Es gibt einige Börsentheorien und die Charttechnik, die für den DAX prognostizieren, dass die Talsohle noch nicht erreicht ist. Das bedeutet im Umkehrschluss, dass der Goldpreis noch Luft nach oben hat. Diese Kausalität wird u.a. durch den Kondratjew-Zyklus hergestellt; das ist mindestens die Meinung des Chefanalysten der Bank Julius Bär, Christian Gattiker, der diese Theorie in einem Interview mit dem Portal Onvista vertrat. Nach Meinung des Schweizer Analysten könnte die Schere zwischen der Entwicklung des DAX und anderer Indizes und der Goldpreisentwicklung noch weiter auseinander gehen. Bei einer Prognose nach dem Kondratjew-Zyklus wäre eine Abwärtsbewegung für den Aktienmarkt noch bis zu vier Jahre wahrscheinlich und zeitgleich könnte sich der Goldpreis weiter stark nach oben bewegen.
Was ist der Kondratjew-Zyklus?
Der Kondratjew-Zyklus ist die Theorie der langen Wellen bei der wirtschaftlichen Entwicklung, die von dem russischen Wirtschaftswissenschaftler Nikolai Kondratjew stammt. Kondratjew beschrieb bereits im Jahr 1926 in einer Berliner Zeitung seine Theorie. Untersucht hatte er die Wirtschaftsdaten der Industrienationen USA, England, Frankreich und Deutschland. Die von Kondratjew beschriebenen langen Wellen dauern zwischen 40 und 60 Jahre, wobei der Mittelwert der Talsohle sich nach 52 Jahren wiederholt. Die Theorie besagt, dass diese Wellen etwas mit den technischen Innovationen zu tun haben. Wissenschaftliche Beweise und eine annähernde Genauigkeit der langen Zeiträume gibt es für den Kondratjew-Zyklus zwar nicht, aber die Daten ab ca. 1780 sprechen dafür.
Steigt der Goldpreis noch 5 Jahre?
Die Talsohle nach der 4.Kondratjew-Periode war etwa 1990. Wenn man von einem etwa 25-jährigen Halbzyklus ausgeht, könnte eine Aufwärtsbewegung an den Aktienmärkten noch etwa bis 2015 auf sich warten lassen. Im Umkehrschluss würde das bedeuten, dass sich der Goldzyklus für diese Zeit noch nach oben bewegt und die Höchstkurse für Gold in etwa fünf Jahren zu erwarten sind. Mit Schuldenkrisen und der Gefahr von Länder-Insolvenzen wird sich die Unsicherheit an den Märkten fortsetzen und die Flucht aus Aktien und anderen Wertpapieren könnte die Goldpreisentwicklung entsprechend positiv beeinflussen.