Eurogruppe hilft mit bis zu 10 Milliarden! IWF wird sich voraussichtlich mit 1 Milliarde beteiligen! Konten über 100.000 Euro sind eingefroren Sparer unter 100.000 Euro auf dem Konto bleiben verschont! Große Banken werden zerschlagen! Details über den Rettungsplan erst im April!
Der Goldpreis hält sich immer noch wacker über 1.600 Dollar je Feinunze und hat sich bisher durch Krise im Inselstaat Zypern nicht beeinflussen lassen. Die Eurogruppe ist nicht erpressbar von den Zyprioten und hatte einem “Plan B” mit einem kräftigen Griff in die Rentenkasse nicht zugestimmt. Jetzt musste ein “Plan C” für die Rettung der Milliardenvermögen auf Zypern her, die mit Einlagen von etwa 70 Milliarden Euro mehr als das Dreifache des Bruttoinlandsprodukts ausmachen. Das durchschnittliche Geldvermögen der Sparer auf Zypern liegt bei etwa 85.000 Euro je Einwohner. In Deutschland sind das zum Vergleich unter 20.000 Euro. Dieses große Geldvermögen ist jedoch nicht in der Hand der Zyprioten, sondern stammt überwiegend aus dem Ausland; davon zu einem großen Teil aus Russland und jeweils ein kleinerer Teil aus der Ukraine und aus Großbritannien. Immerhin gibt es bei den Pleitebanken auf Zypern noch einen Zinssatz von ca. 4 bis 5 Prozent und die Erträge werden mit nur 10% besteuert. Ein Anwalt der reichen Russen hatte bereits angekündigt, dass es bei einer Rettung der Banken auf Zypern durch die Troika, bestehend aus EU, EZB und IWF, trotzdem zu einer Plünderung der Konten der Reichen auf den zypriotischen Banken kommen wird. Man davon könne davon ausgehen, dass nach der ersten Zwangsabgabe in absehbarer Zeit zu einer weiteren Enteignung kommen wird, weil auch 10 Milliarden Euro als Rettungsschirm den geteilten Inselstaat im östlichen Mittelmeer nicht vor einem Bankrott auf Dauer retten können. Man darf gespannt sein, wohin das viele Geld aus Zypern dann fließen wird und es ist anzunehmen, dass auch ein Teil der riesigen Geldmengen von den Konten der Russen in Goldbarren umgetauscht werden könnte.
Die Goldpreisentwicklung interessiert die Zypernpleite nicht!
Vor zwei Jahren reagierten die Märkte auf die drohende Staatspleite in Griechenland noch relativ heftig. Im Fall Zypern bleiben die Aktienmärkte gelassen und der Goldpreis tritt auf der Stelle. Das ist bei 0,2% des BIP in der EU, das Zypern nur zur Wirtschaftsleistung innerhalb der Eurozone beiträgt, sicher keine Überraschung. Warum die EU von einer Systemrelevanz der Banken auf Zypern spricht, konnte bisher noch nicht glaubhaft erklärt werden. Wahrscheinlich ist die Hilfe für das Euroland Zypern nur ein Fall von demonstrierter Solidarität; lässt aber erkennen, dass man bei der Einführung des Euro doch an sehr viele Parameter nicht gedacht hat. Am Beispiel Zypern kann man sehr gut erkennen, dass Geschäftsmodelle mit sehr viel Kapital, auch in großen Teilen Kapital aus dubiosen Quellen, für eine lange Zeit zunächst funktionieren können, ohne dass die EU einen Einfluss auf die Steuern und Zinsen in einem solchen Land nehmen kann. Man kann aber leider auch erkennen, dass die EU dann die Reichen (egal woher das Vermögen stammt) vor einem eventuellen Totalverlust ihres Anlagevermögens rettet und die Steuerzahler in der EU, mit einem Anteil von etwa 27% die Steuerzahler in Deutschland, dann die Zeche bezahlen müssen.
Die Armen auf Zypern werden trotzdem bezahlen müssen!
Für die Armen in Griechenland sieht die Lage schon sehr schwierig aus und ähnlich oder noch schlimmer wird es die ärmeren Zyprioten treffen. Für die Reichen ist eine Zwangsabgabe von einigen Prozent des Geldvermögens kein Problem. Das Geld wird von den Banken einbehalten und die Mehrzahl der Oligarchen und anderer Superreichen merkt den Verlust nicht einmal. Wenn die Sparpakete das Land im Mittelmeer erreichen, wird es für die ärmeren Bevölkerungsteile auf Zypern aber ganz anders aussehen. Die Arbeitslosigkeit wird stark steigen und die Sozialleistungen werden gestrichen. Wer zwingt die Zyprioten jetzt wirklich den Finanzsektor zu reformieren? Viele große Banken und eine große Anzahl von Brokern betreiben ihr Geschäft mit Wetten auf alle möglichen Finanzwerte dort sicher munter weiter und die arbeitende Bevölkerung in Resteuropa wird dafür bluten müssen. Der Euro ist für einige Länder in Südeuropa keine geeignete Währung. Das müssten auch die “Erfinder” und Verfechter des Euro inzwischen merken. Der Euro spaltet gerade Europa in einen armen Südteil und einen in riesigen Haftungssummen ertrinkenden und dadurch demnächst ärmer werden Mittel- und Nordteil. Die Produktivitätsnachteile in einigen Ländern Europas kann man nicht mit Rettungspaketen bekämpfen und wo keine geeignete Industrielandschaft vorhanden ist, kann man keine wirtschaftliche Entwicklung erwarten, die auch nur annähernd in der Lage wäre die Kosten für ein Gesellschaft durch Steuereinnahmen zu erwirtschaften und die Schuldenlast zu tragen.
Gold im Interesse der großen Spekulanten wieder gestiegen!
Der COT-Report für die vorige Woche zeigt ein gesteigertes Interesse an Gold bei den Großspekulanten. Die Gesamtanzahl der Open Interest ging zwar um 1,1% etwas zurück, aber bei den Netto-Long-Position mit einer positiven Markterwartung stiegen die Gold Futures um signifikante 14,2 Prozent. Bemerkenswert war bei dieser Steigerung des Goldinteresses auch, dass es in erster Linie die großen Spekulanten (Non-Commercials) waren, die ihre Goldkontrakte um 18,4 Prozent erhöhten, wogegen die kleinen Spekulanten (Non-Reportables) ihre Goldpositionen um 3,1% verringerten. Hat die Lage auf Zypern für die großen Spekulanten wirklich dazu beigetragen, dass sie wieder auf Gold setzen oder ist es die Ausgangsposition beim Goldpreis, der die Goldzocker wieder zu mehr Optimismus geführt hat? Ein kleiner Ruck bis nachhaltig über 1.620 Dollar je Feinunze reicht für den Goldpreis, um ein Kaufsignal hervorzurufen, was dann bei den Gold Spekulanten die Kasse klingeln lässt.
Führt die Angst um die Spargroschen zum Gold?
Das ZDF Politbarometer veröffentlichte kürzlich eine Untersuchung, dass 49 Prozent der Deutschen im Zusammenhang mit der wieder ins Bewusstsein gerückten Krise um den Euro, sich Sorgen um ihre Spargroschen machen. Etwa 11 Prozent gaben an, dass sie keine Ersparnisse haben und 39 Prozent haben keine Angst um ihr Geld. In einer Meinungsumfrage des Instituts YouGov sagte 9 Prozent der Befragten, dass sie ihr Geld bereits zu Hause aufbewahren oder es mindestens planen. Ob diese Entwicklung zu einer Geldanlage in Goldbarren führt, wurde leider in der Umfrage nicht ermittelt. Die Deutschen gehören allerdings in Europa zu den ärmeren Bevölkerungskreisen, wenn man einer Studie der Deutschen Bundesbank folgt, die ergeben hat, dass das mittlere Netto-Haushaltsvermögen in Deutschland bei ca. 51.400 Euro liegt, wogegen die Franzosen bereits 113.500 Euro haben, die Italiener bereits 163.900 Euro und die Spanier sogar 178.300 Euro vorweisen können. Diese Unterschiede sind der Tatsache geschuldet, dass beispielsweise in Spanien 82,7 % der Haushalte eine Immobilie besitzen, in Deutschland aber nur 44,2 %.