Wir hatten bereits im Vorfeld der Wahlen in den USA darüber spekuliert, dass der Goldpreis bei einem Wahlsieg Obamas zulegen wird. Manche hatten zwar von sagenhaften 100 Dollar je Feinunze gesprochen, aber das kann ja noch kommen! Immerhin hat der Sieg der Demokraten in den USA den höchsten Tagesgewinn für Goldanleger mit ihren Goldbarren oder anderem Anlagegold seit Mitte September verursacht. Jetzt rechnen viele Gold Analysten damit, dass die Goldpreisentwicklung weiter bergauf gehen wird. Die Fortsetzung der Geldpolitik in den USA mit einer Geldschwämme zum Nulltarif und einer konsequente Umsetzung des QE3 – Konzepts wird dazu führen, dass der Goldpreis weiter steigt.
Goldpreis vom Abgrund in den Höhenflug?
Der Goldpreis stand kurz vor dem Abgrund und man konnte schon befürchten, dass der Absturz bis auf 1.550 Dollar – und darunter – gehen wird. Über die Tatsache, dass der Goldpreis bei einem Wahlsieg Obamas höchstwahrscheinlich steigen würde, konnte man gut spekulieren, aber die Entwicklung über 1.700 Dollar lässt nunmehr andere Hoffnungen aufkeimen. Wenn das eine große Ausholbewegung für den Goldpreis war, dann könnte der erneute Anstieg über 1.700 Dollar jetzt auch dazu führen, dass die nächsten Widerstandslinien genommen werden und die Marke von 1.800 Dollar je Feinunze die nächste große Hürde wird. Jetzt fehlen nur Meldungen, die dem Goldpreis weiter helfen. Die Faktenlage mit über 16 Billionen US-Dollar Schuldenstand der Amerikaner, einer hohen Arbeitslosigkeit in den USA und in vielen Ländern der Eurozone, einer weiterhin ungelösten Griechenlandkrise, großen Problemen in Spanien und einer uneinigen EU über das weitere Vorgehen, ist geblieben. Warum sollte also der Goldpreis jetzt nicht zum großen Aufschwung ausholen?
Mal sehen, ob die Goldspekulanten wieder optimistisch werden?
Mit Spannung darf man den nächsten COT Report abwarten, denn dort wird man erkennen können, ob die Stimmung für den Goldpreis wieder optimistisch geworden ist. In den letzten Wochen waren die Optimisten nicht mehr bei Laune zu halten und die Gold Kontrakte wurden weniger, die auf eine positive Goldpreisentwicklung setzten. Alles spricht dafür, denn nach den Wahlen in den USA kann man fest damit rechnen, dass die Zinsen in den USA und auch in Europa auf Niedrigzinsniveau bleiben und bei diesen Niedrigzinsen sind die Opportunitätskosten bei Gold so gering, dass der Griff zu Goldbarren wieder interessanter wird. Einerseits gibt es eine reale Chance zum Kursgewinn beim Gold und auf der anderen Seite wird die Inflationsangst durch die angeworfenen Gelddruckmaschinen in den USA von der FED und in Europa durch die EZB nicht geringer. Die Anleger gehen zunehmend aus den Staatsanleihen heraus, denn die bringen bei einem guten Rating fast nichts mehr und suchen nach sicheren Alternativen, die etwas mehr Rendite versprechen. Da kann Gold eine gute Entscheidung sein.