Der Goldpreis hat sich mit einem positiven Bild ins Wochenende abgemeldet. Schon in den letzten beiden Wochen sieht man eine Seitwärtsbewegung mit noch unklarem Ausgang, aber die Zeichen stehen im Moment wieder einmal relativ positiv. Die Mehrzahl der Experten erwartet eine weitere positive Goldpreisentwicklung, nachdem es bereits eine Stabilisierung in den letzten Tagen durch verschiedene Umstände gegeben hat. Viele Investoren hatten sich seit Ende Februar aus dem Gold und aus Staatsanleihen verabschiedet und haben wieder Lust auf etwas riskantere Geldanlagen in Aktien entdeckt. Das Ergebnis waren auch höhere Zinsen für neue Staatsanleihen. Dazu kam die Ankündigung des größten Goldimporteurs der Welt aus Indien, dass man die Importzölle auf Gold verdoppeln will. Diese Entwicklung hatte zu einer weiteren Verunsicherung geführt und den Goldpreis ins Straucheln gebracht.
Bernanke nimmts und Bernanke gibt’s auch wieder!
US-Notenbankchef Ben Bernanke hat durch diverse Äußerungen den Goldpreis teilweise stark negativ beeinflusst. Ob das unvorsichtig war, immer nötig gewesen wäre oder sogar vorsätzlich passierte und mit einem definierten Ziel behaftet war, kann man natürlich nicht sagen. Fest steht, dass er in der vorigen Woche die Situation für den Goldpreis verbessert hat, nachdem er sich unerwartet schon vorab zur Entwicklung der Arbeitslosenzahl geäußert hatte, die eigentlich erst in dieser Woche hätte veröffentlicht werden sollen. Die negative Entwicklung der Arbeitslosenzahlen in den USA hat sicher wieder Einfluss auf die Geldpolitik der FED und die Investoren vermuten in der Stellungnahme des FED-Präsidenten einen möglichen Hinweis auf ein sogenanntes “Quantitative Easing 3″ (QE3).
Goldpreis wird durch QE3 steigen!
Die Vermutung, dass die Amerikaner mit der Lockerung ihrer Geldpolitik weitermachen und den Markt mit noch mehr Geld fluten, liegt nahe, wenn sich die Arbeitslosenzahlen in den USA nicht verbessern. Die Notenbank in den USA, aber auch die Notenbanken in Europa werden weiter mit massiven Aufkäufen von Staatsanleihen einer weiteren Zinserhöhung für die hoch verschuldeten Staaten zu verhindern versuchen. Die 10-jährigen Anleihen aus Spanien und Italien sind inzwischen wieder über fünf Prozent gestiegen, was auf ein geringeres Interesse der Anleger schließen lässt. Die Zentralbanken in den USA und Europa müssen die Zinsen niedrig halten, damit die Schuldenkrise nicht mit noch größerer Wucht zurückkommt – obwohl sie uns eigentlich noch nicht verlassen hatte. Da man dieses Risiko sieht, ist auch der Euro-Rettungsschirm gerade wieder erhöht worden und von Ben Bernanke wird auch eine größere Aktivität beim Aufkauf von US-Staatsanleihen erwartet, damit der Zinssatz gering gehalten wird.
Der massive Ankauf von Staatsanleihen durch die Notenbanken würde dem Goldpreis wieder starken Rückenwind geben und dazu verhelfen, dass der Preis für die Feinunze Gold aus der risikoreichen Seitwärtsbewegung wieder in sichere Chartbereiche aufsteigt.