Der Goldpreis lässt sich in den letzten Tagen nicht beirren und hält sich in einem kurzfristigen Aufwärtstrend sehr stabil. Die Marke um 1.600 Dollar, das ist die 50-Tage-Linie, wurde mehrfach erfolgreich verteidigt und bis zu den vielversprechenden 1.629 US-Dollar je Feinunze, die jetzt überwunden werden muss, ist es nicht mehr weit. Der August ist tendenziell ein relativ guter Monat für den Goldpreis, obwohl die Goldpreisentwicklung auch schon eine relativ schlechte August-Performance gesehen hat. Wenn man einmal die fünf besten Augustergebnisse für den Goldpreis in den letzten 40 Jahren anschaut, kommt man im August auf einen Durchschnitt von + 10,7%. Bei den fünf schlechtesten August-Performances liegt der Durchschnitt bei – 9,1%. Bei solchen Ergebnissen kann man sicher keine grundsätzliche Preisentwicklung für Goldbarren für den Monat August ableiten, obwohl der Beginn der Heiratssaison in Indien prinzipiell die Nachfrage nach Gold steigen lässt und damit auch den Preis.
Der Goldpreis lässt sich nicht sonderlich beeindrucken!
Man konnte in den vergangenen Monaten lesen, dass sich der Goldkurs durch verschiedene Einflüsse in der Finanzwelt, der EU und in den Pleiteländern bewegen wird und muss heute ernüchtert feststellen, dass das den Goldpreis nur sehr wenig beeindrucken konnte. Der Berichterstattung aus dem Mai war zu entnehmen, dass verschiedenen Termine den Goldpreis in Bewegung bringen werden. Das waren die EZB-Ratssitzung in Frankfurt am 6. Juni, die Parlamentswahlen in Griechenland am 17. Juni, die FED-Sitzung in den USA am 20. Juni und nicht zuletzt der EU-Gipfel am 28. und 29. Juni in Brüssel. Danach hatten wir schon wieder eine EZB-Sitzung, zwei FED-Sitzungen, eine 100 Milliarden-Zusage für die Banken in Spanien und eine Vertagung des Verfassungsgerichts einer Entscheidung über den Fiskalpakt und den ESM Rettungsschirm. Alle diese als für die Goldpreisentwicklung als sehr wichtig angekündigten Termine haben keine wesentliche Veränderung der Richtung für den Goldpreis gebracht, denn seit Anfang Juni sieht man den Goldpreis in einer Seitwärtsbewegung zwischen ca. 1.560 Dollar und 1.620 Dollar je Feinunze.
Was treibt den Goldpreis jetzt sicher über 1.629 Dollar?
Um charttechnisch einen Auftrieb zu bekommen muss, der Goldpreis die Marke von 1.629 $ sicher nehmen und auch verteidigen. Die Verschärfung der Schuldenkrise in den USA, in Europa und die Eurokrise waren es bisher nicht, die dem Goldkurs nach oben geholfen haben, sondern eher die Maßnahmen zur Bekämpfung der Krisen. Die Erhöhung der Geldmengen, eine EZB Ankündigung alles für die Eurorettung zu tun, die Nullzins-Politik der FED und der Aufkauf von maroden Staatsanleihen durch die FED und die EZB waren es, die dem Goldpreis jeweils einen kleinen Schub versetzt haben oder ihn mindestens oberhalb von Unterstützungslinien gehalten haben. Man könnte jetzt spekulieren, dass ein Euro-AUS für Griechenland durch die Troika Ende des Monats oder gar ein negatives Urteil des Bundesverfassungsgerichts zum ESM Rettungsschirm und zum Fiskalpakt im September den Goldpreis über 1.629 Dollar katapultieren könnten, aber wie schon mehrfach geschrieben, macht der Goldpreis immer was er will und nicht unbedingt immer das, was man erwarten könnte.