Erst Bundespräsident Christian Wulff und dann Altkanzler Helmut Kohl haben die Europapolitik, die EURO-Rettung und die Außenpolitik der schwarz-gelben Regierung gerüffelt. Während sich Kohl vorrangig um die Positionierung Deutschlands in der Welt und insbesondere um das Verhältnis zu den Vereinigten Staaten von Amerika sorgen macht, kritisierte Wulff massiv die Europäische Zentralbank und die EURO-Rettungspakete. Kohl verwies darauf, dass die rot-grüne Schröder-Regierung Griechenland nicht in die EURO-Zone hätte aufnehmen dürfen, aber bezeichnete die Rettung des Mittelmeerlandes derzeit als alternativlos.
Für EZB-Ankauf von Schrott-Anleihen gibt es kein Mandat!
Christian Wulff hatte die Rede in Lindau vor einem nicht zu unterschätzenden Publikum von Wirtschafts-Nobelpreisträgern gut vorbereitet gehalten, denn der Text seiner Rede wurde bereits vorher verteilt. Er bezeichnete den Ankauf von Anleihen einzelner Staaten als rechtlich und politisch bedenklich und kritisierte, dass die EZB damit weit über ihre Aufgabe als Währungshüter hinausgegangen sei. Er sagte, dass dies nur eine tolerierbare Übergangslösung sein kann und forderte die EZB auf, schnellstens zu den vereinbarten Aufgaben zurück zu kehren. Schroffe Kritik kam von dem sonst als eher besonnen bekannten früheren CDU-Ministerpräsidenten von Niedersachsen auch an der hohen Staatsverschuldung in vielen Ländern, auch in Deutschland. Er bezog viele Regierungen in seine scharfe Kritik im Umgang mit der Schulden- und Finanzkrise mit ein und bezog Stellung gegen die Banken.
Weitere Kredite nur gegen Gold oder Industriebeteiligungen!
Warum die Kanzlerin und der Finanzminister diesen ausgezeichneten Vorschlag der Arbeitsministerin und stellvertretenden CDU-Vorsitzenden Ursula von der Leyen sofort vom Tisch fegten, ist für einen logisch denkenden Mensch kaum nachvollziehbar. Von der Leyen hatte gefordert, dass weitere Kredite an notleidende EURO-Länder nur noch gegen eine Absicherung durch Goldreserven oder Industriebeteiligungen gegeben werden sollten. Jeder Schuldner, der noch Sicherheiten hat, muss diese üblicherweise an den Gläubiger abtreten!