Beim Good Delivery Barren handelt es sich um Goldbarren und Silberbarren, welche den Good Delivery Rules for Gold and Silver Bars der London Bullion Market Association (LBMA) unterliegen. Die sehr strengen Regeln der LBMA sollen einheitliche Standards mit sehr hoher Qualität und Sicherheit gewährleisten.
Die London Bullion Market Association, abgekürzt auch LBMA, genannt ist eine der wichtigsten, wenn nicht sogar die wichtigste Organisation im internationalen bzw. Interbanken Goldhandel. Gegründet wurde die LBMA im Jahr 1987 als Interessensvertretung des physischen Goldhandels. Das 25 Jahr Jubiläum wurde im Dezember 2012 begangen.
Bis ein Unternehmen auf der Good Delivery List der LBMA erwähnt wird müssen zahlreiche Aufnahmekriterien und physische Tests der Goldbarren durchlaufen werden. Ein Good Delivery Goldbarren besteht aus annähernd 400 fine troy ounces Gold, das sind in etwa 12,51 kg.
Der Good Delivery Goldbarren muss folgende Kriterien erfüllen:
Gewicht:
Das Bruttogewicht eines Goldbarren sollte in troy ounces (Feinunze), auf 0,025 Kommastellen abgerundet auf die nächstgelegene 0,025 troy ounce, ausgedrückt werden. Eine Feinunze, troy ounce (abgekürzt oz. tr.), welche als Maßeinheit für Edelmetalle verwendet wird hat ein Gewicht von 31,1034768 g (0,0311034768 kg) und darf nicht mit dem abweichenden Gewicht einer normalen Unze (oz) verwechselt werden.
Abmessungen:
Beim Unterschnitt handelt es sich um den Grad der Schräge auf jeder Seite des Goldbarrens welche von der Oberseite auf die Unterseite im Verhältnis, in Prozent berechnet, ausgedrückt wird.
Feingehalt: Der minimalste akzeptierte Feingehalt liegt bei 995,0 Teile Feingold von Tausend
Markierung:
Die Markierung ist auf der größeren Fläche, also der Oberseite des Goldbarrens, anzubringen. Folgende Markierung muss ein Good Delivery Goldbarren mindestens aufweisen:
Viele Unternehmen preisen Ihre Goldbarren als Good Delivery Barren an, bei denen es sich jedoch streng genommen um keine Good Delivery Goldbarren handelt. Lediglich der Hersteller der Goldbarren ist Mitglied bei der LBMA und ist auf der Good Delivery List angeführt. Es handelt sich bei Good Delivery Goldbarren ausschließlich um Gussbarren (cast bars), welche die oben beschriebenen Kriterien erfüllen müssen. Bei einem z.B. 100 g Prägebarren (mint bars) oder ein 1 kg Gussbarren kann es sich also nicht um einen Good Delivery Barren handeln, da dieser mindesten 350 troy ounces, also ca. 10,90 kg, haben muss. Wie bereits erwähnt werden Good Delivery Barren hauptsächlich im Interbanken Goldhandel (Handel zwischen Banken bzw. Nationalbanken) oder dem Goldhandel von Nationalstaaten verwendet. Konsumenten oder Privatpersonen kommen, allein schon aufgrund des hohen Wertes und des Gewichtes bzw. des damit verbundenen Transportproblems, selten in Berührung mit Good Delivery Goldbarren.
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