Wie gestaltet sich die Goldpreisentwicklung 2013? An diesem Punkt möchte ich Sie bereits desillusionieren. Niemand auf der Welt kann den Goldpreis zu 100% genau sagen, da es einfach zu viele Parameter gibt, die berücksichtigt werden müssen. Halten Sie sich also besser von all jenen fern, welche etwas anderes behaupten. Man kann lediglich versuchen Tendenzen zu erkennen. Erkennen alleine hilft Ihnen aber noch nicht weiter, man muss die Tendenzen auch richtig lesen und interpretieren. Wir werden nun ein paar Faktoren erwähnen, welche den Goldkurs 2013 beeinflussen könnten.
Betrachtet man den Finanzmarkt und Gold dann kann man momentan folgende Situation feststellen. Die Nominalzinsen in den Vereinigten Staaten von Amerika sind sehr niedrig. Das heißt auf dem Sparbuch bekommt man so gut wie keine Zinsen. Eine Ähnliche Situation haben wir in Europa. Gleichzeitig sind andere Veranlagungsformen wie z.B. Aktien, Fonds uva. sehr volatil, d.h. sie sind sehr großen Schwankungen unterlegen. Ein weiterer Indikator ist das Verhältnis von Gold zum Dow Jones. Im Langzeitvergleich mit dem Dow Jones ist Gold aktuell immer noch günstig zu haben. Zusammengefasst lässt sich sagen, dass wir einen sehr volatilen Finanzmarkt, niedere Nominalzinsen und im Verhältnis zum Dow Jones günstiges Gold haben. Verändern sich diese Parameter nicht zum Nachteil von Gold und bleiben somit weiter bestehen, dann könnte der Goldpreis 2013 vielleicht weiter steigen.
Gold vs. Silber – eine weitere oft ins Spiel gebracht Variable. Niederschlag findet diese in der sogenannten Gold-Silber-Ratio. Im Langzeitvergleich der beiden Edelmetalle mit einer Laufzeit von mehr als 100 Jahren liegt der Mittelwert bei ca. 55. Der Gold-Silber-Ration liegt derzeit nun bei etwas über 53. Dieser Wert sagt nichts anderes aus, dass eine Feinunze Gold aktuell das 53-fache einer Feinunze Silber kostet. Der Goldpreis müsste also noch ein wenig steigen damit der Mittelwert erreicht werden kann. Zu sehr sollte man sich jedoch nicht auf diesen Wert verlassen, da der Mittelwert über eine extrem lange Laufzeit berechnet wird. Die Situation im 19. Jahrhundert war eine gänzlich andere. Silber ist ein enorm wichtiges Industriemetall und dadurch auch sehr abhängig von der Konjunktur und ebenfalls sehr volatil. Der Silberpreis ist ebenso wenig vorherzusagen wie der Goldpreis.
Der Goldabbau wird lt. Aussagen von Explorationsunternehmen immer schwieriger und teurer. Standardmäßig werden die hohen Personalkosten als Grund der Kostenexplosion beim Goldabbau genannt. Gleichzeitig beschwert man sich über zu wenig ausgebildete Geologen und Facharbeiter. Konnte man 2001 aus einer Tonne Gestein durchschnittlich ca. 2 Gramm Feingold gewinnen sind es jetzt nur mehr im Durschnitt 1,5 Gramm Feingold.
Wie Sie nun sehen ist es also unmöglich die Goldpreisentwicklung genau vorherzusagen. Je mehr Variablen berücksichtigt werden, desto schwieriger wird die Berechnung. Über die Aussagekraft einiger Faktoren kann man ebenfalls diskutieren. Es bleibt also wie immer spannend.
Quellen:
Top Gewinn, Dezember 2012, Seite 11