.
Im Mai 2010 war diese Entwicklung in Teilbereichen erkennbar und um die Auswirkungen vorherzusagen, musste man nicht unbedingt Hellseher sein und nicht einmal Volkswirtschaft studiert haben. Die herannahende Schuldenkrise in Europa war erkennbar und die zu hohe Staatsverschuldung in den USA und Japan bereits bekannt. Ausgabenkürzungen bei den Staatshaushalten sind eine logische Konsequenz auf zu hohe Defizite und wer Ausgaben für die Bürger kürzt, muss mit Demonstrationen rechnen. Die Goldpreisprognose ist grundsätzlich eine gute Vorhersage gewesen, allerdings aus meiner Sicht etwas zu langfristig angelegt. Trotzdem ist das genannte Kursziel noch als realistisch anzusehen und Graham French könnte mit seine Gold Analyse am Ende richtig liegen!
Ian McAvity
Ian McAvity ist ein bekannter technischer Analyst, Autor und Herausgeber eines Börsenbriefs der Beratungen Research Inc. in Kanada. McAvity ließ sich im Juni 2010 zu der Aussage hinreißen, dass der Goldpreis bis 2012 auf
2.500 bis 3.000 US-Dollar je Feinunze
steigen wird. Obwohl McAvity in der Branche hohes Ansehen genießt, kann man jetzt schon mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit sagen, dass seine Gold Prognose wohl nicht mehr eintreten wird. Der Gold Analyst wird als sehr kompetent angesehen und in einer Beschreibung über ihn kann man lesen, dass er die Fähigkeit besitzt zu erkennen, welche Indikatoren für eine Kursentwicklung wichtig sind und auf welche Indikatoren man nicht achten muss. Auch als sehr ehrlich wird Ian McAvity beschrieben, der stets zugibt, wenn er sich geirrt hat und eine Position sofort glatt stellt, wenn er den Fehler erkennt. Diese Ehrlichkeit wird von seinen Abonnenten geschätzt.
Die Gold Meinung von diesem Gold Analyst basiert auch auf der Schuldenkrise und er sagte, dass die Obergrenze seiner Goldprognose nicht genau zu quantifizieren ist, weil man das Ausmaß der Krise noch nicht kennt. In die Vergrößerung der Geldmenge in den USA und in Europa hatte McAvity wenig Vertrauen und sah 2010 als den Beginn der zweiten Hälfte der Baisse, die 2007 begonnen hatte. Währungsturbulenzen und fehlende Glaubwürdigkeit in die Währung sind nach Meinung dieses Gold Analysten die primären Treiber für den Goldpreis. Ian McAvity verglich die Goldpreisentwicklung in den 70er Jahren des vorigen Jahrhunderts mit der Goldpreisentwicklung seit der Jahrtausendwende. Wenn man diesen Aufwärtstrend Gold der Jahre nach 1970 in die Gegenwart replizieren würde, käme man auf einen Goldpreis von mehr als 5.000 Dollar je Feinunze, aber ganz so weit wollte McAvity seine Prognose 2010 nicht ausweiten.
Louise Yamada
Louise Yamada führt seit 2005 ein eigenes Research-Unternehmen unter dem Namen Louise Yamada Technical Research Advisors LLC und war zuvor 25 Jahre technische Analystin bei der Citygroup. Diese Analystin prognostizierte im Dezember 2007 einen Goldpreis von
3.000 Dollar je Feinunze
für die Jahre 2016 / 2017.
Eine Vorhersage für einen so langen Zeitraum hat schon etwas von Hellseherei oder den Blick in die Glaskugel zu tun, insbesondere dann, wenn man diese Goldpreisentwicklung nur an den allgemeinen politischen und wirtschaftlichen Entwicklungen festmacht. Louise Yamada hat den Goldpreis offenbar während ihrer ganzen Karriere als “billig” bezeichnet, wenn man die diversen Veröffentlichungen sieht. Wenn man davon ausgeht, dass der Preis für das gelbe Edelmetall mit der allgemeinen Preisentwicklung und um die jeweiligen Inflationsraten wächst, kann man diese Aussage sehr einfach stützen. Als Grund für die Goldpreisentwicklung nannte Yamada u.a den schwachen Dollar und Schwächung der Handelsbilanzen und die Haushaltsdefizite in verschiedenen Ländern. Sie bezeichnete den Goldpreis als ein Spiel gegen den Dollar.
Mit solchen Gold Analysen und Gold Meinungen kann man als Goldanleger nichts anfangen. Die meisten Menschen haben zu Kaffeesatzlesern und Kartenlegern wenig Vertrauen und wer sein Geld in Goldbarren anlegen will, wird sich auf derartige Aussagen wahrscheinlich nicht verlassen wollen. Trotzdem kann Louise Yamada natürlich mit der Langfristprognose Gold auf der richtigen Spur liegen. Bis 2016/2017 ist noch viel Zeit und bis dahin kann der Goldpreis noch so manche Gold Rallye hinlegen.