Eine Frage die schon länger im Raum steht. Nachdem Deutschland 2013 das Rückholprogramm gestartet hat kommt nun auch in Österreich wieder Bewegung in die Diskussion. Der Rechnungshof prüft nun erstmals die österreichischen Goldreserven und entsendet eigens dafür Prüfer nach London, welche nicht nur das Gold zählen sondern auch die Reinheit bzw. Echtheit überprüfen.
Der größte Teil der österreichischen Goldreserven von ca. 280 Tonnen ist in Form von physischem Gold, genauer gesagt als Goldbarren, vorhanden. Das sind ungefähr 79 %. Etwa 5 % der Reserven befinden sich auf Metallkonten und lediglich 16 % wurden verliehen.
Von den Goldbarren befinden sich ca. 17 % in Österreich. Der Rest verteilt sich auf die Schweiz (Basel) mit ca. 3 % und Großbritannien (London) mit dem größten Teil von ca. 80 %.
Die Frage warum sich das Nationalbankgold im Ausland befindet hat mehrere gute Gründe. Zum einen ist dies historisch bedingt. Das Gold Fixing, so wird die Festlegung des Goldkurses genannt, findet am London Bullion Market schon seit dem 17. Jahrhundert statt. In der heutigen noch üblichen Form wird der Goldpreis immerhin seit 12. September 1919 festgelegt. London ist also neben New York, Zürich, Hong Kong und Sydney einer der wichtigsten Goldhandelsplätze der Welt. Möchte man nun also Goldbarren verkaufen bzw. kaufen, beim Nationalbankgold handelt es sich größtenteils um physisches Gold, dann wäre es umständlich und teuer bei jeder Transaktion die Goldbarren quer durch Europa oder die halbe Welt zu versenden. So befindet sich das Gold wie von etlichen anderen Staaten der Welt an einem Ort, der Bank of England. Nur an diesen großen Handelsplätzen ist es auch möglich schnell Goldbarren zu kaufen und zu verkaufen.
Wir bereits erwähnt belaufen sich die österreichischen Goldreserven auf ca. 280 Tonnen, nach derzeitigem Goldkurs macht dies umgerechnet ca. 8 Mrd. Euro aus. Ein Betrag der eigentlich lächerlich im Verhältnis zu den Staatsschulden der Republik Österreich von ca. 243 Mrd. Euro ist. Die Goldreserven reichen nicht einmal für den Bau gewisser großer Bahntunnels oder für die Haftungen maroder Banken. Von einer Währungsdeckung ist man gelinde gesagt Lichtjahre entfernt. Eine Prüfung durch den Rechnungshof ist in Ordnung, jedoch billiger Populismus und viel Wirbel um wenig Gold nicht!
Wir erwarten schon gespannt den Prüfbericht des Rechnungshofes über die österreichischen Goldreserven, dann spätestens ist klar wo sich wie viel Gold befindet.
Quellen: