Der Kampf um die wichtige Marke von 1.700 US-Dollar je Feinunze ist leider im Moment verloren. Die Zocker lassen der Goldpreisentwicklung keine Ruhe. Zunächst schien es eher in Richtung 1.800 Dollar zu gehen, dann waren es wahrscheinlich einige institutionelle Anleger, die den Goldpreis am Mittwoch der vorigen Woche innerhalb von Minuten in den Keller schickten. Die fundamental gute Situation für Anlagegold, die Charttechnik und die Goldnachfrage hatten danach dazu beigetragen, dass der Goldpreis schnell wieder Boden gutmachen konnte und jetzt das Desaster. An den Terminmärkten ging der Kampf um die 1.700 Dollar los und wurde von beiden Interessengruppen, d.h. diejenigen, die auf einen fallenden Goldpreis gesetzt hatten und die Gegenseite, die von einem steigenden Goldpreis ausgeht, sehr hart geführt. Die Gerüchte aus der vorigen Woche, dass es große Mengen Optionen mit viel Geld dahinter gibt, die den Goldpreis gerne unter 1.700 Dollar drücken wollen, scheinen zu stimmen. Dieses Gerücht scheint der Realität zu entsprechen, denn der Handel mit dem gelben Edelmetall wurde verbissen geführt und die Zocker, die auf den fallenden Goldpreis gesetzt hatten, haben im Moment die Oberhand.
Goldpreis trotz starker Nachfrage unter Druck!
Der Goldpreis müsste unter normalen Umständen steigen, denn die ETF-Käufer und auch die Notenbanken gehören weiter zu den Goldankäufern. Gerade haben die Koreaner beim Goldbarrenkauf zugeschlagen und allein im November ca. 14 Tonnen Gold gekauft. Damit verfügen die Koreaner über ca. 84 Tonnen Goldbarren. Bloomberg meldet, dass die ETFs wieder mal ein Allzeithoch melden und es werden ca. 2.627 Tonnen Gold als Besicherung für die Wertpapiere angegeben. Trotz dieser ausgezeichneten Voraussetzungen und einer gerade veröffentlichten Analyse von Morgen Stanley, die für den Goldpreis im Jahr 2013 eine sehr optimistische Erwartung haben, konnten die Goldspekulanten den Goldanlegern Schaden zufügen und den Goldkurs nicht nur unter 1.700 Dollar, sondern sogar unter 1.690 Dollar schicken. Die Gold-Experten der US-Großbank Morgan Stanley sehen wegen der hohen Nachfrage von Sparern, Anlegern, Investoren und Notenbanken für 2013 einen steigenden Goldpreis. Jetzt ist es wichtig, dass die Marke von 1.680 US-Dollar je Feinunze gehalten wird, denn dort ist eine bedeutende charttechnische Unterstützungslinie. Sollte diese Linie nicht stabil bleiben, drohen weitere automatisierte Goldverkäufe und ein weiterer Absturz des Goldpreises. Im Hinblick auf das gesamte wirtschaftliche und politische Umfeld sollte diese Unterstützung ausreichend sein, um die Schnäppchenjäger beim Gold wieder auf den Plan zu rufen und den Goldpreis wieder in die richtige Richtung schicken – aber man weiß es leider nicht.
Goldpreis ist nicht kalkulierbar!
Wir haben es schon mehrfach betont, dass der Goldpreis nicht kalkulierbar ist. Beim Silber ist es völlig normal, dass der Silberpreis nur durch die Zocker bestimmt wird. Leider sehen wir dieses Phänomen jetzt auch beim Goldpreis. Es bleibt spannend!