Der Goldpreis zeigte nach der Bodenbildung eine nach allen Seiten offene Seitwärtsbewegung. Das hatte so zwar charttechnisch keiner erwartet, aber das Umfeld war für eine stark steigende Goldpreisentwicklung noch nicht aufbereitet, denn die Angst vor dem Ende der US Geldpolitik saß den Anlegern im Nacken. Die starken Aktienmärkte und die Angst vor den Ergebnissen der geplanten FED-Sitzung haben den Goldpreis bisher in einem schmalen Korridor gehalten. Jetzt sieht die Welt wieder etwas anders aus, denn die Äußerungen des US Notenbankchefs Ben Bernanke schickten den Goldpreis auf Talfahrt. Der FED Präsident Bernanke will die Stützungskäufe der US Anleihen noch in diesem Jahr reduzieren und es könnte sein, dass QE3 bis Mitte 2014 ganz gestrichen wird. Die Voraussetzung dafür ist allerdings, dass sich die Konjunkturdaten den Erwartungen entsprechend weiterhin positiv entwickeln werden. Dieses angekündigte Ende der lockeren US Geldpolitik hat dem Goldpreis und voraussichtlich auch der Goldpreisentwicklung in naher Zukunft schwer geschadet. Ben Bernanke gibt es den Goldanlegern und nimmt es ihnen auch durch nur eine Pressekonferenz wieder weg. Es ist allerdings davon auszugehen, dass in erster Linie die Goldspekulanten den Goldpreisabsturz zu verantworten haben, denn wer langfristig sein Vermögen anlegt, lässt sich auch durch den US Notenbankchef nicht aus seinem Investment vertreiben.
Nur noch weniger als 1.000 Tonnen Gold im SPDR Gold Shares!
Die Abflüsse der in ETFs gehaltenen Goldmenge betrug im Jahr 2013 bisher etwa 20 Prozent und nach der FED Pressekonferenz verloren die durch physisches Gold besicherten Wertpapiere weiterhin an Bedeutung. Seit 2009 hält der SPDR Gold Shares erstmalig weniger als 1.000 Tonnen Gold in Form von Goldbarren; der letzte Stand waren 999,56 Tonnen. Einen Teil der durch den ETF-Verkauf freigewordenen Geldmenge ist sicher in den Aktienmarkt geflossen, der noch immer einen relativ stabilen Eindruck macht und es gibt bereits Stimmen, die den deutschen Aktienindex DAX bei 12.000 Punkten sehen. Ein anderer Teil der abgeflossenen Goldanlagen aus den ETFs soll nach Meinung vieler Experten direkt in die Tresore der Anleger gewandert sein, die sich das durch ETFs gesicherte Gold in Form von Goldbarren haben anliefern lassen. Die Sparer, Anleger und Investoren wollen einen Teil ihres Vermögens in Gold sichern und dieses Gold auch durch Goldbarren jederzeit verfügbar haben. Dieser Teil der ETF-Verkäufe ist ein Zeichen der großen Unsicherheit, die inzwischen bei vielen Anlegern vorhanden ist. Diese Unsicherheit ist auch begründet, denn die Lage in den Schuldenstaaten bleibt weiter sehr angespannt und die politischen Unsicherheiten sind nicht nur in Griechenland, Spanien und Italien ziemlich groß, sondern auch in der Türkei droht sich ein Bürgerkrieg zu entwickeln, dessen Ausgang noch völlig ungewiss ist.