Die Japaner sind ein nationalbewusstes Volk, das regelmäßig brav neue Staatsanleihen kauft und die Schuldenberge bisher nicht wahrnehmen will. Die Schuldenberge in Japan liegen weit über 230 % des Bruttoinlandsprodukts. Diese Verschuldungsrate ist größer als bei den Pleiteländern in Europa, wie beispielsweise in Griechenland. Selbstverständlich hat Japan eine wesentlich höhere Wirtschaftskraft als Griechenland, aber immerhin ist die Verschuldung weder mit Ländern in Europa, noch mit den USA zu vergleichen. Die japanische Regierung hat jetzt offensichtlich die hohe Verschuldung erkannt und hat der Notenbank in Japan empfohlen ein Inflationsziel von etwa zwei Prozent zu erreichen, also den Yen zu schwächen. Ob sich damit die Regierung in Japan einen Gefallen tut, ist noch unsicher, denn bei einer steigenden Inflationsrate sind die Zinsversprechen für japanische Staatsanleihen zu gering. Außerdem ist nicht sicher, ob man eine beginnende Inflation immer im Griff hat und einen weiteren Anstieg über die Zielmarke verhindern kann. Die Schwächung des Yen hat sicher für die japanische Wirtschaft Vorteile im Export, aber ob bei einer gewollten Inflation die Japaner ihren Patriotismus behalten und weiterhin Staatsanleihen mit einer minimalen Verzinsung kaufen, wird man später erfahren. Wenn die Sparer, Anleger und Investoren in Japan nachdenklich werden, könnten sie auf die Idee kommen statt Staatsanleihen doch besser Gold zu kaufen.
Auch die japanische Notenbank hat Nachholbedarf beim Gold!
Die Notenbank in Japan wird vielleicht gerne die gewollte Inflationsrate in Kauf nehmen, um die hohen Schuldenberge nicht ins Nirwana anwachsen zu lassen. Allerdings könnte die Notenbank im Land der aufgehenden Sonne auch auf die Idee kommen ihre Goldreserven aufzubauen. Der Grund dafür könnte die Schwächung der eigenen Währung sein, aber vor allem bei einer Dollarschwäche könnte es sinnvoll sein die Währungsreserven durch Gold abzusichern. Die Japaner verfügen nur über ca. 765 Tonnen Gold. Das sind nur etwa 3,2 Prozent von den Währungsreserven. Der Goldanteil an den deutschen Währungsreserven liegt bei über 72 Prozent. Auch andere Länder haben einen an den Währungsreserven gemessen wesentlich höheren Anteil Gold in Form von Goldbarren. Italien liegt auch bei ca. 72% Gold und Frankreich kommt auf einen Wert etwas unter 72 Prozent. Einen noch geringeren Goldanteil an den Währungsreserven hat China. Die Chinesen verfügen wegen ihrer enormen Exportkraft über riesige Währungsreserven und haben bisher nur einen Anteil von ca. 1,7% in Gold angelegt, was aber immerhin eine Goldreserve von über 1.000 Tonnen ausmacht. Wenn die Chinesen und die Japaner ihre Geldreserven auch nur in kleinen Anteilen in Gold umtauschen wollen, dann entsteht eine Goldnachfrage von ungeahntem Ausmaß, die den Goldpreis nur in die Höhe schieben kann.