Der Goldkurs ist in der vergangenen Woche kräftig unter die Räder gekommen. Wir hatten über die Unsicherheit der Experten hinsichtlich der Goldpreisentwicklung bereits berichtet, die auch keine schlüssige Erklärung für den plötzlichen Kursrutsch hatten. Massive Verkäufe von Goldbarren müssen die Ursache dafür gewesen sein, dass sich das Bild in wenigen Stunden beeindruckend verändert hat. Noch vor einer Woche standen alle Zeichen positiv und die Märkte warteten nur noch auf den Ausbruch nach oben. Jetzt scheint es so, als ob sich das Bild völlig gedreht hat und angesichts dessen, dass der Goldpreis in der vorigen Woche den seit etwa zwei Jahren als sicher angesehenen langfristigen Aufwärtstrend durchbrochen hat und auch die 200-Tage-Linie dem Druck nicht standhalten konnte, kann man in den nächsten Tagen nur gespannt auf die weitere Entwicklung schauen. Wenn der Schlusskurs am Montag über 1.600 Dollar geht und sich dort behauptet, könnte der Sturm im Moment vorüber sein. Falls nicht, gibt es nach unten noch viel Luft…
Goldkurs auf wackligem Boden?
Der Goldkurs sieht etwas “angezählt” aus, wenn man die Situation einmal in der Boxersprache ausdrücken will. Tatsache ist ein massiver Absturz in eine nicht ungefährliche Position. Der Wochenstart wird die Richtung vorgeben, in die sich der Goldpreis in der nächsten Woche entwickeln wird. Ob die Spekulation der HSBC zutreffend war, dass der Kursverfall durch einen Goldverleih einer Zentralbank an Geschäftsbanken entstanden ist, die das Gold sofort gegen US-Dollar eingewechselt haben, ist bisher nicht bestätigt worden. Auch die Zocker sind unruhig geworden, denn der CoT-Report vom letzten Freitag zeigt eindeutig, dass der Optimismus der Halter von Netto-Long-Positions offensichtlich gedämpft wurde. Die “Bullen” aus der vorigen Woche scheinen sich im Moment zu verstecken. Es gab einen Rückgang von 7,6% der Kontrakte. Die Händler (commercials) waren mit einem Minus von 5,8% dabei und die kleinen Zocker (non-reportables) hatten wahrscheinlich den Angstschweiß auf der Stirn, denn es gab einen erdrutschartigen Einbruch um 14,5% bei den Futures. Auch die üblicherweise auf längere Sicht handelnden ETF-Investoren hatten sich am Ende der Woche sogar noch von der Unsicherheit anstecken lassen. Es bleibt spannend!