Der Goldpreis in Euro ist nur noch gut 60 Euro vom Allzeithoch entfernt und auch dem Goldpreis in Schweizer Franken fehlen nur noch gut 80 Fränkli bis zum Höchstkurs. Beim Goldpreis in Dollar sieht das prozentual natürlich wegen der Euroschwäche bzw. der Dollarstärke nicht ganz so gut aus, aber immerhin ist die Marke von 1.620 Dollar je Feinunze erreicht und die wichtige Grenze von 1.629 US-Dollar ist nicht mehr weit. Es ist kaum zu glauben, dass die Goldspekulanten mit ihrer Vorsicht in der vorigen Woche Recht behalten, denn der Goldpreis zeigt sich in einer sehr guten Verfassung und die Aussicht auf eine positive Goldpreisentwicklung ist im Moment sehr gut. Trotzdem verbreiten die Goldspekulanten eine gewisse, nicht nachvollziehbare Skepsis, denn der COT Report der vorigen Woche zeigt einen Rückgang der Open Interest um ca. 3,8%. Damit sind die offenen Gold Futures von 403.403 auf 388.254 gefallen. Die Optimisten unter den Goldspekulanten mit ihren Netto-Long-Position reduzierten sich um satte 6,1%. Es waren die Großspekulanten, die Non-Commercials, die mit 8,4% ihre Kontrakte aus dem Rennen nahmen. Die Kleinspekulanten hingegen, die Non-Reportables, erhöhten ihre Netto-Long-Positions immerhin um 3,2%. Haben die kleinen Spekulanten jetzt mit ihrem Gold Bauchgefühl die Nase vorn? Man wird es in den nächsten Wochen erleben.
Warum haben sich so viele Goldanalysten geirrt?
Wird der Goldpreis manipuliert?
Wie angekündigt, wollen wir uns heute mich der großen Anzahl der Gold Analysen von den Gold Analysten befassen, die wir in den letzten Wochen veröffentlicht haben. Wir konnten eindrucksvoll belegen, dass sich auch namhafte Gold Opinion Leader getäuscht haben und die Gold Meinungen in weiten Teilen einen Goldpreis prognostiziert haben, der weit über den heute verzeichneten Werten liegt. Selbst das Gold Allzeithoch im vorigen Jahr ist für die meisten Goldprognosen nicht das Kursziel für Gold gewesen, dass sie vor zwei, drei oder fünf Jahren gesehen haben.
Warum haben sich nur die Gold Experten in so großer Zahl geirrt?
Welche Gründe waren es, die die Goldprognosen in so schwindelnde Höhen getrieben haben?
Wie konnten so viele Profis mit ihrer Argumentation im Blick auf die Goldpreisentwicklung nur so falsch liegen?
Das Gold Anti-Trust Action Committee will Antworten!
Der Mitbegründer des Gold Anti-Trust Action Committees, Chris Powell, hat sich in einem Fernsehinterview mit Russia Today (RT) skeptisch zur FED und zur US Großbank JP Morgan geäußert. Das Gold Anti-Trust Action Committee, auch GATA genannt, setzt sich für die Rechte privater Goldanleger ein. Powell sagte, dass es dem GATA bekannt ist, dass die FED auf dem Goldmarkt heimlich aktiv ist. Es soll sich um geheime Operationen auf Regierungsebene der USA handeln. Das GATA Komitee deckt seit 1998 Manipulationen auf dem Edelmetallmarkt auf und ist im Moment auch zwei Themen auf der Spur, die derzeit in den USA diskutiert werden. Es handelt sich dabei um die Frage, wie viel Gold der FED wirklich in Fort Knox und in den Tresoren der US Notenbank liegt und um die Frage, ob die Bank JP Morgan möglicherweise den Silberpreis manipuliert hat. Die Kritik richtet sich nicht daran, wie viel Goldbarren wirklich in Fort Knox und bei der FED liegen, sondern wem diese Goldreserven gehören. Die Forderungen sind nach Ansicht Powells höher als die Goldbestände und die FED hat nach Ansicht Powells den tatsächlichen Nachweis über das Eigentum an physischem Gold nicht schlüssig nachgewiesen. Die Goldbestände sollen als Sicherheiten überzeichnet sein, verleast und im Zuge von Swap-Geschäften eingesetzt worden sein. Powell sagte, dass man weiß, dass die FED heimlich am Goldmarkt unterwegs ist, aber es konnte bisher nicht geklärt werden, wem das Gold wirklich gehört, das in den Tresoren und Hochsicherheitstrakten der US-Notenbank liegt. Die Financial Times hatte gemeldet, dass die Untersuchungen gegen JP Morgan wegen der mutmaßlichen Manipulation am Silberpreis wahrscheinlich eingestellt werden. Powell sagte dazu, falls das stimmt und der Silberpreis nicht manipuliert wurde, dann wäre das der einzige Markt, der nicht manipuliert wird…
Wer dreht da am Goldpreis und wem hilft das?
Die Mehrzahl der Gold Analysten argumentierte in der Goldpreis Analyse mit der Inflationsrate, dem Zusammenhang mit der Geldmenge und es wurden Rechenbeispiele aufgezeigt, die einen Zusammenhang mit der Golddeckung der vorhandenen Geldmenge belegen sollten. Tatsächlich gibt es einen rechnerischen Zusammenhang zwischen dem Goldpreis und der vorhandenen Geldmenge nicht oder mindestens nicht mehr. Die USA drucken seit einigen Jahren Milliarden von Dollar und die Geldmenge in den Euroländern ist seit der Lehman-Pleite 2008 auch erheblich gewachsen. Die Goldanalysten haben diesen Zusammenhang zwar sachlich dargestellt, aber er existiert in Wahrheit nicht. Bisher ist es den Notenbanken ja auch trotz einer erheblich gesteigerten Geldmenge gelungen, die Inflationsrate in einem vertretbaren Bereich zu halten. Wenn das mit den Rettungsschirmen in Europa so fortgesetzt wird, muss auch die EZB bald die Gelddruckmaschine anwerfen und man wird sehen, wie lange es noch bei moderaten Inflationsraten bleibt. Eine sukzessive, geplante und beherrschbare Geldentwertung im Einklang mit einer sinnvollen Sparpolitik und einer völligen Neuordnung auf der Einnahmeseite ist die einzige Kombination von Maßnahmen, die es in Europa gibt, um sich aus den Schuldenbergen wieder zu befreien.
Bei einem Euro-Crash ist der Goldpreis nicht beherrschbar!
Im Moment wird der Goldpreis von verschiedenen Seiten gedrückt. Das sollen nach Einschätzung von Experten vor allem die Notenbanken sein. Kann es sein, dass das GATA-Komitee richtig liegt und die FED nicht mehr über die Goldmengen verfügt, die sie ausweist? Ist das Gold in Fort Knox und bei der FED teilweise für Finanzgeschäfte als Sicherheit hinterlegt oder ausgeliehen? Wenn Letzteres der Fall ist, dann kann die US Notenbank kein Interesse an einem höheren Goldpreis haben. Gibt es solche Geschäfte auch in der Bundesbank oder der EZB und haben diese Notenbanken auch kein Interesse an einem höheren Goldpreis? Sicher ist, dass bei einem Systemcrash des Euro der Goldpreis unbeherrschbar wird und die Goldprognosen der Goldanalysten bei einem solchen Vorgang mit ihren Gold Meinungen sehr richtig liegen würden.
Wollen die Banken den Goldpreis klein halten?
Welches Interesse verfolgen die Banken und Sparkassen? Sind auch die Kreditinstitute daran beteiligt, dass der Goldpreis nicht schon wesentlich höher gestiegen ist? Die Banken und Sparkassen können kein Interesse daran haben, dass der Goldpreis steigt und Gold als der sichere Hafen für das Bargeld angesehen wird. Etwa 40% des gesamten Geldvermögens soll derzeit in Bargeld, also auf Girokonten, Sparkonten, Tagesgeldkonten und Festgeldkonten angelegt sein. Wenn aus dieser riesigen Geldmenge ein großer Teil in Goldbarren angelegt würde, fehlte den Banken und Sparkassen viel Liquidität.
[...] Der Goldpreis hat zwar die 1.700 Dollar noch nicht nachhaltig überwunden und diese Marke scheint eine starke Widerstandskraft auf die Goldpreisentwicklung auszuüben, aber immerhin hat sich der Goldpreis im August um 4,8% verbessert, was den zweitbesten Monatsgewinn in diesem Jahr brachte. Ende Juli und Anfang August waren die großen Spekulanten sehr skeptisch und nahmen viele Goldkontrakte aus dem Rennen. Der COT-Report zeigte Anfang August in einer Woche einen satten Rückgang der Netto-Long-Position bei den großen Spekulanten um 6,1% und wir hatten am 13.8. geschrieben: [...]